Duisburg-Huckingen. Noch immer ist die Schuldfrage an dem großen Fischsterben am Neuen Angerbach nicht eindeutig geklärt. Für die Leiterin des Umweltamtes der Stadt Düsseldorf, Inge Bantz, sind mangelhafte Abstimmung zwischen den Beteiligten sowie eine unzureichende Baustellenaufsicht die beiden Hauptursachen.
Mangelhafte Abstimmung zwischen den Beteiligten und eine unzureichende Aufsicht über die Wasserbaustelle in Angermund sind aus Sicht der Stadt Düsseldorf die beiden Gründe für das Fischsterben im Neuen Angerbach in der vergangenen Woche.
Inge Bantz, stellvertretende Leiterin des Umweltamtes der Stadt Düsseldorf, macht im Einzelnen für das Austrocknen von größeren Abschnitten des Bachs vier Ursachen aus. „Die Ausführung der Baustelle“, sagt sie, „war nicht so, wie es sich nach der Planung darstellte.“ Bantz widerspricht insofern der Darstellung von Hans-Bernd Schumacher vom Bergisch-Rheinischen-Wasserverband. Der hatte als Betreiber der Baustelle erklärt, die zugesagten 300 Liter Wasser pro Sekunde seien dem Unterlauf „mit absoluter Sicherheit“ zugeleitet worden. Dazu Bantz: „Dann hätten wir nicht darauf bestanden, ein viertes Rohr an der Baustelle nachzuverlegen, um die Wassermenge zu erhöhen.“ Denn bei 300 Litern pro Sekunde wäre es nicht zur Austrocknung gekommen.
Wassermenge reichte nicht aus
Es sei außerdem, fährt Bantz fort, bei Einrichtung der Baustelle nicht bedacht worden, dass auch dem Wassergraben von Schloss Heltorf Wasser zur Verfügung stehen muss. Die Gräflich Spee’sche Verwaltung habe die Anger zusätzlich aufgestaut, um den nötigen Wasserstand für den Überlauf in die Gräben zu erreichen. Dazu habe die Wassermenge aber nicht ausgereicht.
Schließlich sei ebenfalls nicht bedacht worden, dass die Stadt Duisburg das Wasser vollständig der Alten Anger zugeleitet hatte, die als ökologisch schützenswerter gilt. „Diese Ableitung“, sagt sie, „war auch nicht so bekannt.“ Sie habe schließlich zu der zusätzlichen Komplikation geführt, dass nicht schon Mittwochabend, als das vierte Rohr verlegt war, mehr Wasser in den Unterlauf gespeist werden konnte, sondern erst ab Donnerstag früh. „Die Duisburger konnten erst dann die Abzweigung in die Alte Anger auf die höhere Wassermenge einstellen.“ Von diesen Pannen abgesehen, sei, so Bantz, die Abstimmung zwischen den beiden Nachbarstädten „ausgesprochen gut“.
Fischsterben am Kaiserberg