Duisburger A40-Brücke ab Freitag sechs Wochen einspurig
•
Lesezeit: 4 Minuten
Duisburg. Schäden an der Duisburger A40-Brücke sind weitaus schwerer als bislang angenommen. Ab Freitagmorgen in Richtung Essen auch werktags nur eine Spur.
Horror-Nachricht für alle Berufspendler: Die Schäden an der maroden A40-Rheinbrücke sind weitaus schlimmer als bislang angenommen. Für den Verkehr, der täglich über die wichtige Rheinquerung fließt, hat das weitreichende Folgen. Ab Freitagmorgen, 9 Uhr, wird der Verkehr in Richtung Essen in den kommenden Wochen nur noch einspurig über die Rheinbrücke fließen können.
Diese Maßnahme hat drastische Auswirkungen auf den Berufsverkehr auf der Autobahn: Morgen für Morgen pendeln werktags Zehntausende Verkehrsteilnehmer, die im linksrheinischen Duisburg oder am Niederrhein leben, über die Brücke in Richtung westliches Ruhrgebiet. Das gesamte Tagesaufkommen liegt bei rund 100 000 Fahrzeugen. Zu den Ballungszeiten – vor allem morgens – droht ein Stau-Chaos.
Möglicherweise Staus bis zum Kreuz Moers - Auffahrt Homberg auch dicht
Die Warteschlange dürfte dann bis zum Autobahnkreuz Moers zurück reichen. Zusätzliche Fahrtzeiten von mindestens einer Stunde müssen einkalkuliert werden. Eine Umleitung führt vom Kreuz Moers über die A 57, A 42 und A 3 zur A 40. Dieser Weg wird für den Schwerlastverkehr bald zur Standardroute: Ab Freitag, 6. März, um 22 Uhr ist die A40-Rheinbrücke für Fahrzeuge mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen gesperrt.
In den kommenden sechs Wochen bleibt auch die Anschlussstelle Homberg in Richtung Essen dicht. Die offizielle Umleitung führt über die A 40 in Gegenrichtung bis zur Ausfahrt Rheinhausen, wo der Wechsel in Richtung Essen stattfindet. Das bestätigte Norbert Cleve, der Sprecher der zuständigen Straßen-NRW-Niederlassung in Krefeld auf Anfrage. Diese Umleitung ist aber nur bedingt zu empfehlen: Schließlich stellt sich jeder Nutzer dann quasi hinten im Stau an.
Schlimmstenfalls wird es auch in Richtung Niederrhein einspurig
Zu dieser Notfallmaßnahme greift Straßen NRW nachdem an elf Trägern der komplett geschweißten Brücke weitere Risse festgestellt worden waren. Wegen dieser Schäden müsse die Brücke nun "abgelastet" werden, erklärt der Straßen NRW-Sprecher. Ob auch die Gegenrichtung von so einer Einschränkung betroffen sein wird, entscheidet sich Mitte kommender Woche.
„Drei der elf beschädigten Brückenträger hat es besonders schwer erwischt. Sie liegen in Richtung Essenberg, aber nicht mehr über dem Rhein, sondern bereits über Land“, benennt Cleve die schlimmste Schadensstelle. Er bestätigte auch, dass nach wie vor erst rund 80 Prozent der Brücke untersucht wurden.
Die 20 längsten Brücken in Duisburg
1/83
A40-Rheinbrücke ist die jüngere Schwester der Leverkusener Brücke
Das heißt: Bei der anhaltenden Sichtung können weitere Schäden auftauchen, die noch drastischere Maßnahmen erfordern. Schlimmstmögliches Szenario wäre eine Komplettsperrung der im Jahr 1970 erbauten Brücke. Diese ist übrigens baugleich mit jener auf der A 1 bei Leverkusen, die ebenfalls seit Jahren riesige Probleme bereitet.
Obwohl die Schweißarbeiten erst Ende der ersten Märzwoche beginnen, wird die A 40 bereits ab 27. Februar einspurig. „Wir wollen verhindern, dass sich die Schäden noch ausweiten“, so Norbert Cleve. „Wir müssen die Brücke und damit auch die Träger sofort entlasten.“ Die massiven Auswirkungen auf den innerstädtischen und den Autobahnverkehr seien ihm bewusst. „Es gibt aber keine andere Lösung.“
Diese Arbeiten auf der Fahrbahn in Richtung Ruhrgebiet werden voraussichtlich sechs Wochen dauern. "Danach muss das beratende Expertenteam entscheiden, ob die Schweißarbeiten erfolgreich waren."
NRW-Verkehrsminister informiert am Montag über Sanierung
Die Rheinbrücke Neuenkamp war 1970 für den Verkehr freigegeben worden und ist das Schwesterbauwerk der ebenfalls baufälligen A1-Brücke in Leverkusen. Seit drei Jahren treten an dem Bauwerk immer wieder neue Schäden auf. "Die Brücke insgesamt kann konstruktiv nicht mehr verbessert werden", so das Resümee der Verkehrsplaner. Um die 777 Meter lange Brücke zu sanieren - denn bis es einen Neubau gibt dauert es wohl um die 20 Jahre - wurden allein im Jahr 2014 rund 1,5 Millionen Euro investiert.
Anfang kommender Woche kommt deshalb auch NRW-Verkehrsminister Michael Groschek nach Duisburg, um über das weitere Vorgehen zu informieren.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.