Duisburg. Die Sparkasse Duisburg hat ihren Neubau am Sittardsberg eröffnet. Für das neue Privatkundencenter haben einige andere Filialen geschlossen.
Nach gut anderthalb Jahren Bauzeit und einer Investition von 15 Millionen Euro hat die Sparkasse Duisburg am Mittwoch ihr neues Privatkunden-Center am Sittardsberg offiziell eröffnet. Einige andere Geschäftsstellen haben dafür geschlossen.
Eröffnung der Sparkasse im Duisburger Süden: Fast nur Senioren kommen
Es ist voll im modernen und geräumigen Foyer, noch bevor der erste Redner zum Mikrofon greift. Zwischen den Säulen scharen sich die Besucher zusammen. Sie legen den Grund für die Umstrukturierung der Sparkasse deutlich sichtbar offen: Gekommen sind fast nur Senioren.
„Ich bin schon seit Jahrzehnten Kunde“, sagt Heinz Kovacs. Der 83-Jährige ist von der Filiale Wanheim hierher gewechselt, jetzt muss er immer einen Kilometer weiter, wenn er zu seiner Bank will, aber: „Kein Problem“, sagt er. „Jeden Monat“ geht er in eine Geschäftsstelle, „wenn ich Geld brauche“. Online-Banking ist nichts für ihn, „von online habe ich mich verabschiedet, als ich in Rente ging.“
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Bei den Jüngeren sieht das anders aus, und jünger beginnt dabei jenseits der 50. „In eine Filiale gehe ich nur, wenn ich ein Problem habe, sonst mache ich alles online“, sagt Silke Martin. Zum Geldabheben in die Bank? Für die 52-Jährige aus Ungelsheim ein abwegiger Gedanke. „Bargeld kann man doch in fast jedem Geschäft holen.“
Neue Sparkassen-Geschäftsstelle ersetzt vier Filialen im Duisburger Süden
Wenig Wunder, dass die Sparkasse im Duisburger Süden in den vergangenen Jahren einige Niederlassungen geschlossen hat; die neue Geschäftsstelle ersetzt die ehemaligen Filialen in Wanheim, Wedau, Ungelsheim und Mündelheim. „Das ist der letzte große Meilenstein unseres Standortkonzeptes von 2015“, sagt Sparkassen-Vorstandschef Joachim Bonn. Ziel des Konzepts: Das Filialnetz in Duisburg zu halbieren.
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„Früher musste man von Zeit zu Zeit in die Sparkasse, heute möchte man von Zeit zu Zeit in die Sparkasse“, beschreibt Bonn die Entwicklung der Digitalisierung, der die Sparkasse zum Umbau brachte. Wie die Kunden heute ihre Geldangelegenheit regeln: „Sie entscheiden, ob am SB-Gerät, per Telefon, in der App, online oder persönlich vor Ort“, und viele entscheiden sich eben für eine der anderen Möglichkeiten und gegen die Filiale.
Sparkasse am Sittardsberg: 40 Mitarbeiter, 17 Beratungsbüros
Wer lieber mit einem Menschen statt mittels Automat seine Bankangelegenheiten regelt, kann das im Duisburger Süden nun im neuen Privatkunden-Center am Altenbrucher Damm 2-4. 40 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, die Hälfte davon ist ihren Kunden aus den nun geschlossenen Filialen schon bekannt. 17 Beratungsbüros gibt es in den 1600 Quadratmetern Sparkasse, dekoriert mit großformatigen Bildern aus dem Duisburger Süden. Dazu vier Geldautomaten, acht SB-Geräte für Überweisungen und Co. sowie Schließfächer.
Hinten herum, neben dem Blumengeschäft, findet sich die Einfahrt für Pkw. 85 Parkplätze gibt es, sagt Joachim Bonn, „und mindestens noch mal so viele Fahrradparkplätze“. Draußen werde es noch grüner, kündigt er an. Auch drinnen ist noch nicht alles fertig: „In den oberen drei Etagen ist noch nicht alles vollendet“, dort wird Vita Gesundheit aus dem gegenüber liegenden Gesundheitszentrum Sittardsberg hinziehen.
1918, erzählt Joachim Bonn, eröffnete die erste Sparkassenfiliale im Duisburger Süden. 104 Jahre später also die vorerst Letzte.
>> DIE ARCHITEKTEN HINTER DEM SPARKASSENNEUBAU IN DUISBURG
- Die verantwortlichen Architekten für den Sparkassenneubau sind zwei Partner des Duisburger Büros dd Planquadrat Architekten GmbH, Dieter Düster und Ursula Platzköster.
- Das Büro mit 14 Mitarbeitern sitzt am Innenhafen. Geführt wird es von vier gleichberechtigten Partnern.
- Architekturprojekte betreut das Büro von der Standortsuche bis zur Bauübergabe.