Duisburg-Rheinhausen. Wenn die Erde schmilzt, weil ihr so warm ist: Das Stück „Das Mädchen und der Drache“ des Kom’ma-Theaters feierte seine Online-Premiere.

Das Theaterstück „Das Mädchen und der Drache“ könnte auch den Untertitel „Wie werde ich Klimaaktivistin“ haben. Am Wochenende hatte es seine Online-Premiere, da das Ensemble des Kom’ma-Theaters, Kinder- und Jugendtheater in Rheinhausen, einen Video-Film produziert hat, der jetzt ins Internet gestellt wurde. Regie führte Volker Koopmans.

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Die kleine Kahi versteht die Welt nicht mehr, „denn diese Erde schmilzt, weil ihr zu warm ist“, so die Erkenntnis des achtjährigen Mädchens. Völlig verstört fragt das Kind nacheinander seine Oma, seine Mutter, die selbst Klimaforscherin ist, und sogar den Schuldirektor, warum das Eis auf der Erde wegschmilzt.

Wegschmelzende Eisschollen

Doch alle haben keine Zeit für das aufgeweckte junge Mädchen und speisen sie mit Nebensächlichkeiten ab. Es ist aber die Beharrlichkeit und das stetige Interesse an dem sich fortschreitenden Klimawandel und seinen Folgen, was die kleine Kahi auszeichnet.

Bilder von schmelzenden Gletschern hängen an einer Pinnwand im Hintergrund. Mit Schrecken erkennt das Kind, dass den Eisbären die Eisschollen wegschmelzen, oder dass die kleine Raupe, die die Kohlmeise gerne im Frühling an seine Jungen verfüttert, schon zu früh zu einem Schmetterling wird – und somit als Futter unbrauchbar für die Nachzucht ist.

Weniger Fleisch essen und mehr Zug fahren

Den jungen Zuschauern werden durch die Schauspielerinnen Anja Klein und Leonie Burgmer, die in die verschiedenen Rollen schlüpfen, unterschiedliche Lösungsansätze aufgezeigt, um den Klimawandel doch noch zu stoppen - gemeinsam präsentieren sie den Kids auf Zetteln die Ergebnisse: Weniger Autofahren, mehr mit dem Zug fahren, keine Flugreisen mehr, weniger Fleisch essen, mehr beim Gemüsebauern um die Ecke kaufen, weniger Rauch ausstoßen - so ist auch für die Kleinsten verständlich, was man gegen weltweit ansteigende Temperaturen machen kann.

„Weniger Pupsen und Rülpsen“, fällt Kahi später noch ein, was bei einer Live-Performance wohl für Lacher bei den Kids gesorgt hätte. Durch einen Drachen angespornt hat Kahi die Idee, an die UN- Klimakonferenz zu schreiben, um dort eine Rede halten zu dürfen und Gehör in der Erwachsenenwelt mit ihren Ideen zu finden. „Es ist wohl die Aufgabe von uns Kindern, sich für den Erhalt der Erde einzusetzen“, ist die späte Erkenntnis Kahis.

Das Ende der Geschichte bleibt offen

Und ihr neuer Freund nimmt ihr die Angst frei vor der Klimaversammlung zu sprechen. „Die Erwachsenen müssen Angst vor dir bekommen“, flüstert der Drache ihr bei den Redeübungen ein.

Ob Kahi letztlich erfolgreich ist, das Ende bleibt offen – und wenn man genau hinschaut, so finden sich in Kahis Geschichte Parallelen wieder, die an die schwedische Aktivistin Greta Thunberg erinnern. Im Ausklang werfen die beiden Schauspielerinnen den Politikern noch mal ihr Nichtstun vor, indem sie unter Protest singen: „Ihr habt gesagt, ihr macht was – macht ihr aber nicht!“, das bringt die Kritik auf den Punkt.