Duisburg. . Das Hochwasser hat im Rheinbogen in Duisburg-Mündelheim viel Müll ans Ufer gespült. Landwirt Rheinhard Mosch geht von über 100 Kubikmetern aus - die er allein wegräumen muss. Die Stadt stellt lediglich kostenlos Container zu Verfügung.

Das stärkste Hochwasser seit 15 Jahren trifft die Landwirte im Mündelheimer Rheinbogen hart. „Wir müssen das jetzt alles wegräumen“, so Ortslandwirt Reinhard Mosch, der allein für seine Ländereien von über 100 Kubikmetern Müll ausgeht.

80 bis 90 Kubikmeter Holzmüll hat das Hochwasser der letzten Wochen alleine in dem von ihm bewirtschafteten Teil des Rheinvorlandes hinterlassen, außerdem etwa 15 Kubikmeter Plastikmüll. „Das ist ex­trem viel“, sagt Mosch und liefert auch eine Erklärung dafür: „Das liegt auch daran, dass wir 15 Jahre lang verschont geblieben sind.“ In so langer Zeit sammele sich viel Müll an.

Kein Verständnis für Zivilisationsmüll

„Holz“, sagt Mosch, „damit müssen wir uns abfinden. Das ist Natur.“ Aber für den Zivilisationsmüll hat der Landwirt kein Verständnis. „Der hat da nichts zu suchen“, stamme er doch von den Leuten, die rheinaufwärts im Sommer am Rhein grillen würden - und ihm jetzt die Entsorgung aufbürden.

Reinhard Mosch hofft, dass die Stadt bald wieder kostenlos Container bereitstellt, in die er die Hinterlassenschaften werfen kann. Die rund 100 Arbeitsstunden dafür nimmt ihm eh niemand ab. Er gibt aber zu bedenken: „Bis März ist Hochwasserzeit.“ Bis dahin werde er nur einige landwirtschaftliche Flächen freiräumen.

Kostenlose Container der Stadt

Das mit dem Container gehe schon in Ordnung, meinte da­zu Susanne Stölting vom Umweltdezernat der Stadt. Grundsätzlich aber sei immer der Eigentümer bzw. Pächter einer Überschwemmungsfläche zuständig. An­ders bei Wanderwegen. „Die Stadt übernimmt die Aufräumarbeiten entlang der Wege und beauftragt die Wirtschaftsbetriebe damit“, sagt sie. Und so ist es auch beim Weg unterhalb der Wanheimer Rheinpromenade. „Der gehört eigentlich zum Wasser- und Schifffahrtsamt“, so Stölting. Trotzdem werde dort die Stadt im Frühjahr Unrat wegschaffen, weil es eben ein Spazierweg sei. „Was da liegt, darf man mitnehmen“, sagt sie an die Adresse von Souvenir-Sammlern.