Duisburg. Marode Straßen, immer wieder Brückensperrungen, zunehmender Lkw-Verkehr: Duisburg steuert auf einen Verkehrskollaps zu. Die Stadt muss handeln!

Armin Laschets in dieser Woche viel diskutierter „Brückenlockdown“ hat in Duisburg eine ganz andere wörtliche Bedeutung bekommen. Schäden an der Grunewaldbrücke – Vollsperrung der A59! Wieder eine Brückensperrung auf einer Hauptverkehrsachse Duisburgs, weil ein gravierender Mangel, nämlich ein Riss an einem Fahrbahnübergang, festgestellt wurde. Erst vor zwei Jahren musste selbige Brücke wegen einem ähnlichen Schaden gesperrt werden. Und auch auf die A40-Rheinbrücke Neuenkamp oder den A59-Brückenzug im Norden schielt man mit Sorge, ob sie noch ohne große Reparaturen durchhalten, bis die Brückenneubauten stehen. Denn mit jeder Sperrung verdichtet sich die Verkehrsproblematik, steuert Duisburg als wachsender Logistikstandort auf einen innerstädtischen Verkehrskollaps zu.

Der Verkehr muss aus den Wohngebieten raus

Den zu verhindern, muss oberstes verkehrspolitisches Ziel aller Duisburger Fraktionen sein. Die maroden Autobahnbrücken kann man der Verwaltung nicht ankreiden. Das ist Bundes- und Landesaufgabe. Beim innerstädtischen Verkehrsfluss sieht das anders aus.

Auch interessant

Der Hafen hat in dieser Woche wieder eine tolle Bilanz präsentiert. Der operative Gewinn stieg trotz Pandemie, der Warenverkehr gar um 70 Prozent. Nur: Die Waren müssen auch von den Logports dieser Stadt weiter transportiert werden. Die Lkw-Schlangen werden nicht weniger werden, die Belastung für die Anwohner aber immer größer. Der Verkehr muss aus den Wohngebieten raus!

Im Norden bewegt sich etwas. Die Umgehungsstraße Meiderich ist im Bau, die Umgehungsstraße Walsum/Hamborn soll zeitnah folgen. Wie die SPD jetzt mitteilt, soll diese mit einem Dringlichkeitsbeschluss vorfinanziert werden. Gut so! Auch im Süden geht es voran. Geplanter Baustart der Südtangente: 2023. Und im Westen?

Auch interessant

Hier platzt der Verkehr längst aus allen Nähten. Doch eine Fortführung der Osttangente ist nicht in Sicht. SPD und CDU bekunden ihren Willen, die erstarkten Grünen lehnen die Trassenerweiterung aber rigoros ab – ohne eine bessere Lösung zu präsentieren. Die Osttangente muss aber kommen. Jetzt.

Und nicht erst in 30 Jahren. Die Geduld der Bürger in Rheinhausen ist aufgebraucht – auch angesichts der jüngsten Entscheidung der Verwaltung, den Schwerlastverkehr zwischen Logport und A40 weiter durch Bergheim rollen zu lassen, weil das Ergebnis einer Lkw-Verkehrszählung nicht für verkehrsreduzierende Maßnahmen ausreichte. Aber Hauptsache die Hafenbilanz stimmt. Hier passt was nicht mehr zusammen.