Duisburg-Huckingen. . 60 Menschen im Malteser-Stift St. Hedwig in Duisburg haben nach Auskunft der städtischen Gesundheitsaufsicht in den letzten Tagen unter Brechdurchfall gelitten. „Mängel bei der Hygiene waren nicht die Ursache“, sagt dazu Mitarbeiter Jens-Uwe Müller.

Viren-Alarm im Altenheim: 60 Menschen im Malteser-Stift St. Hedwig - über 30 Bewohner und mindestens 20 Mitarbeiter - haben nach Auskunft der städtischen Gesundheitsaufsicht in den letzten Tagen unter Brechdurchfall gelitten. „Mängel bei der Hygiene waren nicht die Ursache“, sagt dazu Mitarbeiter Jens-Uwe Müller.

Als Herbert Scholzen am letzten Donnerstag den Vater seiner Lebensgefährtin im Malteser-Stift besuchen wollte, wunderte er sich zunächst darüber, dass der ansonsten gut gefüllte Aufenthaltsraum leer und der Kiosk geschlossen war. Später sah er Mitarbeiter mit Mundschutz über den Flur eilen. Ein Zettel an der Zimmertür seines „Schwiegervaters“ warnte ihn schließlich davor, einzutreten. Stattdessen sollten Besucher im Schwesterzimmer nachfragen. Franz Nowak war nämlich auch massiv vom Norovirus betroffen.

Adventsfeier wurde vorsorglich abgesagt

Helmut Scholzen kritisiert nun, dass die Angehörigen nicht über den Ausbruch des Virus informiert wurden. Auch an anderer Stelle kreidet er mangelnde Information an: „Weder am zentralen Eingang, noch im Aufzug hingen Hinweisschilder.“ Dafür stand laut Scholzen im ersten Stock in der Nähe des Lifts ein herrenloser Korb mit Schmutzwäsche. „Das ist in einer solchen Situation nicht gerade förderlich“, meint der Besucher. Den Mitarbeitern will er keinen Vorwurf machen: „Die haben genug zu tun. Es geht darum, dass prinzipiell zu wenig Personal da ist.“

Heimleiter Peter Kamp ist dabei, die Vorwürfe zu prüfen. Schilder, unter anderem mit dem Hinweis, die Hände zu desinfizieren, sind inzwischen angebracht. „Die Sicherheitsvorschriften wurden noch mal verschärft“, versichert Malteser-Sprecherin Anja Schmid. Vorsichtshalber wurde außerdem die Adventsfeier abgesagt.

Eine konkrete Ursache konnte der Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, der in den letzten Tagen dreimal in St. Hedwig geprüft hat, nicht ausmachen. „Die Hygiene-Vorschriften wurden aus unserer Sicht eingehalten. Das Malteser-Stift bemüht sich redlich. Aber der Norovirus ist so aggressiv, dass man kaum etwas machen kann“, so Müller. Es komme vor, dass sich jemand ohne direkten Kontakt zum Erkrankten anstecke. Es reiche mitunter, wenn man im falschen Moment über den Flur laufe. So ist es dem erfahrenen Mitarbeiter selbst schon ergangen.

Die Lage im Stift hat sich mittlerweile entspannt. Der Aufenthaltsraum ist wieder besetzt. Auch Franz Nowak geht es besser.