Duisburg. . Neubau der A40-Rheinbrücke soll 2020 starten. Essenberg-Süd ist am heftigsten betroffen, Neuenkamp kaum. Details gibt’s bei zwei Bürger-Infoabenden.

  • Das erste von zwei neuen Brückenteilen wird ab 2020 südlich der bisherigen Rheinquerung gebaut
  • Auswirkungen hat der neue Verlauf der Autobahntrasse vor allem für den Ortsteil Essenberg-Süd
  • Die detaillierten Pläne stellt die Entwicklungsgesellschaft Deges bei zwei Bürger-Infoabenden vor

Die Entscheidung ist gefallen: Das erste Bauwerk der neuen A40-Brücke wird südlich von der bisherigen Rheinquerung gebaut. Die Arbeiten sollen im Jahr 2020 beginnen. Die größten Auswirkungen wird dies für die Einwohner in Essenberg-Süd auf der linken Rheinseite haben. Entwarnung gibt es für Neuenkamp: „Die Betroffenheit für diesen Stadtteil wird äußerst gering sein“, verriet Karl-Heinz Aukschun (59) am Freitag unserer Zeitung. Er ist der zuständige Projektleiter bei der Autobahn-Planungsgesellschaft Deges. In der nächsten Woche wird er bei zwei Bürgerabenden allen Interessierten die Details vorstellen.

Ausbau auf acht Spuren

Der geplante A40-Ausbau des Teilstücks zwischen den Anschlussstellen Homberg und Häfen auf acht Spuren hat eine Verbreiterung der bisherigen Trasse zur Folge. Den dafür erforderlichen Platz wollen die Planer offenbar nördlich der A40 in Kaßlerfeld gewinnen, wo sich ausschließlich Gewerbe- und Industriegebiete befinden.

„Wir wollen den Bürgern unsere Vorzugsvariante im Detail vorstellen. Im Idealfall kommen wir ohne den Abriss von Häusern aus“, betont Aukschun. Sollte dies aber doch vonnöten sein, würden natürlich Grunderwerbsverhandlungen mit den Besitzern geführt und ihnen entsprechende Entschädigungsangebote unterbreitet.

Erstes neues Brückenteil könnte 2023 stehen

Die Ausschreibung für den Brückenneubau kann laut Aukschun frühestens 2019 erfolgen, ein Baubeginn vor 2020 sei daher unrealistisch. Die neue Brücke wird aus zwei Bauwerken (eines für jede Fahrtrichtung) bestehen – jeweils mit vier Fahrspuren und einer Standspur bestückt. Erst wenn das erste neue Brückenteil steht (geplant: 2023), wird die jetzige, im Jahr 1971 eröffnete Brücke abgerissen werden können. An ihrer Stelle soll dann bis 2026 der zweite neue Brücktenteil entstehen.

Nötig ist dieser Ausbau, weil die aktuelle Rheinquerung marode ist und seit Jahren regelmäßig saniert werden muss. Zudem nimmt der Verkehr dort ständig zu: Heute nutzen rund 100.000 Fahrzeuge pro Tag die Brücke, für das Jahr 2030 werden 115.000 prognostiziert – davon rund 15 Prozent Lkw.

Bis zu 45 Meter tief dringt der Bohrer ins Erdreich, um direkt am Rheinufer Bodenproben zu ziehen. Insgesamt werden 110 Bohrungen durchgeführt.
Bis zu 45 Meter tief dringt der Bohrer ins Erdreich, um direkt am Rheinufer Bodenproben zu ziehen. Insgesamt werden 110 Bohrungen durchgeführt. © Stephan Eickershoff

Derzeit laufen bereits erste Vorarbeiten für den Neubau: Ein Ingenieurbüro für Geotechnik mit Sitz in Dortmund erkundet derzeit die Böden unter der Brücke und entlang des A-40-Teilstücks. „Wir nehmen auf beiden Rheinseiten insgesamt 110 Bohrungen vor. Wir haben im Juli begonnen, etwa drei Viertel der Arbeit ist geschafft“, erklärt Bauingenieur Dr. Klaus Haubrichs. Der 58-Jährige lebt mit seiner Familie in Großenbaum und arbeitet derzeit in seiner Heimatstadt. „Grundsätzlich haben wir hier gute Bodenverhältnisse“, stellt Haubrichs klar. In den entnommenen Bodenproben stießen er und seine Mitarbeiter auf Kies, Sand, Steine und Bergematerial. Nur vereinzelt wurde aufgefüllter Boden angetroffen – etwa rechtsrheinisch direkt unter der Brücke. Das seien aufgefüllte Ton- und Kiesgruben aus alten Zeiten, so Haubrichs.

Löcher für Probebohrungen sind bis zu 45 Meter tief

Das Bohrgerät rammt derzeit seinen hydraulischen Hammer direkt am Flussufer in die Tiefe. „Und das bis zu 45 Meter tief“, so Haubrichs. Sind die Proben dann meterweise aus allen Erdschichten entnommen, werden die bis zu 15 Zentimeter breiten Bohrlöcher wieder verfüllt – mit Ton. Die Proben werden in einer angemieteten Lagerhalle in Neuenkamp zwischengelagert, ehe sie von dort zum Labor nach Mülheim gebracht werden.

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Das erste Bürgertreffen zum Brückenneubau steigt am Dienstag, 8. November, um 19 Uhr um Kleinen Saal der Mercatorhalle im City-Palais (Landfermannstraße 6) in der Innenstadt.

Tags darauf am Mittwoch, 9. November, werden die Deges-Verantwortlichen in der Aula der Erich-Kästner-Gesamtschule (Ehrenstraße 87) in Hochheide ab 19 Uhr Rede und Antwort stehen.

Probebohrungen für den Neubau

Zurzeit werden am Rhein bei Duisburg Probebohrungen für die neu geplante  A40 Rheinbrücke in Duisburg durchgeführt. Die jetzige Brücke ist marode und muss erneuert werden. Die Arbeiten dafür sollen 2018 beginnen.Fotos: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services
Zurzeit werden am Rhein bei Duisburg Probebohrungen für die neu geplante A40 Rheinbrücke in Duisburg durchgeführt. Die jetzige Brücke ist marode und muss erneuert werden. Die Arbeiten dafür sollen 2018 beginnen.Fotos: Stephan Eickershoff / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services
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