Duisburg-Wanheim. .

Die Landesregierung hält die Verhältnisse an den Bahnübergängen nach Alt-Wanheim für insgesamt unproblematisch: Es gebe nichts zu beanstanden. Ein Ehepaar hatte sich über lange Wartezeiten für Passanten und Rettungsdienste beklagt.

Die neue rot-grüne Landesregierung hält die Verkehrsverhältnisse an den Bahn­­übergängen nach Alt-Wanheim für insgesamt un­problematisch. Das geht aus dem Antwortschreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs Horst Becker vom NRW-Verkehrsministerium von Ende No­vember hervor, das Marion und Maik Gehrmann jetzt zur Verfügung ge­stellt haben.

Beobachtung am Tag des Loveparade-Unglücks

Der Bahnübergang in Wanheim ist machen Bewohnern ein Dorn im Auge
Der Bahnübergang in Wanheim ist machen Bewohnern ein Dorn im Auge © WAZ

Die Eheleute hatten in zwei Rettungseinsätzen in Alt-Wanheim, zufällig am Abend der Loveparade, 24. Juli 2010, die vorläufige Zuspitzung wegen der langen Wartezeiten an den dortigen Schranken gesehen. Auf der Rückfahrt von Alt-Wanheim in Richtung Krankenhaus hatte ein Rettungswagen erst die Anfahrt eines Güterzuges abwarten müssen, ehe er den Bahnübergang hatte passieren können. Dabei hatte der Zug an einem Signal gestanden. Die Feuerwehr selbst hatte dazu nicht Stellung genommen, die Bahn AG hatte mit Sicherheitsvorschriften argumentiert. Von der Polizei war der Hinweis gekommen, Blaulicht und Martinshorn hätten - auf eigene Verantwortung des Personals - sehr wohl die Überfahrt über den geschlossenen Bahnübergang (Halbschranken) zugelassen. Lokalpolitiker haben den Vorfall nicht weiter aufgegriffen. Darauf hatten sich die Eheleute unter anderem an NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Verkehrsminister Harry Voigtsberger (beide SPD) gewandt und um Unterstützung bei der Abhilfe gebeten.

Unter zehn Minuten

Für das Ministerium informiert Becker, der als Parlamentarischer Staatssekretär zugleich grüner Landtagsabgeordneter aus dem Rhein-Sieg-Kreis ist, darüber, dass die Bezirksregierung Düsseldorf als obere Straßenaufsichtsbehörde die Situation bereits im Juli 2010 überprüft habe. Er­gebnis: „Sowohl bei reinen Lokdurchfahrten als auch bei Zugdurchfahrten wurden je­weils Schließzeiten von unter zehn Minuten festgestellt.“ In Einzelfällen könne es aber zu Schließzeiten von mehr als 15 Minuten kommen.

Die Bahn-AG habe mitgeteilt, dass der Übergang Heiligenbaumstraße bereits im Dez­ember 2009 modernisiert und eine Langsamfahrstelle beseitigt worden sei. Noch im De­zember 2010 sollte demnach eine Anpassung der Schaltkontakte für die Schrankenschließungen erfolgen. Außerdem unterstütze die Bahn eine höhenfreie Lösung, also den Bau einer Brücke oder Unterführung, wenn die Stadt dies anstreben sollte.

kein Konflikt mit dem Gesetz

Auch in den von den Eheleuten angemahnten Hilfsfristen für den Rettungsdienst sieht Becker kein Problem. Denn die Feuerwehr Duisburg habe mitgeteilt, im Einsatzfall würden mit der DB-Netz-AG über eine Standleitung flexibel Ab­sprachen getroffen, welcher der vier Bahnübergänge nach Alt-Wanheim am ehesten frei werde oder während der Einsatzfahrt frei bleibe. „Bis zum heutigen Tag sind der Stadt Duisburg und dem Ministerium für Inneres keine Probleme in Bezug auf diese Vorgehensweise bekannt.“

Fazit: Die Bestrebungen der Stadt und der DB-AG zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Bereich der Wanheimer Anschlussbahn würden den Absichten des Eisenbahnkreuzungsgesetzes entsprechen „und sind daher nicht zu beanstanden.“