Duisburg. „Wenn Picnic der Online-Supermarkt ist, bin ich der Online-Hofladen“: Duisburger Start-up gründet den regionalen Online-Supermarkt Loqly.

Wer für seinen Lebensmitteleinkauf nicht zu Supermarkt oder Discounter fahren will, kann sich beliefern lassen. Zum Hofladen allerdings gibt es in Duisburg bislang allenfalls Angebote wie Gemüsekisten als Alternative. Eier, Saft, Fleisch: Wer sicher sein will, alle seine Waren vom Bauern vor Ort zu kaufen, muss dafür zum Landwirt fahren. Oder eher: musste. Denn genau hier setzt das neugegründete Start-up des jungen Huckingers Felix Schmeißer an.

Duisburger Gründer: Loqly ist ein Online-Hofladen für regionale Lebensmittel

„Wenn Picnic der Online-Supermarkt ist, bin ich der Online-Hofladen“, sagt der 25-Jährige. Gemüse und Kartoffeln, Fleisch und Obst: Bei Loqly lässt sich der Wochenbedarf an Lebensmitteln decken. Auch Exoten wie lila Blumenkohl oder blaue Kartoffeln gibt es, dazu Äpfel für Allergiker. Das meiste wird regional produziert, kein Produkt außerhalb von Deutschland, verspricht Felix Schmeißer. Dafür steht auch der Name des Start-ups: „Loqly“ wird „locally“ gesprochen, also: lokal.

Bei allen Lebensmitteln, die das Duisburger Start-up Loqly verkauft, steht der Produzent dran.
Bei allen Lebensmitteln, die das Duisburger Start-up Loqly verkauft, steht der Produzent dran. © Monique de Cleur

Davon kann sich jeder auf der Internetseite der jungen Firma selbst überzeugen: Bei jedem Produkt steht dran, welcher der gut 30 Betriebe dahintersteckt, in Kurzporträts stellen sich die Lieferanten vor. Es sind Familienbetriebe aus dem Umkreis wie der Eierproduzent Benger Hof aus Rheurdt, die Kerkener Käserei Straetmanns Hof oder die Obstkelterei van Nahmen aus Hamminkeln.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

„Ein bisschen teurer“ als im klassischen Supermarkt sei der Einkauf bei Loqly, gibt Schmeißer zu, „aber nicht teurer als im Hofladen“. Die bekannte Apfelsorte Elstar kostet 1,59 Euro für 500 Gramm, das Brötchen 40 Cent, Rinderfilet gibt’s für 6,22 Euro pro 100 Gramm. „Ich verhandle mit den Lieferanten nicht um Preise. Die Landwirte wissen am besten, was sie für ihre Lebensmittel nehmen müssen, um nachhaltig wirtschaften zu können.“

Duisburger Start-up Loqly kauft Lebensmittel erst nach Bestellung durch Kunden ein

Nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch nachhaltig ist das Einkaufskonzept von Loqly: „Ich kaufe nur das, was ich schon verkauft habe“, sagt der Gründer. Das ist vergleichbar mit einem Bauern, der sein Rind erst schlachtet, wenn alle Teile vorbestellt sind, und unterscheidet den Online-Hofladen vom Supermarkt, ob vor Ort oder digital.

[Interesse an Essen und Trinken in Duisburg? Hier geht’s zur Spezialseite.]

Und so funktioniert das Konzept: Kunden und Kundinnen suchen sich im Online-Shop ihre Waren aus und setzen ihre Bestellung ab. Loqly sammelt diese Bestellungen, erst dann ordert das Start-up seinerseits bei den Produzenten. So sind Äpfel und Zucchini immer frisch: „Die Ware kommt rein und verlässt am nächsten Tag das Lager.“ Geliefert wird sie bis an die Haustür – von Felix Schmeißer selber, der das Start-up derzeit noch als Ein-Mann-Betrieb führt.

Loqly führt auch Bier – bisher allerdings nur aus Düsseldorf

Neben seinem Hauptberuf als Buchhalter. Auch wenn ihm sein Job Freude bereitet, Loqly ist seine Leidenschaft: „Ich wollte was machen, wo ich mich verwirkliche, wo ich meine Fußabdrücke in der Welt hinterlassen kann“, sagt der 25-Jährige. Sein Ziel für die Zukunft: „Ich möchte DER Name im Duisburger Süden und Düsseldorf sein, wenn man an einen Online-Lieferdienst für regionale Lebensmittel denkt.“

Auch interessant

Bisher finden sich mehr Produzenten aus dem restlichen Liefergebiet als aus Duisburg im Sortiment von Loqly, nur das Start-up Snackhelden mit seinem Naschwerk ohne Zuckerzusatz ist dabei. „Nur, weil es welche in Duisburg gibt, wollen die nicht mit mir zusammenarbeiten“, erklärt Felix Schmeißer. Das soll sich ändern – es kann schließlich nicht angehen, dass ein Duisburger Start-up Düsseldorfer Füchschen-Bier im Angebot hat, nicht aber König Pilsener aus der Brauerei in Beeck.

>> REGIONALE LEBENSMITTEL BEI LOQLY KAUFEN: SO FUNKTIONIERT’S

  • Das Duisburger Start-up Loqly liefert zurzeit in den Duisburger Süden sowie in die Städte Düsseldorf, Kaarst, Neuss, Meerbusch, und Ratingen.
  • Eine Liefergebühr gibt es nicht. Der Mindestbestellwert beträgt 25 Euro. Die Bezahlung erfolgt bar oder per Online-Bezahldienst Paypal.
  • Bisher bietet Loqly zwei Liefertage pro Woche an: Mittwoch und Samstag. Eine Bestellung ist bis 9 Uhr am Vortag möglich auf loqly.de.