Duisburg-Wedau. Auf der Wedauer Straße am Waldfriedhof in Duisburg bleibt es nachts dunkel. Seit Anfang Mai ist dort die Straßenbeleuchtung abgeschaltet, zumindest auf der Seite des Friedhofs. Die Stadt will so Kosten einsparen, doch viele Bürger sehen darin Gefahren. Im Winter könne man leicht ausrutschen.
„Dem Bürger ist zuzumuten, beim Überqueren der Straße eine Taschenlampe zu benutzen.“ So lautet ein Urteil, in dem es um fehlende Straßenbeleuchtung und die Zumutbarkeit für den Fußgänger geht. Eine Taschenlampe hat Jakob Crämers allerdings nicht dabei, wenn er die Wedauer Straße in Höhe des Waldfriedhofs entlang geht. Auch wenn es dort seit Anfang Mai keine Straßenbeleuchtung mehr gibt. Zumindest nicht mehr auf der Seite entlang des Friedhofs.
166 Laternen abgeschaltet
Im Rahmen des Haushaltssicherungsplans wurden im Stadtgebiet 166 Laternen abgeschaltet – mehr als 50 allein im Duisburger Süden.
„Ich finde es nicht gut, dass Laternen abgebaut wurden. Man bekommt schon ein mulmiges Gefühl, wenn man in den Abendstunden dort entlang geht. Auch gerade weil dort der Friedhof ist“, beklagt sich der Leser. Gar nicht denken will Jakob Crämers an die Wintermonate. Da werde der Gehweg enorm gestreut und da komme man auch schon bei Tageslicht ins rutschen. „Viele Fußgänger weichen dann auf den Fahrradweg aus“, berichtet er.
„Eigentlich muss man als Fußgänger ja nur die Straßenseite wechseln. Dort ist die Straßenbeleuchtung noch vorhanden“, sagt Ulrich Grupe, Abteilungsleiter im Amt für Stadtentwicklung. „Wir haben im Vorfeld genau geprüft, an welchen Stellen wir die Beleuchtung ohne Qualitätssenkung für die Bürger abschalten können.“ Aus diesem Grund sei auf der Wedauer Straße die Straßenbeleuchtung auf der Seite der Wohnbebauung bestehen geblieben.
Es gibt keine Verpflichtende Straßenbeleuchtung
Zudem gebe es keine Verpflichtung seitens der Stadt für eine Straßenbeleuchtung. Nur an Gefahrenstellen wie plötzlichem Richtungswechsel der Straße oder an Fußgängerüberwegen müsse für Beleuchtung gesorgt sein. Da dürfe kein Fußgänger im Dunkeln tappen. Die Abschaltungen wurden laut Stadt nur an Straßen vorgenommen, an denen in den Abendstunden fast ausschließlich Autos unterwegs sind.
Durch die Abschaltung erhofft sich die Stadt eine Kosteneinsparung von rund 28.000 Euro im Jahr. Aus diesem Grund sei vorerst auch nicht damit zu rechnen, dass in nächster Zeit die stehengebliebenen Laternenmasten abgebaut werden. „Das kostet schließlich auch Geld“, so Ulrich Grupe.
Damit ist im Grunde auch ausgeschlossen, dass Straßenlaternen wieder aktiviert werden. Vielmehr hofft man bei der Stadt auf eine Akzeptanz der Bürger, so dass weitere Laternen abgeschaltet werden können. Jakob Crämers sieht das ganz anders.