Duisburg. . Ein Projektentwickler will aus dem ehemaligem Problemhaus In den Peschen in Rheinhausen das „Quartier am Volkspark“ machen und Millionen investieren.

Dieser Maklerspruch ist wahrscheinlich so alt wie das Maklergewerbe selbst. Sollen doch die drei Hauptkriterien für die Qualität einer Immobilie Lage, Lage und Lage sein. Diese Aussage hat das Oberhausener Unternehmen Ruhrwert Immobilien & Beteiligungsgesellschaft offenbar beherzigt.

Und will das ehemalige „Problemhaus“ In den Peschen samt angrenzender Häuser an der Beguinenstraße kernsanieren. Der Begriff „Problemhaus“, den so mancher in der Vergangenheit als stigmatisierend empfand, soll verschwinden, ab Sommer 2016 die ersten Mieter ins „Quartier am Volkspark“ ziehen.

Seit fast genau einem Jahr stehen die 72 Wohnungen und zwei Gewerbeimmobilien inzwischen leer, Ruhrwert schreibt gegenüber der Redaktion davon, dass „diese Wohnhäuser über ein halbes Jahrhundert Duisburger Stadtgeschichte miterlebt haben.“ Die Stigmatisierung als „Problemhaus“ sei durch die menschenunwürdige Unterbringung von Roma im Jahre 2013 hervorgerufen worden, was laut Ruhrwert-Sprecherin Julia Seibert „in der Tat ein düsteres Kapitel in der Geschichte dieser Häuser war.“

Entwickler spricht von Standort mit gepflegter Nachbarschaft

Was sich allerdings während all dieser Zeit nicht geändert habe, sei der Standort inmitten von Rheinhausen mit gepflegter Nachbarschaft, dem Volkspark als grüner Lunge in unmittelbarer Nähe und einer idealen Infrastruktur. Seibert: „Nunmehr wird ein neues, positives Kapitel für dieses lebenswerte Quartier beschrieben.“

Am Projekt „Quartier am Volkspark“ sind mehrere Protagonisten beteiligt: Eigentümerin und Bauherrin ist laut Aussage Seiberts die neu gegründete Projekt Duisburg-Rheinhausen GmbH. Die Projektentwicklung und -steuerung führt Frank Tschöke durch, der Bochumer war bereits vor einigen Wochen an die Öffentlichkeit gegangen (wir berichteten). Die Vermietung übernimmt Ruhrwert.

Barrierarmes Wohnen für 6,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter

Einen hohen einstelligen Millionenbetrag stecken die neuen Besitzer in die Immobilien, mit der Sanierung wurde als Generalunternehmer die Lünener Firma Mita Personalservice GmbH beauftragt. Nach einer Entrümpelungsaktion, etliche Lkw-Ladungen Müll sollen dabei weggeschafft werden, beginnt die Sanierung.

Fenster, Böden, Türen, Elektro- und Sanitärinstallation, Heizungssystem und auch die Außenanlagen werden laut Ruhrwert-Informationen auf den neuesten technischen Stand gebracht. Mitte kommenden Jahres sollen dann 72 barrierearme Wohnungen mit Flächen zwischen 55 und 85 Quadratmetern sowie zwei Gewerbeeinheiten fertig sein. 6,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter wollen die neuen Eigentümer dann mit den Wohnungen erzielen. Zum Vergleich: Die Sanierer eines „Weißen Riesen“ in Hochheide wollen mit rund vier Euro pro Quadratmeter an den Markt gehen.

Laut Vermarkter soll es bereits erste Reservierungen geben

Die Oberhausener Vermarkter und Vermieter sind von ihrem Projekt „Quartier am Volkspark“ übrigens mehr als überzeugt. „Obwohl es noch keinen offiziellen Vermietungsstart gibt, haben wir bereits Reservierungen und Anfragen für über die Hälfte der Wohnungen. Und das nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda“, heißt es. „Die Menschen freuen sich, dass nun wieder positive Impulse von der Wohnanlage ausgehen.“