Duisburg. Neubaugebiete, Mietpreise, Zufriedenheit mit dem eigenen Stadtteil: Wie die Menschen im Duisburger Süden über das Leben in ihrer Stadt denken.

Wie denken die Duisburger über ihre Stadt – und wie über den Stadtteil oder Bezirk, in dem sie selber leben? Antworten liefert die Auswertung von Duisburgs aktueller Bürgerbefragung. Für den Duisburger Süden haben wir das Thema Wohnen analysiert. Das sind die Ergebnisse:

Leben Sie gern in Duisburg? Das sagen die Menschen im Süden der Stadt

Der Duisburger Süden ist beliebt. Was den Menschen zwischen Wanheim und Serm schon längst klar ist, untermauern die Zahlen der städtischen Befragung: 73,3 Prozent der Antwortenden wohnen gern im Bezirk Süd, das ist der Spitzenwert in Duisburg. Zum Vergleich: Für die Gesamtstadt beantworten die Teilnehmer die Frage, ob sie gern hier leben, zu 66,4 Prozent mit Ja.

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Dementsprechend schließen mehr als 70 Prozent einen Umzug in den kommenden zwei Jahren für sich aus, nur in Rheinhausen sind es stadtweit noch etwas mehr, die ihrem Bezirk wohnlich die Treue halten wollen. Die Schlussfolgerung der städtischen Meinungsforscher: Bewohner des Duisburger Südens empfinden „die stärkste Verbundenheit mit ihren Ortsteilen“; 62,2 Prozent der Umfrageteilnehmer fühlen sich stark oder sehr stark mit ihrem Wohnort im Bezirk Süd verbunden. Bei der Gesamtstadt sind es 41,9 Prozent.

Der Duisburger Süden ist auch attraktiv für Duisburger außerhalb seiner Bezirksgrenzen: „Speziell die Bezirke Mitte und Süd wurden als potenzielles Umzugsziel am häufigsten genannt“, konstatieren die Meinungsforscher.

Das geplante Neubaugebiet Rahmerbuschfeld ist umstritten. Das zeigen auch die Ergebnisse der Duisburger Bevölkerungsbefragung.
Das geplante Neubaugebiet Rahmerbuschfeld ist umstritten. Das zeigen auch die Ergebnisse der Duisburger Bevölkerungsbefragung. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Wenn es doch mal jemanden wegzieht, könnte das an den teuren Wohnpreisen liegen: „Hohe Mietkosten wurden speziell im Stadtbezirk Süd als schwerwiegendes Problem gesehen.“ Kein Wunder: In einem Neubau in Buchholz sollte eine 126-Quadratmeter-Wohnung kürzlich 1574 Euro kosten – kalt. Versprochen hatte der Entwickler bezahlbaren Wohnraum.

Mieten sind im Duisburger Süden am höchsten

„Erwartungsgemäß sind die Kosten für die Unterkunft im Stadtbezirk Süd mit durchschnittlich 774,58 Euro am höchsten“, bilanziert die Stadtverwaltung in der Auswertung der Bevölkerungsbefragung. Mehr als 40 Prozent der Befragten aus dem Duisburger Süden gaben an, zwischen 500 und 750 Euro Warmmiete zu zahlen. In einer Mietwohnung leben von den Umfrageteilnehmern aus dem Süden ebenfalls über 40 Prozent.

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Fast genauso viele Menschen bewohnen ein eigenes Haus, und das fällt nicht selten groß aus. „Sehr große Immobilien gibt es vermehrt in Rheinhausen und Süd“, steht in der Befragungsauswertung. Im Duisburger Süden geben 11,8 Prozent an, 150 Quadratmeter oder mehr Wohnfläche in der eigenen Immobilie zur Verfügung zu haben.

Neubaugebiete im Duisburger Süden: Wie bewerten Sie 6-Seen-Wedau, Am Alten Angerbach, Rahmerbuschfeld?

Dazu, dass neue Häuser für künftige Immobilienbesitzer hinzukommen, tragen in Duisburgs südlichstem Bezirk einige Neubaugebiete bei. Zu drei dieser Projekte fragt die Erhebung gezielt ab, wie sie in der Bevölkerung ankommen. Durchaus gemischt, wie diese Zahlen belegen:

  • 6-Seen-Wedau trifft zwar auf 45 Prozent positive Resonanz – aber auch auf 36,5 Prozent negative
  • Das Projekt Am Alten Angerbach bewerten zwar fast 40 Prozent der Umfrageteilnehmer als positiv, gut ein Drittel allerdings als negativ
  • Beim Rahmerbuschfeld überwiegt die Kritik: Das geplante – und aus Naturschutzgründen umstrittene – Baugebiet finden 33 Prozent der Teilnehmer gut oder sehr gut, 34,1 Prozent finden es schlecht oder eher schlecht.

>> EINKOMMEN: DAS VERRÄT DIE BEFRAGUNG ÜBER DEN DUISBURGER SÜDEN

  • Die teuersten Mietpreise der Stadt, dafür mit Rheinhausen zusammen die größten eigenen Häuser: Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder, die der städtische Fragebogen zum Einkommen erhebt.
  • „Regionale Unterschiede sind vor allem wischen dem Norden und Süden der Stadt auffällig“, heißt es da.
  • In Zahlen: Weniger als 1500 Euro Nettohaushaltseinkommen zur Verfügung haben im Duisburger Süden 10,4 Prozent der Menschen. In manchen Bezirken im Stadtnorden sind es doppelt so viele.
  • Gleichzeitig verfügen im Süden 11,8 Prozent der Haushalte jeden Monat über mehr als 6000 Euro netto – fünfmal mehr Haushalte als zum Beispiel im Bezirk Meiderich/Beeck.