Duisburg-Großenbaum. Über das Freibad Großenbaum häufen sich Beschwerden. Das Bad sei zu einem Schandfleck geworden, es gebe ein Badeverbot. Das sagt der Betreiber.
Die Sommerferien haben gerade begonnen, das Thermometer zeigt Temperaturen über der 30-Grad-Marke. Beste Bedingungen also, um den Urlaub vor der Haustüre zu verbringen. Zum Beispiel im Freibad Großenbaum. Seit über 50 Jahren gibt es das Bad an der Buscher Straße, dass vor allem bei Familien sehr beliebt ist. Das Problem, so sagen viele Freibadgänger: Das ehemals sehr beliebte Bad sei in letzter Zeit „zu einem Schandfleck mit defekten Spielgeräten und fehlender Gastronomie“ verkommen. Zudem gebe es ein Badeverbot.
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„Das ist natürlich Quatsch“, widerspricht Frank Skrube, Vorsitzender des Trägervereins vom Freibad Großenbaum. „Schon seit über 30 Jahren weht bei uns die rote Flagge. Sie soll den Badbesuchern nur verdeutlichen, dass sie auch selbst aufpassen müssen. Ein Badeverbot gibt es natürlich nicht.“ Im Gegenteil, erklärt Frank Skrube. „Wir haben sogar das Personal aufgestockt, damit sich alle Gäste sicher fühlen können. Und die Gastronomie ist auch geöffnet.“
Auch zu den Vorwürfen, das Bad sei nach dem Betreiberwechsel 2019 zu einem Schandfleck geworden, äußert sich Frank Skrube. „Wir haben gerade in der Corona-Zeit hier großflächig aufgeräumt. Aber durch das allgemeine Schwimmverbot und den dadurch verbundenen finanziellen Verlust waren wir natürlich mehr als nur gebeutelt. Personal ist kaum noch zu bekommen und Ehrenamtler, die im Bad freiwillig geholfen haben, gibt es einfach nicht mehr.“
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Dass die Aufräumarbeiten für die aktuelle Saison später begonnen haben als beispielsweise im Freibad Wolfssee, bestätigt Skrube. „Eigentlich wollten wir erst zu Beginn der Sommerferien öffnen“, sagt Skrube. „Der neue Sand für den Strandbereich ist erst in dieser Woche geliefert worden. Wir stecken mitten in den Arbeiten, um alles für die Gäste und vor allem Mitglieder herzurichten.“
Kaum Besucher, viele Beschwerden über den Zustand im Freibad Großenbaum
Fotos von Badegästen zeigen noch ein anderes Bild. Defekte, luftleere Spielgeräte im Wasser, kaputte Liegen in den Büschen, ungepflegter, viel zu langer Rasen. „Seit über 50 Jahren gehe ich im Sommer hin. Es ist wirklich eine Schande. Das macht mich sehr traurig“, schreibt ein Badegast auf Facebook. „Überall liegt verrosteter Schrott rum, alle Wege sind mit vertrocknetem Gänsekot verdreckt, Schwimmgeräte sind kaputt“, beschwert sich ein anderer.
„Wir waren Samstag nach Jahren mal wieder da und auch total enttäuscht. Es sieht wirklich total heruntergekommen und ungepflegt aus.“ Roswitha Timp, die ehemalige Betreiberin des Kiosks aus dem Freibad, kann in ihren Facebook-Kommentaren ihre Enttäuschung auch nicht verbergen. „Mich macht das immer sehr traurig, wenn ich höre was aus unserem schönen, familienfreundlichen Freibad geworden ist.“ Eine andere Duisburgerin schreibt: „Ich war jetzt nach einigen Jahren das erste Mal wieder da und bin ebenfalls geschockt. Wir sind nach zehn Minuten wieder gegangen, weil es so fruchtbar war. Wirklich schade!“
Zusätzlich zur dünnen Personaldecke hat das Freibad Großenbaum auch mit mehreren Einbrüchen zu kämpfen. „Erst am Montag gab es den letzten Einbruch“, sagt Skrube. „Neben Diebstahl haben wir es halt auch immer wieder mit Vandalismus zu tun.“ Eine Ausrede soll das nicht sein. „Wir geben unser Bestes, alles schnell herzurichten.“
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Dass der Betreiber zeitlich hinterher hinkt, zeigt auch die Homepage. Dort ist von einer baldigen Eröffnung zu lesen. „Auch das ist eine Baustelle, um die wir uns kümmern werden“, verspricht Skrube.