Duisburg-Buchholz. . 17 handarbeitsbegeisterte Duisburgerinnen haben sich am Wochenende im Buchholzer „Fadenzauber“ getroffen. Eine ganze Nacht lang strickten und nähten die Freiwilligen mehr als 70 Kleidungsstücke und Decken für die Aktion „Nähen für Regenbogenkinder“.
Zur besten Fernsehzeit trafen sich am Samstag 17 handarbeitsbegeisterte Damen im „Fadenzauber“. Inhaberin Jennifer Pomberger hatte zu einer ganz besonderen Handarbeitsnacht eingeladen, in dessen Mittelpunkt die Anfertigung von Mini-Kleidungsstücken und Accessoires für „Sternenkinder“ und „Frühchen“ stand.
Als „Sternenkinder“ bezeichnet man Babys mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm, die vor, während oder direkt nach der Geburt versterben. Um diese nicht überlebensfähigen „Kleinstmenschen“ in Würde zu bestatten, wird geradezu winzige Kleidung benötigt, denn selbst Puppenkleidung wäre für diesen Anlass zu groß.
Jeden Mittwoch offener Strickkreis
Ursprünglich erhielt Jennifer Pomberger, die in ihrem Hauptberuf als Krankenschwester in einer Walsumer Fachklinik arbeitet, eine Anfrage von der Organisation „Nähen für Regenbogenkinder“ mit der Bitte um Woll- oder Stoffspenden. Für die junge Geschäftsfrau und zweifache Mutter, die selbst leidenschaftlich gerne strickt, war direkt klar, anstatt „nur“ zu spenden bei dieser Aktion auch selbst aktiv mitzumachen.
Aktion für einen guten Zweck
Als „Sternenkinder“ werden Frühchen bezeichnet, die mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm vor, während oder nach der Geburt versterben.
„Fadenzauber“ befindet sich in Buchholz an der Münchener Straße 46. Geöffnet ist montags bis freitags 9.30 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr. Samstags von 9.30 bis 13.30 Uhr.
Helfer, zum Teil aus dem „Offenen Strickkreis“, der sich immer mittwochs in den Räumen der ehemaligen Post an der Münchener Straße trifft, waren schnell gefunden. Stoffe und Wolle steuerten die Lieferanten des Fachgeschäfts bereitwillig bei („Da brauchten wir nicht lange fragen“). Klar, dass bei der Marathon-Handarbeitsnacht – der harte Kern war bis 5 Uhr (!!) am Sonntagmorgen aktiv – auch für das leibliche Wohl gesorgt war. Mit dazu beigetragen hat auch Jennifer Pombergers Oma aus dem Sauerland, die eine Riesenportion Kartoffelsalat für die fleißigen Damen bereitstellte.
Muntere Handarbeits-Gruppe hatte Spaß
Auch wenn der Anlass für die Stricknacht eher traurig war, ihren Spaß hatte die flinke und muntere Handarbeits-Gruppe bei dieser „Nachtschicht“ ganz offensichtlich. Hildegard Eckhardt (76) ist erst seit Kurzem dabei und möchte die Treffen schon jetzt nicht mehr missen. „Das macht richtig Spaß, man hat Unterhaltung und viele Kontakte“, so die Wanheimerorterin.
Bärbel Wanka hat sich trotz des Lokführer-Streiks nicht davon abhalten lassen, beim Strick-Treff in Buchholz dabei zu sein. „Ich komme immer nach Hause, das wird sich schon irgendwie finden“ zeigte sich die Essenerin gelassen und registrierte den Kommentar aus der Runde „Zur Not hat sie ja ihr Strickzeug dabei“ mit einem Schmunzeln.
Am frühen Sonntagmorgen zählte Jennifer Pomberger über siebzig gestrickte, gehäkelte und genähte Einzelteile, die in Kürze an die Aktion „Nähen für Regenbogenkinder“ weitergegeben werden.