Duisburg. Die Stadt Duisburg schließt ein Corona-Testzentrum, weil es Vorgaben nicht erfüllt. Der schlimmste Verstoß laut Betreiber: ein Holzfußboden.
In Duisburg gibt es laut du-testet.de aktuell 98 aktive Schnelltestzentren. Dort aufgeführt sind auch noch weitere Teststellen, die im Moment keine Corona-Schnelltests durchführen. Das Testzentrum an der Großenbaumer Allee 98, vor dem Coupé 1900, hat es erst gar nicht auf diese städtische Liste geschafft. Nach vier Tagen wurde das Testzelt vom Gesundheitsamt wieder geschlossen. Der Grund: ein Holzfußboden.
Testzentrum in Großenbaum nach nur vier Tagen wieder geschlossen
„Es ist wirklich unfassbar“, sagt Werner Pusch von der Coupé-Geschäftsleitung. „Wir wollten zwei Dinge: den Großenbaumern eine professionelle Möglichkeit geben, sich testen zu lassen, und mit dem Betrieb des Testzentrums die Miete der Zelte für die kommenden Monate finanzieren. Es ist im Moment ja alles nicht so einfach, und jetzt wurde uns das auch direkt wieder genommen. Dabei wurde das Schnelltestzentrum schon gut von den Bürgern angenommen.“
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Erst am 24. Januar hatten die Betreiber stolz von der Möglichkeit in den sozialen Medien berichtet, dass vor der Kult-Disco Coupé kostenlose Bürgertests angeboten werden. „Wir hatten alle Genehmigungen der Stadt, haben die Mitarbeiter professionell schulen lassen, wir haben kleinere Kabinen in den Zelten installiert“, sagt Werner Pusch. „Und eigentlich waren wir uns auch sicher, alle Auflagen erfüllt zu haben.“
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Dass dies nicht der Fall war, bekam das Team am Freitag bitter zu spüren. „Es kamen zwei Damen vom Gesundheitsamt. Die haben uns direkt gesagt, dass Holzböden in Testzentren in Duisburg nicht erlaubt sind“, fast Pusch kurz zusammen. „Zudem sei es mit 13,9 Grad auch noch 1,1 Grad zu kalt im Zelt. Wir mussten also alle wieder nach Hause schicken.“
Das seien aber längst nicht alle Mängel gewesen, die bei der Begehung durch das Gesundheitsamt aufgefallen sind. „Bei der Erstbegehung der Teststation Großenbaum wurden – neben dem Holzboden –gravierende Mängel festgestellt, so dass diese vorübergehend geschlossen wurde“, sagt Stadtsprecherin Gabi Priem. Unter anderem habe ein Müllcontainer für die sachgemäße Entsorgung krankenhausspezifischer Abfälle gefehlt.
Betreiber von Testzentren bekommen die Coronateststrukturverordnung mit allen Vorgaben
Den Qualitätsanforderungen für Bürgertestungen durch Dienstleister seien die Vorgaben eindeutig zu entnehmen. Bei einer Teststation handele es sich „um einen hygienisch sensiblen Bereich, in dem immer davon ausgegangen werden muss, dass potenziell kontaminiertes Material auf Oberflächen hinterbleibt. Deshalb müssen zum Beispiel Fußböden und Wände leicht zu reinigen und desinfizierbar sein, was bei einem Holzboden nicht der Fall ist“, sagt die Sprecherin. „Alle Betreiber von Testzentren bekommen die Coronateststrukturverordnung vor der Beauftragung vom Gesundheitsamt zugeschickt.“
Container statt Zelt: Testzentrum öffnet wieder
Für Werner Pusch wirkt das alles dennoch wie ein schlechter Witz: „Wir hatten vor der Eröffnung sogar Fotos zum Gesundheitsamt geschickt und angefragt, ob vor der Eröffnung eine Abnahme erfolgen würde. Und Co-Care, die Firma, mit der wir zusammenarbeiten, hat uns auch gesagt, dass über die Hälfte ihrer 63 Teststationen mit Holzböden ausgestattet sind. Aber wohl nicht in Duisburg.“
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Die Folge: Nach nur einer Woche wurden die Zelte vor dem Coupé wieder abgebaut. „Wir hatten noch kurzfristig überlegt, einen PVC-Boden zu verlegen“, sagt Pusch. „Aber das hätte sich nicht rentiert.“
Da aber Aufgeben für die Betreiber vom Coupé auch keine Option ist, wurde am Dienstagvormittag ein Test-Container aufgestellt. „Wir richten gerade alles ein, das Gesundheitsamt weiß Bescheid“, sagt Werner Pusch. „Ab Mittwochmorgen testen wir wieder.“
>> CORONA-TESTZENTRUM IN DUISBURG-GROSSENBAUM: DIE ÖFFNUNGSZEITEN
- Das Testzentrum am Coupé 1900, Großenbaumer Allee 95, in Duisburg-Großenbaum, ist täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet.
- Termine können noch nicht vereinbart werden. „Wir hoffen, bald auf du-testet.de vertreten zu sein“, sagt Werner Pusch.
