Duisburg-Homberg. . Ein Teil der neuen A40-Brücke über den Rhein entsteht südlich der jetzigen Brücke und soll zum Ärger der Anwohner manche Häuser quasi überdachen.

Ziemlich überrollt waren die Anwohner der Flachsstraße bei einer Bürgerinformation zum Neubau der A40-Brücke. Deges, so der Name eines Projektentwicklungsunternehmen, das dem Bund und zwölf Bundesländern gehört, hatte die Bürger in der Homberger Erich-Kästner-Gesamtschule über die Pläne des Neubaus der A40-Brücke informiert. Dabei kam heraus, dass ein Teil der Brücke während der Bauzeit über die Häuser der Flachsstraße gelegt wird. „Da müssen wir noch mit den Anwohnern reden“, gab Karl-Heinz Aukschun, Deges-Abteilungs- und Projektleiter bei der Versammlung zu. Denn die wussten bis Mittwochabend gar nichts davon.

Erst vor eineinhalb Wochen seien die Planungen in dem präsentierten Stand gewesen, sagte Aukschun. Danach soll die A40 auf acht Spuren plus jeweils einem Standstreifen verbreitert werden. Im Grunde wird die jetzige Brücke aus dem Jahr 1970 durch zwei Brücken ersetzt. Das erste Bauwerk, welches auf der Südseite der jetzigen Brücke (also von Homberg aus in Richtung Rheinhausen gesehen) entstehen soll, wird zuerst gebaut. Wenn das Planungsverfahren so wie von der Deges vorgesehen abläuft, ist Baubeginn dafür 2020. Drei Jahre soll der Bau dauern. Wenn der fertig ist, soll der Verkehr über die Südbrücke geleitet und die jetzige Brücke abgerissen werden und an ihrer Stelle die Nordbrücke entstehen. Bereits bei dieser Verkehrsumleitung würden dann schon insgesamt drei verkleinerte Spuren zur Verfügung stehen, was für eine Entlastung des Verkehrs sorgen werde. Das soll wieder drei Jahre dauern. 2026 soll dann schließlich die Südbrücke, die auch über der Flachsstraße verlaufen wird, um 13 Meter an die neue Nordbrücke herangeschoben werden und die Häuser der Flachsstraße wieder ans Tageslicht lassen. Damit wäre das Projekt abgeschlossen.

Überbauung über mehrere Jahre

Natürlich weiß auch Aukschun, dass es den Anwohnern nicht unbedingt gefällt, mehrere Jahre überbaut zu werden. „Ob das schick ist, muss man natürlich vertiefen“, sagt Aukschun. Es sei zumindest die Vorzugslösung, denn durch die Brückenverbreiterung nach Süden müssten keine Häuser abgerissen werden.

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Die Anwohner sehen das naturgemäß eher kritisch. Sie fragten bereits nach Entschädigungsmöglichkeiten. Einer sagte, dass es sicherlich Menschen geben werde, die dagegen klagen würden. Was viele Anwohner auch der anderen Straßen in Essenberg bewegte, war der Lärmschutz. Nicht nur im Hinblick auf die neue Brücke, die mit Lärmschutzwänden, die rund sechseinhalb Meter hoch sein werden, ausgestattet wird, sondern auch während der Bauarbeiten. Da richte man sich ganz klar nach den geltenden Lärmschutzvorschriften, sagte Aukschun. Er bot außerdem an, dass man nach der Veranstaltung Termine für Gespräche vereinbaren könne. Der Schlange nach zu urteilen, die sich daraufhin vorne bildete, wollten das einige in Anspruch nehmen.

73 Meter hoch, 794 Meter lang und 67,80 Meter breit

Die Brücke wird, wie die heutige Brücke, wieder eine Schrägseilbrücke werden. Die neuen Pylone werden 73 Meter hoch sein (heute 49 Meter), die Gesamtbreite wird 67,80 Meter betragen (heute 36 Meter), die Länge 794 Meter (heute 777 Meter). Die Vierspurigkeit soll von der Anschlussstelle Homberg bis zur Anschlussstelle Duisburg-Häfen reichen.