Duisburg. . Das als Problemhaus bekannt gewordene Haus In den Peschen ist verkauft. Dass der neue Eigentümer das Haus saniert, ist jedoch nicht zu erwarten.

Branko Barisic hat das leerstehende und zusehends verfallende sogenannte „Problemhaus“ an der Ecke Beguinenstraße/In den Peschen in Bergheim verkauft. So sagt es der Rumelner Projektentwickler Gerd Schlüpen, der seit Jahren als Berater für Barisic tätig ist. Wer der neue Eigentümer ist, wollte Schlüpen nicht sagen, nur soviel: „Es handelt sich um ein Immobilienunternehmen aus Gütersloh. Die Geschäftsführer sind ein Vater und sein Sohn.“

Der Verkauf sei über einen Notar in Dinslaken abgewickelt worden, verlautete Schlüpen. Auch über den Kaufpreis äußerte sich Schlüpen schmallippig: „Der Kaufpreis liegt über dem Angebot der Stadt Duisburg im vergangenen Jahr.“

Stadt Duisburg ließ Schrottimmobilie im Sommer 2014 räumen

In der Tat hatte die Stadt Duisburg noch bis zum Sommer 2014 mit Barisic über den Ankauf des maroden Hochhauses mit insgesamt 70 Wohnungen verhandelt. Am Ende konnten sich beide Parteien nicht einigen: Die Stadt Duisburg wollte Barisic maximal 1,3 Millionen Euro für die Schrottimmobilie zahlen, der Rotlicht-Unternehmer verlangte für das Problemhaus 2,3 Millionen Euro.

Als die Stadt das von zeitweise bis zu 1400 Zuwanderern aus Rumänien und Bulgarien bewohnte Gebäude im Sommer 2014 leer zog und das Haus damit aus den bundesweiten Schlagzeilen herauskam, verlor man offenbar auch im Rathaus am Burgplatz das Interesse an dem Objekt. Seitdem herrschte auf allen Seiten Schweigen, wurde über die Zukunft der bekanntesten Schrottimmobilie Duisburgs nichts mehr bekannt.

Gütersloher Unternehmen kauft Schrottimmobilien und lässt sie leer stehen

Bei dem Käufer könnte es sich um ein Immobilienunternehmen handeln, das bis 2014 seinen Sitz in Gütersloh hatte, dann aber seinen Standort nach Braunschweig verlagerte. Zur Geschäftspraxis des Unternehmens gehört es nach mehreren Medienberichten, Schrottimmobilien in NRW aufzukaufen und eine Sanierung anzukündigen, dann aber die Häuser möglicherweise als Abschreibungsobjekte jahrelang leer stehen zu lassen und nicht zu sanieren. Entsprechende Fälle, in denen das Unternehmen so mit Problemhäusern verfuhr, gibt es zum Beispiel aus der Dortmunder Nordstadt.