Duisburg. Duisburg plant eine neue Grundschule. Sie wird teuer: Allein die Planung kostet Millionen Euro. Dafür wird sie stadtweit einzigartig sein.

Etliche tausend neue Bewohner, darunter viele Familien: 6-Seen-Wedau wird auch eine neue Grundschule bekommen. Jetzt werden dazu erstmals Details bekannt. Klar ist: Es wird teuer.

Architektur, Mensa, offener Ganztag: Das soll die neue Grundschule bieten

Das Schulgebäude selbst soll dreigeschossig werden. Im Erdgeschoss soll die Schulverwaltung sitzen, außerdem ist dort ein teilbarer Multifunktionsraum geplant. Auch Mensa und WCs werden sich hier befinden. In dieser Etage soll nicht nur Unterricht Platz finden, sondern es sollen auch Veranstaltungen stattfinden können. Die beiden oberen Etagen sind dem Unterricht vorbehalten. Offene Bereiche sollen als Lernatrium dienen oder als Aufenthaltsbereiche für den offenen Ganztag.

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Das Gebäude selbst soll nach den Vorstellungen der Gebag eine nachhaltige Architektur auszeichnen. So ist von einem Holzbau die Rede und von Gründächern in Kombination mit Photovoltaik. Auch barrierefrei soll die neue Grundschule von 6-Seen-Wedau sein.

In der geplanten Zweifach-Turnhalle sollen nicht nur Grundschüler ins Schwitzen kommen, sie soll auch Vereinen offenstehen.

Neue Grundschule auf 6-Seen-Wedau soll vierzügig werden

Pro Jahrgang gehen die Berechnungen von bis zu 162 Schülern aus. Vom zu erwartenden Höhepunkt im Jahr 2028, wenn nach derzeitigem Stand der Pläne alle bis zu 3753 neuen Häuser und Wohnungen auf 6-Seen-Wedau gebaut sein werden, wird sich diese Zahl verringern – das Neubaugebiet altert, und mit ihm seine Kinder.

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Rechnerisch wären bei diesen Schülerzahlen vorübergehend fünf bis sieben Klassen pro Jahrgang nötig, bevor sich der Bedarf bei einer drei- bis vierzügigen Grundschule einpendelt. Ziel der Verwaltung ist der Bau einer vierzügigen Grundschule.

Neue Grundschule soll anders sein als alle bisherigen Duisburger Grundschulen

Auch um die Differenz zwischen den vielen Grundschülern im Quartier in den Jahren 2028 bis 2034 und dem späteren Bedarf aufzufangen, soll die neue Grundschule „multifunktional und modular“ gestaltet werden. „Cluster-Grundschule“ ist der Begriff, den die Gebag dafür wählt. Eine solche Grundschule gibt es in Duisburg bislang nicht; in Düsseldorf eröffnete 2020 die erste der Landeshauptstadt.

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Bei dieser Art von Grundschule hat nicht wie gewohnt jede Klasse einen Klassenraum, sondern es gibt diverse Räume, die von mehreren Schülergruppen unterschiedlicher Klassen gleichzeitig genutzt werden können. Außerdem gibt es bei Cluster-Schulen zum Beispiel Begegnungsflächen, Gruppenräume und Selbstlernbereiche.

Grundschule auf 6-Seen-Wedau wird 23,8 Millionen Euro kosten

Knapp 23,8 Millionen Euro Baukosten prognostiziert die Vorlage der Stadtverwaltung, zu der die Bezirksvertretung Süd in ihrer kommenden Sitzung am Donnerstag angehört wird. Allein die Planung, die nun in die Genehmigung geht, soll knapp 1,6 Millionen Euro kosten. Eine Rechnung, die schon bald überholt sein dürfte: „Verlässliche und beständige Kostenprognosen sind derzeit für die Jahre 2023/24 kaum möglich“, heißt es dort weiter. Zuletzt hatten sich die geplanten Kosten für das in Großenbaum geplante neue Südbad nahezu verdoppelt.

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Die Planung basiert auf vereinfachten Annahmen: Wie die Bebauung auf 6-Seen-Wedau konkret aussehen soll, ist abgesehen von einzelnen Investorenentwürfen noch komplett unklar; ebenso wenig ist bekannt, wie die Alters- und Sozialstruktur der künftigen Bewohner sein wird. „Diese Informationen wären nötig, um eine detaillierte Abschätzung des zukünftigen Schulraumbedarfs zu erstellen“, steht in der Vorlage der Duisburger Verwaltung.

Bis zum Ende des ersten Quartals 2024 soll der Entwurf stehen. Dann wird dem Rat der Stadt auch eine Kostenberechnung für seine Entscheidung vorgelegt.

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Planen und entwickeln soll den Neubau die Schulgesellschaft Duisburg (SD).

>> NEUE SCHULE FÜR 6-SEEN-WEDAU: ZUHÖRER SIND WILLKOMMEN

  • Über die Pläne für den Schulneubau auf 6-Seen-Wedau spricht die Bezirksvertretung Süd in ihrer Sitzung am Donnerstag, 12. Januar. Sie wird allerdings nur angehört. Die Entscheidung – zunächst über die Planungskosten – trifft der Rat am 9. Februar.
  • Zuhörer sind bei der BV Süd willkommen. Die Sitzung am Donnerstag beginnt um 17 Uhr im Bezirksamt Süd, Sittardsberger Allee 14 (Sitzungssaal, 1. Etage).