Duisburg. Seit Dezember 1986 steht Hüttenheim als Baudenkmal unter Denkmalschutz. So funktioniert die Modernisierung und der Wandel zum Zukunftsquartier.

Die historische Siedlung Alt-Hüttenheim in Duisburg ist über die Stadtgrenzen hinaus für seine Bauten bekannt. Vor mittlerweile 36 Jahren, im Dezember 1986, wurde sie als Baudenkmal in Duisburg eingetragen und steht seitdem unter Denkmalschutz. Nun wird aus der Arbeitersiedlung mit dem Bau eines Wasserstoff-Zentrums ein Zukunftsquartier.

Duisburg-Hüttenheim: Ein Stadtteil im Wandel

Das Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ H2) entsteht unter der Regie des Zentrums für Brennstoffzellentechnik der Uni Duisburg-Essen (UDE) und soll in den nächsten drei Jahren in einer 18.000 Quadratmeter großen Halle am Tor 1 der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann fertig gestellt werden.

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Gleichzeitig soll die Hüttenheimer Reformarchitektur des 20. Jahrhunderts beibehalten werden, die als Beispiel der Stadtbaukunstbewegung dieser Zeit gilt und der Grund für die Einordnung der Siedlung als Denkmal ist. „Hier in Hüttenheim trifft Innovation auf Tradition. Gleich neben dem hochmodernen Wasserstoffzentrum steht die alte, wunderschöne Siedlung. Ihr Erhalt liegt uns allen am Herzen, weswegen wir bei der Instandhaltung und Restaurierung ein besonderes Auge auf die Erhaltung des Denkmals Hüttenheim haben – alles in Abstimmung mit der Denkmalbehörde der Stadt“, erklärt Sebastian Lott, Vonovia Regionalbereichsleiter.

Zeitgenössische Architektur und Stadtentwicklung

Hüttenheim entstand in den Jahren 1911 bis 1914 als Arbeitersiedlung für das Hüttenwerk und wurde bereits 1929 als Duisburger Stadtteil eingemeindet. Der damalige Wohnungsbau orientierte sich an dem zeitgenössischen Stil reformorientierter städtischer Mietshäuser. Wahrzeichen der Siedlung ist der historische Uhrenturm, welcher den früheren Werkarbeitern als Orientierung bei den Arbeitsschichten diente. Eine Besonderheit der architektonischen Struktur sind zudem die halböffentlichen und begrünten Innenhöfe, die der Siedlung aufgrund ihres Gemeinschaftscharakters eine besondere Qualität verleihen. Prägnant sind auch die vielen Torbögen,die Einheitlichkeit der Fassaden, Fensterläden und Dächer.

Die Siedlung in Hüttenheim wurde 1912 erbaut. Alle Moderniesierungen müssen mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Duisburg abgesprochen werden.
Die Siedlung in Hüttenheim wurde 1912 erbaut. Alle Moderniesierungen müssen mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Duisburg abgesprochen werden. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Umbauten gemäß der Denkmalschutzfibel

Um die Besonderheiten der Geschichte, Architektur und des Städtebaus der Siedlung zu erhalten, hat die Stadt Duisburg eine Denkmalschutzfibel herausgegeben. Mit spezifischen Erhaltungs- und Gestaltungszielen trägt sie zum Schutz und zur Pflege des Denkmals Hüttenheim bei. Durch die planungs- und baugeschichtliche Einführung gibt die Fibel gleichzeitig Einblicke in die Historie der Siedlung und liefert Gründe für deren Erhalt. Um eine denkmalgerechte Sanierung und Modernisierung zu gewährleisten, spricht Vonovia als Eigentümer der Wohnungen alle Gestaltungs- und Änderungsmaßnahmen mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Duisburg ab.

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„Die Identität der Siedlung Hüttenheim trotz des Modernisierungsbedarfs so zu erhalten wie sie ist, ist eine Herausforderung. Alle Veränderungen am Erscheinungsbild der Siedlung sind unter Abwägung der privaten und öffentlichen Interessen im Einzelfall durch die Denkmalbehörde zu entscheiden. Das wissen alle Beteiligten“, so Martin Breil, Leiter der Unteren Denkmalbehörde. So konnte die Siedlung durch die Fassadenreinigung, Sanierung Gauben und Gesimse, Treppenhausrenovierungen und Haustürenaufarbeitung instandgehalten werden – bei gleichzeitigem Erhalt der baulichen Besonderheiten Hüttenheims.