Duisburg. Auch in den kommenden Tagen wird es trotz Lkw-Sperrung erstmal weiter Stau vor der Duisburger A-40-Brücke geben. Ein Fachmann erklärt warum das so ist.
Der 40-Tonner aus der Slowakei knattert im Schritttempo auf die zwei schmalen Stahlleitplanken zu. Sie verengen die Fahrbahn hier an dieser Stelle, kurz vor der A-40-Rheinbrücke, auf 2,10 Meter. Der Fahrer des dicken Brummis nimmt Augenmaß und quetscht sich soeben noch durch den künstlichen Engpass – eine Frage von Zentimetern.
Es ist 12.10 Uhr am Dienstagmittag. Und eigentlich dürfte hier seit zehn Minuten kein Fahrzeug wie dieses mehr entlangtuckern. Für alle Gefährte mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen gilt auf dem Bauwerk nämlich seit 12 Uhr ein absolutes Fahrverbot. Doch an Sperrungs-Tag Numero eins der Rheinquerung für den Lastverkehr läuft nicht sofort alles rund.
„Einige Umleitungsschilder waren falsch positioniert. Sie standen teilweise erst hinter den Ausfahrten am Kreuz Moers und in Rheinhausen, so dass die Lkw-Fahrer zu spät erfuhren, dass sie dort abfahren mussten. Deshalb kommen nun doch noch so viele bis hierher zur Brücke durch“, erklärt ein Beamter der zuständigen Autobahnpolizei Düsseldorf.
Autobahnpolizei überwacht Lkw-Fahrverbot rund um die Uhr
Er hat mit seinen Kollegen auf einer der gesperrten Autobahnspuren in Höhe der Ausfahrt Homberg Position bezogen. Die Beamten werden hier in den kommenden Wochen die Einhaltung des Lkw-Fahrverbots konsequent überwachen. Rund um die Uhr.
Die Rheinbrücke der A40 ist für LKW gesperrt
Und im Drei-Schichten-System. Mit der klaren Vorgabe: Die Brücke in Fahrtrichtung Essen ist für Lkw nun tabu. Denn ansonsten können die notwendigen Schweißarbeiten am 1970 eröffneten Bauwerk nicht wie geplant in den nächsten fünf Wochen fertiggestellt werden. Dadurch würde die Brücke noch länger zum stauerzeugenden Nadelöhr.
Auch bei A-59-Sperrung musste sich neue Verkehrsführung erst einspielen
Um 12.25 Uhr ändert sich plötzlich die Lage: Zwar rollen noch immer hunderte Lkw auf die Ausfahrt Homberg zu. Sie werden nun aber dort von der Autobahn abgeleitet – was sofort drastische Auswirkungen auf der innerstädtischen Verkehr rund um die A-40-Brücke hat.
„Die ganze Sache muss sich erst einruckeln“, bleibt Peter Belusa, der zuständige Projektleiter von Straßen NRW, spürbar gelassen. „Es hat auch bei der Sperrung der A 59 zwei bis drei Tage gedauert, bis sich alles eingespielt hatte. Er sei sich sicher, dass sich unter den Lkw-Fahrern die offizielle Umleitung ab Kreuz Moers über die A 57, A 42 und A 3 zurück zur A 40 schnell herumsprechen werde.
Polizei regelt den Verkehr an der A-40-Abfahrt
Die Grünphase dauert exakt 20 Sekunden. Drei, maximal vier Lkw schaffen es in dieser Zeit, von der A-40-Abfahrt in Homberg nach links auf die Duisburger Straße abzubiegen. Nach der Unterquerung der Rheinbrücke fahren sie sofort wieder nach links auf die A 40 in Richtung Venlo auf, um ab dem Kreuz Moers auf die offizielle Umleitungsstrecke zu wechseln.
An diesem Engpass staute sich am Dienstag mit Beginn der Brückensperrung für alle Lkw der Verkehr. Nach einer Stunde des Beinahe-Stillstands griffen Beamte der Polizei Duisburg ein und regelten den Verkehr, was die Situation etwas entkrampfte. Diese Aufgabe werden sie im schlimmsten Fall fünf Wochen lang übernehmen müssen.
Polizei kassierte am ersten Tag der Sperrung noch keine Knöllchen
Diese A-40-Ausfahrt ist während der Sanierungsarbeiten an der Rheinquerung eigentlich für den Lkw-Verkehr gesperrt. Doch weil so viele Brummi-Piloten am ersten Tag die Hinweisschilder übersahen oder ignorierten, wurden sie hier von der Autobahn zwangsabgeleitet. Knöllchen kassierte die Polizei am ersten Tag noch nicht. Das wird sich aber schnell ändern. Eine Schonzeit gibt es offiziell nicht.
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Auch innerstädtisch gab es wieder teils heftige Staus. Wer etwa die Duisburger Innenstadt von Alt-Homberg über die Friedrich-Ebert-Brücke und Ruhrort ansteuern wollte, hatte ebenso eine halbstündige Geduldsprobe in einer schier endlosen Blechlawine zu ertragen wie all jene, die sich durch Asterlagen, Hochemmerich und Rheinhausen-Mitte über die Brücke der Solidarität nach Hochfeld durchschlagen wollten.
Moerser Straße, Margarethenstraße und Schwarzenberger Straße? Im morgendlichen Berufsverkehr allesamt prall gefüllt! Und das trotz bereits vorgenommener Veränderungen an Ampelschaltungen. Die Situation auf der Autobahn-Umleitungsstrecke verschärfte sich dann auch noch durch zwei Unfälle auf der A 42.