Duisburg. Das Autobahnkreuz-Süd in Duisburg wird nach Angaben von Straßen.NRW nun doch deutlich später fertiggestellt. Insgesamt müssen rund 50.000 Tonnen Erdreich ausgetauscht werden, weil es sich nicht als Untergrund eignet. Die Planer hoffen aber, die Bauarbeiten bis zum Sommer fertiggestellt zu haben.
Mit Problemen mit dem Untergrund begründet der Landesbetrieb Straßen NRW jetzt die erheblichen Verzögerungen bei der Fertigstellung des neuen Autobahnkreuzes Duisburg-Süd. Unerwartet müssten noch 50 000 Tonnen Erdreich ausgetauscht werden. Im Kreuz fehlt noch das komplette nordwestliche „Ohr“, das die Verbindungen zwischen Duisburg und Krefeld sowie zwischen Breitscheid und Düsseldorf herstellt. „Wir sind jetzt aber auf einem guten Weg, die Baustelle bis zum Sommer abzuschließen“, erklärt Roland Schmidt, der Bauleiter.
„Das fängt ja meist mit einer Kleinigkeit an“, sagt Schmidt. „Man trifft an einer Stelle auf nicht geeigneten Untergrund, zum Beispiel auf Bauschutt.“ Davon habe aber im vorausgegangenen Bodengutachten nichts gestanden. Angesichts der Größe der Baufläche habe der ursprüngliche Bodengutachter nur Bodenproben in größeren Abständen genommen. Ihn treffe keine Schuld. „Das Risiko für den Untergrund trägt immer der Bauherr, wie beim Hausbau auch.“ Schmidt weiter: „Man holt einen Bodengutachter hinzu. Der nimmt eine neue Probe. Die muss ausgewertet werden. Er erstattet Bericht und macht einen Vorschlag, wie das Problem zu lösen ist.“ Und dieser Vorschlag müsse dann mit den beteiligten Behörden abgestimmt werden. Im konkreten Fall ist die Untere Wasserbehörde – die Stadt also – mit im Spiel. Die Baustelle liegt in der Wasserschutzzone.
Erhebliche Mehrkosten
Wenn sich die Beteiligten einig seien, so Schmidt, könne das schnell gehen. Im konkreten Fall aber ergaben sich erhebliche Mehrkosten - mehrere 100 000 Euro, müssten doch noch einmal rund 2000-Lkw-Ladungen Erdreich bewegt und das Untergrundmaterial entsorgt werden. Bis das so entschieden und bewilligt sei, „da können schon ein paar Monate vergehen“, sagt der Diplom-Ingenieur.
Wieso denn die alte Abfahrt auf solchem Untergrund gehalten habe, wollen wir wissen. Antwort des Bauleiters: „Die ist vor Jahrzehnten nach einer Methode gebaut worden, die heute nicht mehr zulässig wäre. Man hat einfach verschiedene Böden miteinander vermischt.“
Und dann sei die Zusammenarbeit mit der beauftragten Arbeitsgemeinschaft aus drei Bauunternehmen nicht optimal gewesen, räumt Roland Schmidt ein. Für das Problem mit dem Untergrund könne die „Arge“ aber auch nichts. Das gehöre eben zu den Rückschlägen, mit denen man rechnen müsse.
Ältere Ausschreibung könnte schon wieder überholt sein
Um wieder etwas Zeit wettzumachen, sollen die anschließenden Arbeiten dicht hintereinander erfolgen. Gemeint ist der Bau der drei neuen Brücken über Anger, Stadtbahnlinie und alte B 8. „Diese Baustellen greifen ja ineinander“, so Schmidt. Zur Zeit liefen die Vorarbeiten. „Wir hätten diese Arbeiten“, fährt er fort, „nicht schon vor einem Jahr ausschreiben können.“ Heute würden sich Bau-, Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften jedes Jahr ändern. Eine ältere Ausschreibung könnte schon wieder überholt sein.