Duisburg-Buchholz. Die Buchholzer Waldschule sucht für das kommende Schuljahr drei Bufdis. Was die aktuellen Freiwilligen in ihrem Jahr alles erlebt haben.

„Man bekommt so viel zurück“, schwärmt Johanna Suschek im großen Saal der Förderschule Waldschule in Duisburg-Buchholz. Zusammen mit ihren Freundinnen Silja Bormann und Meike Stammer absolviert die 19-Jährige ihren Bundesfreiwilligendienst, kurz „Bufdi“, in der „Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung“. Noch zwei Monate haben die drei bis zum Schuljahresende vor sich, sehr zu ihrem Bedauern. „Das es so gut wird, hätte ich nicht gedacht“, sagt Johanna Suschek, und empfiehlt die Schule uneingeschränkt weiter – denn für das kommende Schuljahr 22/23 sucht die Waldschule wieder drei Bufdis.

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Die drei Steinbart-Abiturientinnen kamen über die Mutter einer Freundin an die Waldschule von Schulleiterin Barbara Wedekind. Das war für das Trio möglicherweise ein lebensverändernder Zufall, denn alle drei haben sich nach den Erfahrungen in der Waldschule vorgenommen, Lehramt auf Sonderpädagogik zu studieren – nachdem sie entweder andere oder noch gar keine Pläne für die berufliche Zukunft hatten.

Bufdis an der Duisburger Waldschule haben keinen „typischen Arbeitstag“

„Es ist meistens so, dass sich mindestens ein Bufdi nach seinem Jahr hier für ein Studium der Sonderpädagogik entscheidet“, erklärt Barbara Wedekind. Der Einblick in den Alltag einer Förderschule überzeugt die meisten Freiwilligen also – aber was macht so ein Bufdi eigentlich den ganzen Tag?

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„Um 8.30 Uhr fangen wir an, da begrüßen sich die Schüler in den Klassen“, erzählt Meike Stammer. Dann wird auch der Stundenplan besprochen und direkt in den ersten Unterrichtsblock gestartet. „Wir helfen den Schülern bei ihren Aufgaben, und dann frühstücken wir alle zusammen“, sagt Silja Bormann, erklärt aber auch, dass es den typischen Arbeitstag eigentlich nicht gibt.

Umarmungen für die Duisburger Bufdis

In der Pause spielen die Bufdis mit den Schülern auf dem Hof, am Nachmittag stehen dann vor allem Lernspiele auf dem Programm. „Unser Tagesablauf ist aber auch abhängig davon, ob wir mit den jüngeren oder älteren Schülern beschäftigt sind“, weiß Johanna Suschek. „Mit den Älteren kochen wir oft Mittagessen, fast jeden Tag.“

Meike Stammer, Johanna Suschek und Silja Bormann (v.l.) haben durch ihr Bufdi an der Buchholzer Waldschule in Duisburg eine neue Perspektive für ihre berufliche Zukunft gewonnen.
Meike Stammer, Johanna Suschek und Silja Bormann (v.l.) haben durch ihr Bufdi an der Buchholzer Waldschule in Duisburg eine neue Perspektive für ihre berufliche Zukunft gewonnen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Um 15.30 Uhr geht es dann nach Hause, zumindest körperlich, im Kopf hallt der Arbeitstag noch länger nach. „Man wird jeden Tag so freundlich begrüßt“, freut sich Johanna Suschek, ihre Kollegin Silja Bormann stimmt zu. „Heute morgen wurde ich umarmt, als ich in die Klasse kam. Und nach Schulferien hört man ganz oft, wie sehr uns die Schüler vermisst haben.“ In den glänzenden Bufdi-Augen blitzt auch schon ein wenig Wehmut – noch 50 Tage, haben sie ausgerechnet, dann ist ihr Jahr um.

Bufdi an der Duisburger Waldschule: uneingeschränkte Empfehlung

Bei so vielen Schülern mit unterschiedlichen Einschränkungen muss man ganz schön flexibel sein, ist sich das Trio einig. „Andererseits“, überlegt Silja Bormann, „ist auch an einer Regelschule jedes Kind anders. Hier braucht man hin und wieder vielleicht ein bisschen mehr Geduld, aber letztendlich ist der Unterschied nicht groß.“

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Und genau wie an Regelschulen gibt es auch an der Waldschule Klassenfahrten, bei einer war Meike Stammer dabei. Lernausflüge gehören auch zum Programm, zum Beispiel in den Mündelheimer Lamastall, den Zoo oder ins Theater. Dieses Gesamtpaket sei es, sagen die drei jungen Frauen, was sie von einer Karriere in einer Förderschule überzeugt hat. „Ich kann so ein Bufdi nur empfehlen“, sagt Johanna Suschek, „vor allem an dieser Schule. Die Mitarbeiter sind wahnsinnig kollegial, und das ganze Umfeld ist einfach super.“

>> BUFDI AN DER DUISBURGER WALDSCHULE: HIER KANN MAN SICH BEWERBEN

  • Wer in der Buchholzer Waldschule Bufdi im Schuljahr 22/23 sein möchte, hat gute Chancen: Die drei Plätze sind noch frei. Jeder Bewerber absolviert einen Probetag in der Schule. „Das ist wichtig für beide Seiten“, sagt Schulleiterin Barbara Wedekind.
  • Wer interessiert ist, kann direkt mit der Waldschule Kontakt aufnehmen. Entweder per Telefon unter 0203 2837193 oder über das Kontaktformular im Internet unter buchholzer-waldschule.de.