Duisburg-Hüttenheim. Die Container der Kita Am Förkelsgraben bleiben noch bis 2023 stehen. Der Kleingartenverein nebenan kritisiert das Verkehrsmanagement der Stadt.

Auto um Auto quetscht sich über die kleine Straße entlang der Kleingartenanlage am Förkelsgraben, hin zu der dahinterliegenden Kita. Es sind die Mütter und Väter, die morgens wie mittags ihre Kinder bringen und abholen wollen. Vorsichtig weichen sie dem Gegenverkehr aus, stehen in der engen Kurve vor der Container-Kita, versuchen dann zu wenden und unfallfrei die 350 Meter lange Passage zurückzufahren.

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So beschreibt Gerd Pullen das alltägliche Verkehrschaos, das der Hol- und Bring-Verkehr der Eltern rund um die Kita Am Förkelsgraben anrichtet. Der Rentner ist der Vorsitzende der fünf Kleingartenvereine, die hier ihre Parzellen haben. Sein Problem: Die Container, die eigentlich nur übergangsweise als Ersatz während des Umbaus der eigentlichen Kita vorgesehen waren, stehen auf dem Parkplatz seiner Pächter.

160 Kinder in der Kita und entsprechender Bring- und Abholverkehr

Noch bis 2023 soll die Übergangs- eine Dauerlösung sein.
Noch bis 2023 soll die Übergangs- eine Dauerlösung sein. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Bauarbeiten sind seit anderthalb Jahren abgeschlossen, die Container bleiben jedoch noch bis ins Jahr 2023 stehen, um den Bedarf an Kita-Plätzen im Duisburger Süden zu decken. Fast 160 Kinder besuchen die Doppel-Kita, entsprechend ist das Ausmaß des Verkehrs.

„Man hat uns versprochen, dass die Container nur anderthalb Jahre dort stehen würden, nur deshalb waren wir bereit, das Verkehrschaos hinzunehmen. Jetzt geht das noch drei Jahre so weiter“, klagt Pullen. An Wochenenden stehen die Autos auf Grünstreifen entlang der Gärten. „Als Pächter haben wir ein Recht, das Gelände mit dem Auto anfahren und hier parken zu dürfen“, findet er.

Elternteil: „Autos rasen oft“

Der Elternbeirat des Kindergartens, dem auch Cigdim Cenc angehört, hatte sich bereits vor einem Jahr an die Stadt gewandt, um auf das Problem aufmerksam zu machen – passiert ist nichts. „Einige Eltern berichten, dass die Autos hier oft rasen würden“, sagt die 37-Jährige.

Die Zufahrt zum Hauptgebäude der Kita ist seit fünf Wochen wieder durch einen Poller versperrt, der jahrelang an der Seite gelegen hatte. Zusätzlich erschweren große Findlinge das Ausweichen und Wenden, diese waren allerdings auf Pullens Wunsch dort abgelegt worden, damit die Autos nicht mehr über den Grünstreifen fahren.

Unverständnis von Anwohnern und Kleingärtnern

Gerd Pullen, Vorsitzender des Kleingartenvereins, wünscht sich ein Einbahnstraßensystem für den Bring- und Abholverkehr der Kita.
Gerd Pullen, Vorsitzender des Kleingartenvereins, wünscht sich ein Einbahnstraßensystem für den Bring- und Abholverkehr der Kita. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Das Ergebnis ist dasselbe: Wenden ist nun noch schwieriger. „Ich kann ja verstehen, wenn Rettungswege frei gehalten werden müssen, denn mittags parken die hier fast schon übereinander“, so Genc.

„Aber wenigstens nachmittags, wenn alle Kinder weg sind, könnte man den Poller beiseite stellen, damit wenigstens die Kleingärtner wieder hier parken können. Das ist total verantwortungslos von der Stadt, da wollten die uns eins reinwürgen“, ärgert sie sich.

Großes Einzugsgebiet des Kindergartens verhindert autofreien Verkehr

Die Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bringen, sei für viele Eltern keine Option: „Die Container-Kita deckt ja den Bedarf für den ganzen Süden. Und auch im Hauptgebäude kommen viele Eltern aus Wedau, Mündelheim oder Großenbaum – die sind auf das Auto angewiesen“, sagt Genc.

Sie selbst, die nebenan Im Höschegrund wohnt, könne zwar laufen, müsse sich aber mit zuschlagenden Autotüren und einem verstärkten Verkehrsaufkommen jeden Morgen herumplagen, denn auch dort halten die Eltern, um ihre Kinder zu bringen.

Lösungsvorschlag: Ein Einbahnstraßensystem

Genau wie Gerd Pullen plädiert Cigdim Genc für eine Einbahnstraßenlösung: Von Am Förkelsgraben kommend sollen die Eltern vor den Kindergärten halten dürfen und über den schmalen Fußweg zurück auf die Straße gelangen. Die müsste dafür allerdings deutlich verbreitert werden, insbesondere für Autos wie Pullens Limousine.

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„Ein Haltepunkt in unmittelbarer Nähe zu den Einrichtungen würde auch schon Abhilfe schaffen“, sagt Pullen, der gerne den Bereich zwischen der Straße und den Zäunen, auf der auch viele Bäume stehen, asphaltiert sehen möchte. Zudem hält er einen verkehrsberuhigten Bereich zwischen den beiden Kitas für sinnvoll, die das Rasen unterbinden sollen.