Duisburg. Duisburger Hausbesitzer an der A40-Brücke können aufatmen: Der Neubau gelingt ohne Abriss. Auch in Neuenkamp bleiben die Eingriffe gering.
- In der Mercatorhalle informierten die Planer über den Ausbau von A40 und Neubau der Rheinbrücke
- Für die neue Doppel-Brücke müssen keine Häuser in Essenberg abgerissen werden
- Der Baustart ist für 2020 geplant, sechs Jahre später soll das Bauwerk eingeweiht werden
Für den Neubau der A40-Autobahnbrücke müssen weder in Homberg-Essenberg am westlichen, noch in Neuenkamp am östlichen Rheinufer Häuser abgerissen werden. „Diese Planung ist verfestigt“, sagte Projektleiter Karl-Heinz Aukschun beim ersten von zwei Informationsveranstaltungen der Planungsgesellschaft Deges. Rund 250 Anwohner der betroffenen Ortsteile waren der Einladung in die Mercatorhalle gefolgt, um Fragen zu stellen zur neuen Rheinquerung, die voraussichtlich ab 2020 in sechs Jahren Bauzeit errichtet wird. Die Planer gehen nach ersten Berechnungen davon aus, dass die Baukosten für den achtspurigen Ausbau zwischen den Anschlussstellen Homberg und DU-Häfen 300 Millionen Euro übersteigen werden.
Acht statt bisher sechs Spuren werden ab 2026 auf zwei getrennten Baukörpern über den Strom führen. Obwohl das neue Bauwerk mit fast 68 Metern bald doppelt so breit ist wie die alte, 1970 errichtete Brücke, werde es auf der westlichen Rheinseite gelingen, die Gebäude südlich der Brücke „weitestgehend zu schonen“, kündigte Aukschun an. Der südliche Neubauteil, der zunächst gebaut wird, überragt ab 2023 für drei Jahre einzelne Essenberger Häuser, ehe er dann um etwa 30 Meter nach Norden verschoben wird. Gebäude im Norden der Brücke sind auf der westlichen Rheinseite nicht betroffen.
Das gelingt durch eine leichte Verschwenkung der Trasse Richtung Nordosten, dennoch werden aber auf der Kasslerfelder Seite weder Eingriffe in Gewerbeflächen noch in die Gleisanlagen von Duisport erforderlich. Vollständig erhalten bleibt den Neuenkampern ihr Sportplatz, versprach der Projektleiter, nur ein kleiner Teil des Geländes werde wohl während der Bauarbeiten eine Zeit lang als Lagerfläche benötigt.
Wesentlich besserer Lärmschutz
Auch den bei den Bürgern beliebten Weg an der Lärmschutzwand wird es weiter geben. „Davon sind wir felsenfest überzeugt“, betonte Karl-Heinz Aukschun.
Man werde sich bemühen, die Belastung der Anwohner durch die Bauarbeiten zu minimieren, versichern die Planer. Viel Baustellenverkehr könne über die Autobahn abgewickelt werden, die Lärmschutzwände sollen möglichst lange stehen bleiben. Wo weitere Lagerflächen benötigt, Baustraßen für den Bau der neuen Widerlager angelegt werden müssen, muss die Detailplanung noch ergeben.
Zwar gehen Prognosen von mehr Verkehr auf der A 40 aus, der Neubau werde durch Lärmminderung an Fahrbahnübergänge und Brückenkörper eine „deutliche Verbesserung“ für die geplagten Anwohner bringen, die Fahrbahn bekommt Flüsterasphalt. Obwohl ab Abfahrt DU-Häfen die Fahrbahn wieder auf sechs Spuren verengt wird, wird es weniger Staus geben, glauben die Planer.
Auch das neue Bauwerk, das aus zwei Bauteilen mit je vier Fahrspuren besteht, wird wieder eine Schrägseilbrücke sein. Die Gesamtlänge beträgt 794 Meter (bisher: 770 Meter), die Spannbreite wächst von 350 auf 380 Meter und die Breite von aktuell 36,30 Meter auf 67,80 Meter beim Neubau.
>> BREITER RADWEG UND HOHE LÄRMSCHUTZWAND
Radfahrer und Fußgänger können während der gesamten Bauzeit den Rhein kreuzen. Auf der neuen Brücke wird ein neuer, mindestens drei Meter breiter Radweg von Fahrspuren und Lärmschutzwand abgesetzt. Davon versprechen sich die Planer deutlich weniger Schmierereien auf der Lärmschutzwand. Der neue Lärmschutz wird voraussichtlich auf der Brücke etwa 6,50 Meter, an der Strecke etwa acht Meter hoch sein, kündigte Karl-Heinz Aukschun an.
Für Fragen und Anregungen hat die Deges ein Bürgertelefon geschaltet: 0800/5895 2479. Weitere Info: www.deges.de