Duisburg. Verstöße gegen das Badeverbot im Masurensee werden vom Duisburger Ordnungsamt anscheinend geduldet. Das muss dringend aufhören. Ein Kommentar.

13. So viele Verstöße gegen das Badeverbot am Masurensee hat die Stadt nach eigenen Angaben im gesamten Jahr 2022 gezählt. Das lässt nur einen Schluss zu: Entweder die Mitarbeiter des Ordnungsamts waren noch nie an einem Sommertag am berüchtigten Strand der Sechs-Seen-Platte, oder das illegale Baden wird dort geduldet. Beides ist lebensgefährlich.

Der Masurensee in Duisburg gilt seinen Besuchern als kostenloses Freibad

Jedes Jahr warnt Duisburg aufs Neue: Nicht gegen Badeverbote verstoßen! Schilder stellen klar: Am Masurensee gilt in Sachen Wasser: nur gucken, nicht schwimmen. Doch die Warnungen erreichen die nicht, die sie nicht hören wollen: Manche mögen sie nicht verstehen, andere ignorieren sie. In Massen – im Wasser des Sees ist es bei schönem Wetter so voll, als wäre er ein kostenloses Freibad.

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Genau so betrachten Besucher den Masurensee. Das ist verständlich: Hier ist es heiß, da ist ein See, also rein ins Wasser. Der Eintritt ist frei, sogar die Parkplätze kosten nichts. Gleichzeitig droht kaum jemals ein Knöllchen fürs verbotene Planschen.

Ordnungsamt muss Badeverbot am Masurensee endlich durchsetzen

Aber ein ungleich höherer Preis: Auch im scheinbar sicheren Baggersee der Sechs-Seen-Platte kann der Gang ins Wasser tödlich enden. Im Juli 2022 starb im Masurensee ein 33-Jähriger, im September ein 53-Jähriger. Als Badeunfälle gehen solche Tragödien in die Statistik ein – in Duisburg fast jedes Jahr.

Konsequente Verwarngelder für Verstöße gegen das Badeverbot sind an der Zeit. Das Ordnungsamt darf das illegale Baden am Masurensee nicht mehr dulden. Ja, das würde Ärger geben – aber Leben retten.