Duisburg. 1972 eröffnete das Freibad Wolfssee. Bis heute ist es weit über Duisburg hinaus beliebt. Der Besucherrekord aus dem Jahr 2018 ist beeindruckend.

Das Freibad Wolfssee ist in diesem Jahr 50 geworden. Für Frank Skrube, den Vorsitzenden der DJK Poseidon Duisburg, ist der 1. Mai 1987 eigentlich das wichtigere Datum. Zu diesem Zeitpunkt übernahm nämlich der Schwimmverein das Freibad an der Wedauer Sechs-Seen-Platte, nachdem der Rat der Stadt Duisburg im Juli 1986 beschlossen hatte, einige Hallenbäder und auch das noch unter städtischer Regie betriebene Freibad zu schließen.

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1972 öffnete das Freibad am Wolfssee zum ersten Mal seine Pforten. Bis dahin war das 1925 fertiggestellte Strandbad im Sportpark Wedau – dort befindet sich jetzt die Wasserski-Anlage – erste Adresse für das sommerliche Schwimm- und Badevergnügen der Duisburger Bevölkerung.

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Bereits im ersten Jahr wurden im damals noch „Freibad an der Sechs-Seen-Platte“ bezeichneten Strandbad 72.000 Besucher gezählt, wie im Verwaltungsbericht der Stadt Duisburg 1972 nachzulesen ist. Parkplätze und der Zufahrtsweg zur neuen Badestelle waren extra neu angelegt worden. Beim Richtfest im Jahr 1971 stellte Duisburgs damaliger Baudirektor Werner Schreiber heraus, dass mit dem Bad eine „moderne Anlage“ geschaffen wurde, „die sich gut in die Landschaft einfügt“.

Der äußere Eindruck des Bades hat sich bis heute kaum verändert. Den Sandstrand, die große Liegewiese und die schattige Waldzone gab es damals schon, genauso wie die Umkleidehalle mit den Duschräumen.

Das neue Freibad war ein Schnäppchen für Duisburg: Es kostete vier Millionen DM

Frank Skrube leitet seit 2008 den Verein DJK Poseidon, der das Freibad Wolfssee im Duisburger Süden betreibt.
Frank Skrube leitet seit 2008 den Verein DJK Poseidon, der das Freibad Wolfssee im Duisburger Süden betreibt. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Bis zu 10.000 Besucher sollten im neuen Freibad Platz haben. Aus heutiger Sicht scheint dabei bemerkenswert, dass die veranschlagten Baukosten von rund vier Millionen DM eingehalten wurden, wie einem damaligen Zeitungsbericht zu entnehmen ist.

„Als die Stadt wegen der Übernahme damals an uns herangetreten ist, war schnell klar, dass wir das machen werden“, erinnert sich Frank Skrube, der seit 2008 den Schwimmverein leitet. Er ergänzt: „Damals waren viele Vereinsmitglieder bereit, ehrenamtlich beim Betrieb des Bades mitzumachen.“

Die Zeiten haben sich allerdings geändert: „Jetzt haben wir einen hauptamtlichen Mitarbeiter, dazu setzen wir 40 bis 60 Saisonkräfte ein, mit denen wir flexibel auf den jeweiligen Bedarf reagieren können.“

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Nach den beiden Corona-Jahren, deren Einschränkungen dazu führten, dass 2020 und 2021 zusammen nur rund 25.000 Besucher gezählt werden konnten, macht Skrube der diesjährige Super-Sommer richtig Spaß. Das liegt nicht alleine am Publikumszuspruch, aktuell liegt man bei 40.000 verkauften Eintrittskarten. „Wir sind sehr zufrieden, mit den Einnahmen können wir uns ein schönes Polster anlegen, und es kommen ja noch einige Wochenenden“, freut sich der Poseidon-Vorsitzende.

Besucherrekord seit Übernahme des Freibads: 100.000 Besucher im Jahr 2018

Damit liegt man aber immer noch weit entfernt von den Zahlen des ebenso heißen Jahres 2018, als mit 100.000 Saison-Besuchern ein absoluter Rekord seit der Übernahme durch die DJK Poseidon zu verzeichnen war.

Immerhin konnte in diesem Jahr am ersten Sonntag nach den Sommerferien ein Tagesrekord für die aktuelle Badesaison registriert werden: „Da hatten wir rund 4000 Besucher.“ Die große Hitze und Trockenheit, die überall für große Probleme sorgt, kommt den Schwimmbadbetreibern gerade recht. Frank Skrube beschreibt die idealen Bedingungen so: „Längere Zeit Temperaturen um die 30 Grad und Sommerferien.“

Der Marketingmanager bringt jenseits erfolgreicher Bilanzzahlen noch einen anderen Aspekt ins Spiel: „Gerade nach den Pandemie-Jahren macht es große Freude, endlich wieder den Sommer genießen zu können. Früher war alles einfach zu selbstverständlich.“

Flüchtlinge aus der Ukraine haben freien Eintritt ins Freibad Wolfssee

Den kostenlosen Eintritt für Geflüchtete aus der Ukraine, die derzeit in Duisburg leben, sieht er von der solidarischen Seite: „Uns geht es doch immer noch gut. Die Menschen aus der Ukraine haben alles verloren, da bieten wir gerade auch den Kindern gerne eine kleine Auszeit.“

Im Laufe der Jahre hat es einige Veränderungen gegeben, auch wenn die Grundsubstanz „noch in einem guten Zustand“ ist, wie Skrube versichert: „Dazu gekommen ist unsere schicke Momo-Beachbar, die gerade junge Leute anspricht. Wir haben Beachsoccer- und Volleyball-Felder, und kürzlich hat ein bekanntes Duisburger Reiseunternehmen auch noch Wasserspielgeräte gespendet.“

Die Wasserqualität des Wolfssees wird ständig von den zuständigen staatlichen Behörden überprüft. Seit Jahren wird dem Wasser im Freibad eine ausgezeichnete Qualität bescheinigt. Die Sicherheit der Badegäste hat einen hohen Stellenwert. Dazu Frank Skrube: „Der Nichtschwimmer- und Schwimmbereich wird ständig von Rettungsschwimmern beaufsichtigt, die bei Bedarf sofort zur Stelle sind.“

Was mit dem in diesem Jahr verdienten Geld gemacht wird, weiß man im Poseidon-Vorstand auch bereits: Davon werden das Dach der Umkleidekabinen instandgesetzt und der Sanitärbereich saniert. Und vielleicht bleibt ja auch noch eine kleine Summe für das 50-jährige Jubiläum über.

>> 450 METER SANDSTRAND UND 1500 KOSTENLOSE PARKPLÄTZE

  • Das Freibad Wolfssee verfügt über einen 450 Meter langen Sandstrand und eine 30.000 Quadratmeter große Liegewiese. Es gibt einen Parkplatz mit 1500 kostenfreien Parkplätzen.
  • Das Bad öffnet jeweils im Mai und bleibt geöffnet, solange Badewetter herrscht (in der Regel bis September). In dieser Zeit öffnet das Bad von 10 bis 20 Uhr (Kassenschluss ist um 18.30 Uhr).
  • Die Adresse: Kalkweg 262.