Duisburg-Rheinhausen. . Eine Woche nach der Sperrung der A-40-Rheinbrücke für Lkw sinkt die Zahl der Verkehrssünder. Großteil nutzt Autobahn-Umleitung, keine Stadt-Straßen.
Das Bild entbehrte nicht einer gewissen Komik. Kurvte doch vergangenen Freitag ein Tanklastzug im Essenberger Bruch in Hörweite der A 40 umher. Offenbar hatte der Fahrer einen Schleichweg gesucht, um an der Brücke Neuenkamp doch noch ungestraft den Rhein überqueren zu können.
Die Ausweglosigkeit dieses Unterfangens war dem Fahrer schnell klar geworden, hier geht’s nicht über den Rhein. Von solchen Abenteuerfahrten bekommt die Polizei auf der Autobahn wenig mit. Sie hat mit dem Herunterleiten von Verkehrssündern genug zu tun.
Positives Zwischenfazit
Insgesamt ziehen die Beamten ebenso wie die Stadt und auch Straßen-NRW ein positives Zwischenfazit, knapp eine Woche nach der Sperrung der Brücke für Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Der befürchtete Verkehrskollaps durch Lkw-Kolonnen sei in Rheinhausen ausgeblieben, es habe keine massive Steigerung von Lkw-Fahrten gegeben, sagt Axel Brenner vom zuständigen Amt für Stadtentwicklung.
Genau beziffern könne man das nicht, er schätzt aber, dass der Lkw-Anteil auf den ohnehin stark belasteten Straßen Rheinhausens um die zehn Prozent betrage. Ein Großteil der Transit-Brummifahrer würde sich an die vorgegebene Umleitungsroute über die Autobahnen 57, 42 und 3 halten.
Arbeiten sollen sich nicht verzögern
„Wichtig ist für uns, dass kein Lkw über die Brücke fährt, damit sich die Arbeiten nicht verzögern“, sagt Polizeisprecher André Hartwich. Die Autobahnpolizei und die Kollegen aus Duisburg sind seit vergangenem Dienstag rund um die Uhr mit insgesamt 60 Leuten vor Ort. „Die Zahl der Lkw, die wir in Homberg von der Autobahn leiten, ist rückläufig, waren es vergangenen Donnerstag noch 2500, hatten wir am Freitag 1972 und am gesamten Wochenende 2700 Lkw.“
Zur Kasse gebeten werden alle „Ü 3,5-Tonner“, die nach der Ausfahrt Rheinhausen auf der A 40 weiterfahren. Diese 8000 Laster wurden allesamt fotografiert, die Fahrer erhalten Bußgeldbescheide. Weitere 650 Trucker haben eine Anzeige bekommen, sie erwartet mit 150 Euro ein verdoppeltes Bußgeld. „Es handelt sich dabei um Lkw-Fahrer, die sich nach der letzten von uns eingebauten Schleuse noch immer links eingeordnet haben, um die Brücke überqueren zu wollen. Hier unterstellen wir Vorsatz“, sagt Hartwich.
Dass das Teilstück der A 40 bis in den späten Abend hinein in den Staunachrichten im Radio auftaucht, überrascht die Experten nicht. „Wir verringern von drei auf eine Spur, dass es im Durchschnitt lediglich drei Kilometer Stau sind, ist als erfreulich zu bezeichnen“, sagt Straßen NRW-Sprecher Bernd A. Löchter. Dass es in der vergangenen Woche einmal sechs und mehr Kilometer waren, schreibt er der Unsicherheit der Lkw-Fahrer zu. Inzwischen nutze ein Großteil die bereits ab kurz hinter der niederländischen Grenze ausgeschilderte Umleitung.
Solidaritätsbrücke soll neue Fahrbahn bekommen
Zurück in die Stadt: Auch wenn es eben nicht zum Verkehrsinfarkt gekommen sei, dass besonders die Friedrich-Ebert-Brücke und auch die Brücke der Solidarität unter der Laster-Belastung leiden würden, sei unbestritten, so Axel Brenner. Der Zustand beider Bauwerke sei keinesfalls „Note 1“, sie sind aber in ordentlichem Zustand.“ So müsse man die Spurrillen auf der Brücke der Solidarität dringend wieder in eine buckelfreie Fahrbahn verwandeln. Sobald die Brückenarbeiten wenige Kilometer nord-westlich abgeschlossen sind – als Stichtag gilt der 13. April – will die Stadt die Sanierung der Brücke der Solidarität angehen.