Die Bürgerinitiative ruft am kommenden Samstag zur zweiten Schrankendemo auf

Die Bürgergruppe „Besser leben in Wanheim“ ruft am kommenden Samstag, 10. April, zur zweiten Schrankendemo auf der Friemersheimer Straße auf. Beginn der Demonstration ist um 11 Uhr. Anlass für den Protest sind - wie auch schon vor einem Jahr - die Bahnschranken, die bei den Bewohnern Wanheims regelmäßig für Frust sorgen. Von „unhaltbaren Zuständen“ spricht Henrike Meybohm, Sprecherin der Bürgerinitiative. Die Bundesbahn versuche, „durch eine Heraufsetzung der Zuggeschwindigkeiten das Problem der langen Schließzeiten zu lösen“, so Meybohm. Mit der Änderung der Geschwindigkeit der Züge will die Bahn den Beschwerden der Bewohner nachkommen, die sich unter anderem über eben diese langenWartezeiten an den Schranken ärgern.

Allerdings sei der Effekt, erläutert Henrike Meybohm weiter, „dass wir ein deutlich höheres Lärmaufkommen haben.“ Außerdem seien die Schrankenschließzeiten durch die höhere Durchfahrtgeschwindigkeit von 50 km/h erheblich länger. Meybohm berichtet von teilweise 40-minütigen Wartezeiten an den Schranken und sogar von „Krankenwagen, die mit Blaulicht vor den geschlossenen Schranken warten mussten.“ Die Bürgerinitiative „Besser leben in Wanheim“ fordert daher einen freien Zugang nach Wanheim und, wie bereits ein Jahr zuvor, mindestens einen barrierefreien Bahnübergang.

Die Gruppe fühlt sich von der Politik nicht gut vertreten. Zusammen sammelten sie letztes Jahr ca. 500 Unterschriften für einen Bürgerantrag und reichten diese beim Oberbürgermeister ein. Laut eigenen Angaben warten sie bis heute auf eine Lösung, die beide Seiten akzeptieren. Alle Mitglieder der Bezirksvertretung haben einen gemeinsamen Antrag für einen barrierefreien Zugang bei der letzten Sitzung verabschiedet. Zu den Schrankenproblemen kommen nun die angekündigten Transporte von und zur Gesellschaft für Nuklear- Service (GNS) in Wanheim. „Der Transport führt auch durch Wohngebiete“, erklärt Meybohm besorgt.

Auch weiterhin sei die Gruppe darum bemüht, eine Lobby und tatkräftige Politiker für ihre Anliegen zu mobilisieren. Auch bei der Bahn AG selbst und der umliegenden Industrie werde nach Unterstützung gesucht. Am Protestzug im letzten Jahr nahmen rund 200 Menschen teil. Auch dieses Mal hoffen die Veranstalter auf eine rege Beteiligung an der Demonstration. Das Thema dieses Jahres wird lauten: „Ein Jahr danach - 2. Schrankendemo gegen den Verkehrsinfarkt und gegen Atommüll in Wanheim!“