Duisburg-Homberg. . Geschäftsleute fragen: Ist die Bushaltestelle gegenüber der Ausfahrt Moerser Straße dafür ein Hindernis? Am Montag entscheidet der Rat über geplantes Geschäftszentrum auf Gelände des Investors Hans Nühlen

Kaum jemand in Homberg hat ernsthaft Zweifel, dass das geplante Fachmarkt-Center zwischen Moerser- und Rheinpreußenstraße mit je einer Filiale von Edeka, Aldi und DM spätestens 2017 kommen wird. Denn die Mehrheit in der Homberger Bezirksvertretung hat dem Invest mit dem Aufstellungsbeschluss wie berichtet zugestimmt. Das auch der Rat am kommenden Montag grünes Licht geben wird, gilt als Formsache.

Doch in den Chor zustimmender Stellungnahmen mischen sich skeptische Stimmen. So macht der Beirat der Eigentümergemeinschaft der Ladenstadt Hochheide geltend, dass die Ansiedlung von zwei Lebensmittel-Riesen in der Nachbarschaft zu einer Konkurrenz für den Kaufland-Supermarkt in der Ladenstadt werden könnte.

Sorge um die Kaufkraft

In einem Schreiben an Oberbürgermeister (OB) Sören Link (SPD), dass der Redaktion vorliegt, sorgt sich der Beirat besonders um die weitere Verringerung der Kaufkraft im Ortsteil, um den Einfluss auf die Ladenstadt, die Vermeidung von negativen Auswirkungen insbesondere auf Kaufland, sobald das Fachmarktcenter rund 500 Meter Luftlinie weiter seine Pforten öffnet.

Als besonders schwierig beurteilt der Beirat die aus seiner Sicht notwendige und gewünschte Anbindung der Ladenstadt an das neue Fachmarkt-Center. Knackpunkt für den Beirat ist die Tatsache, dass die Hauptein- und ausfahrt des Fachmarkt-Centers an der Moerser Straße genau gegenüber der Bushaltestelle der DVG/Niag liegt. Wer hier nach rechts ausfährt, hat zwar freie Fahrt, zumindest bis zur Ampel an der Kreuzung Lauer-/Rheinpreußenstraße. Wer aber nach links Richtung Ladenstadt und Moers abbiegen will, könnte aber Minuten lang warten, denn auf der Fahrbahn gegenüber halten im Minutentakt die Busse.

Verlegung der Haltestelle denkbar

Diese geplante Verkehrsführung hält der Beirat für problematisch: „Eine Bushaltestelle gegenüber einer Ein- uns Ausfahrt eines solchen Zentrums, und das vor einer Ampel, lässt für die Einwohner, die die Verkehrsbelastung hier aus dem Tagesgeschäft kennen, erhebliche Zweifel über eine geordnete Verkehrsführung zu“, heißt es in dem Brief an den OB. Anders gesagt: Zumindest ein Teil der Ladenstadt-Eigentümer glaubt, dass Pkw, die nach links einbiegen wollen, nur an den haltenden Bussen vorbeikommen, wenn sie die Gegenfahrbahn nutzen.

Die Eigentümer, die daran interessiert sind, dass die Kunden nach dem Kauf im Fachmarkt-Center auch die Ladenstadt besuchen, befürchten, dass die Ladenstadt vom neuen Kundenstrom abgebunden, abgeschnitten werden könnte. Dann nämlich, so das Szenario, wenn sich die Bushaltestelle als Hindernis erwiesen habe, nach links Richtung Ladenstadt abzubiegen, die Verkehrsführung mit „ein paar Fahrbahnmarkierungen“ geändert würde und man dann vom Fachmarktcenter nur noch nach rechts Richtung Lauer-/Rheinpreußenstraße abfahren könne. In diesem Fall ginge das erhoffte Geschäft an der Ladenstadt vorbei.

Werbering lädt ein

Diese Sorge teilt auch der Werbering Hochheide mit seinen 65 Mitgliedern Vorstandsmitglied Helmut Oberreiter schlägt daher eine Verlegung der Bushaltestelle hinter die Kreuzung Ottostraße vor. Grundsätzlich aber begrüßt Geschäftsmann Oberreiter die größte Gewerbeansiedlung in Hochheide seit vielen Jahren: „Alles, was Hochheide belebt, ist positiv“.

Der Werbering hat den Investor Dr. Hans Nühlen zu seiner Versammlung am Donnerstag, 10. März, im Awo-Treff an der Ehrenstraße eingeladen. Dr. Nühlen will uns seine Pläne für das Fachmarkt-Center erläutern. Herr Nühlen sucht den Brückenschlag zur Ladenstadt.“ Das bestätigte Dr. Hans Nühlen. Gleichzeitig verwies der Moerser Unternehmer auf das Verkehrsgutachten eines Essener Sachverständigenbüros: „Der Gutachter hat festgestellt, dass die Bushaltestelle genau am richtigen Ort liegt.“