Duisburg. Für Sanierungsmaßnahmen müssen 75 Kita-Kinder in Duisburg-Großenbaum umquartiert werden. Für die Eltern ist das eine logistische Herausforderung.
Schon mehrfach wurden die dringend benötigten Sanierungsmaßnahmen in der städtischen Kita an der Rotdornstraße in Duisburg-Großenbaum verschoben. Nachdem in den Sommerferien bereits erste Arbeiten erledigt wurden, heißt es jetzt für 75 Kita-Kinder Spielzeug einpacken und sich verabschieden. Bis Mai 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Erst dann können die Erzieher mit ihren Kindern wieder zurück nach Großenbaum.
Sanierung der Kita Rotdornstraße wurde immer verschoben: Jetzt müssen die Kinder umquartiert werden
Der Grund für die Sanierungen: Die Kita, die derzeit von 112 Kindern besucht wird, entspricht in Teilbereichen längst nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Das ist allerdings bereits seit mehreren Jahren klar. Coronabedingt haben sich die Arbeiten immer wieder verschoben, hieß es seitens der Stadt Duisburg.
Bis jetzt: In der dreiwöchigen Schließungszeit in den Sommerferien wurden „lärm- und schmutzintensive Arbeiten“ durchgeführt. Die alte Holzpaneeldecke in der gesamten Kita wurde abgebrochen. Der zweite Bauabschnitt startet am kommenden Montag mit dem Umzug von vier Gruppen.
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Die Kindergartenkinder beziehen an der städtischen Kita Am Förkelsgraben in Duisburg-Hüttenheim einen bestehenden Container, der „kurzfristig zur Verfügung steht und betriebsbereit ist. Diese Alternative ermöglicht es, viele Kinder gemeinsam unterzubringen“, erklärt Stadtsprecherin Gabi Priem. Während des Umbaus an der Rotdornstraße verbleiben nur die zwei U3-Gruppen plus einer „Geschwister-Gruppe“ vor Ort. 25 Kinder sind bereits in die Kita-Honnenpfad in Duisburg-Wanheim gezogen.
Was für die Stadt Duisburg eine „kurzfristig umzusetzende Alternative“ ist, bedeutet für die Eltern von 75 Kindern Stress: Anstatt die Kinder wie bisher zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach Großenbaum in den Kindergarten zu bringen, müssen die Eltern mit dem Auto nach Hüttenheim oder Wanheim fahren. „Das ist pro Tag locker ein Mehraufwand von 1,5 Stunden“, berichtet eine betroffene Mutter. Denn schon allein die Parkmöglichkeiten Am Förkelsgraben sind begrenzt. Schon ohne die zusätzlichen 75 Kinder herrscht morgens und mittags in Hüttenheim häufig Verkehrschaos.
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„Viele Familien haben auch einfach keine zwei Autos und sind beide voll berufstätig“, erzählt eine andere Mutter. Und Fahrgemeinschaften seien bei unterschiedlichen Bring- und Abholzeiten auch nur schwer umzusetzen. Was für die betroffenen Eltern noch unverständlicher ist: Der Stadt seien seit Jahren – als die Sanierungsmaßnahmen beschlossen wurden – Alternativen wie das Aufstellen eines Containers auf dem Außengelände der Kita Rotdornstraße oder die Nutzung der morgens ungenutzten Räumlichkeiten des Städtischen Kinder- und Jugendzentrums vorgeschlagen worden. „Das alles wurde nicht berücksichtigt“, so die Eltern. Auch das Einsetzen eines Busses sei nicht in Betracht gezogen worden.
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Zumindest gäbe es nicht – wie vor vier Jahren, als schon einmal für ein paar Wochen umgezogen werden musste – eine doppelte Eingewöhnungszeit für die neuen Kita-Kinder. „Bis zum Ende der Baumaßnahmen im Mai 2024 sollten sich die Kinder zumindest an ihre Bezugspersonen gewöhnt haben, so dass ein räumlicher Wechsel dann nicht mehr so schwer ins Gewicht fällt“, so die Mutter.
>>SANIERUNGSKOSTEN
- Rund 486.000 Euro kostet die Sanierung.
- Es werden neue Mineralfaser Unterdecken eingebaut, die Leuchten ausgetauscht, Trockenbauwände errichtet, ein neuer Fußboden verlegt, Wände gestrichen und neue Türen eingebaut, um eine Verbesserung der Gesamtsituation zu erzielen.