Duisburg. Eigentlich kommt Abdul aus Afghanistan wegen seines Beins nach Deutschland. Dann stellt sich heraus: Eine Bein-OP wird nicht ausreichen.
Mit einer Entzündung des Oberschenkelknochens kommt der kleine Abdul nach Deutschland und kehrt nicht nur mit einem gesunden Bein, sondern auch mit neuem Hörvermögen und ohne Schmerzen wieder nach Afghanistan zurück.
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Friedensdorf bringt Abdul (8) aus Afghanistan nach Duisburg
Über das Friedensdorf, eine gemeinnützige Organisation, die sich um die medizinische Versorgung verletzter und kranker Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten kümmert, wird der Transport von Abdul, einem achtjährigen Jungen aus Masar-e Scharif, organisiert. Nachdem die Untersuchung seines Oberschenkelknochens abgeschlossen ist, wird jedoch deutlich, dass seine gesundheitlichen Probleme nicht ausschließlich mit einer Operation seines Beines gelöst werden können.
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Er berichtet von Problemen mit seinem rechten Ohr, die er bereits seit seiner frühesten Kindheit hat. Ein Leben ohne Schmerzen im Ohr, ohne wiederkehrendes Ohrenlaufen und ohne Taubheit auf dem rechten Ohr kennt er nicht. Daher kümmert sich das Friedensdorf ebenfalls um eine baldige Behandlung seines Ohres.
Knochenfraß und Taubheit auf einem Ohr – Abdul wird am Helios St. Anna operiert
Die Helios St. Anna Klinik erklärt sich bereit, die Operation schnellstmöglich zu übernehmen. Nach einer Untersuchung im Fachbereich Hals-Nasen-Ohrenheilkunde steht die Diagnose fest: Abdul hat eine chronische Ohrknocheneiterung (Cholesteatom). Dabei handelt es sich um eine chronische Entzündung, die den Knochen im Ohr zerstört. Das Ziel ist daher zum einen die Beseitigung der Infektion, sodass sich der Knochenfraß nicht noch weiter ausbreiten kann, und zum anderen die Wiederherstellung des Hörvermögens.
Dem Team um Prof. Stephan Remmert gelingt der Eingriff, und für Abdul beginnt sein neues Leben: ohne Entzündungen, Schmerzen und das Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen wie einer Hirnhautentzündung, Ertauben, starkem Schwindel oder einer Gesichtslähmung.
Friedensdorf und Kliniken arbeiten für humanitäre Hilfe zusammen
„Ich bin wirklich froh, dass es Einrichtungen wie das Friedensdorf gibt. Denn ohne den Verein und das entsprechende Netzwerk gäbe es keine Chance für die Kinder auf ein normales Leben. Genauso froh bin ich auch, dass sich so viele Kliniken dazu bereiterklären, die Eingriffe zu übernehmen. Damit wird deutlich, dass die humanitären Beweggründe doch an erster Stelle stehen“, sagt Prof. Remmert, Chefarzt der HNO in der Helios St. Anna Klinik.
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An der HNO-Klinik des St.-Anna-Krankenhauses werden nach eigenen Angaben pro Jahr mehr als 4500 Patienten operiert. Sie bezeichnet sich als eine der größten HNO-Kliniken in Deutschland.
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Seit über 50 Jahren hilft das Friedensdorf International verletzten und kranken Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten. Knapp 200 Kinder leben während der Dauer ihrer medizinischen Behandlung in dem Dorf. Die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung der Kinder finanziert das Friedensdorf ausschließlich über Spenden. Seit 27 Jahren trägt es ohne Unterbrechung das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstitutes für soziale Fragen.