Duisburg-Buchholz. Die Buchholzer Karnevalsgesellschaft „Alle Mann an Bord“ wird 66 Jahre alt. Gefeiert wird mit einem Geburtstagsempfang in der Schauinsland-Arena.
Thomas Erlacher hat „schlaflose Nächte“. Dabei hat er ständig die aktuellen Corona-Zahlen im Blick, hofft, dass es in diesem Jahr zu keiner Absage der Karnevalsveranstaltungen kommt. Das wäre gerade jetzt fatal: Schließlich feiern die „blauen Jungs“ in diesem Jahr ihr 66-jähriges Bestehen.
Seit zwei Jahren ist der ehemalige Karnevalsprinz (2015) Präsident der Karnevalsgesellschaft „Alle Mann an Bord“. Zuvor hatte Wilfried Schmitz die maritime KG 27 lange Jahre sicher durch das närrische Fahrwasser geleitet.
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Heute ist die Gesellschaft aus dem Duisburger Süden im heimischen Karneval eine feste Größe, bereitet mit eigenen Veranstaltungen den Jecken jedes Jahr eine Menge Freude und ist nicht nur beim Rosenmontagszug mit ihren schmucken Uniformen ein echter Hingucker.
66 Jahre alt ist die in Buchholz verortete Karnevalsgesellschaft in diesem Jahr geworden. Diese „rheinische“ Jubiläumszahl ist natürlich auch für Karnevalisten Grund genug, es kräftig krachen zu lassen. Am Freitag, 5. November, findet aus diesem Grund im Business-Bereich der Schauinsland-Arena ein Empfang statt. Zahlreiche Abordnungen der Duisburger Karnevalsvereine gehören genauso zu den Gratulanten wie Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft.
Gründungsversammlung war am 23. April 1955
Begonnen hat alles im Jahr 1955. Am 23. April fand in der Wedauer Gaststätte Kiesendahl die Gründungsversammlung statt. Die Idee zur Gründung einer neuen Karnevalsgesellschaft hatten die Großenbaumer Hans Schell und Willi Kinzer, beide von der KG „Op de Hippe Höh“. Damals war vom jetzigen Standort Buchholz noch nicht die Rede, eigentlich sollte Wedau auf diese Weise für den Karneval erschlossen werden.
Erster Präsident wurde Peter Schmitz. „Zu Beginn wechselten die Präsidenten jedes halbe Jahr“, erläutert Thomas Erlacher. Das führte dazu, dass man von April 1955 bis September 1956 drei Präsidenten hatte. Erster „Langzeitpräsident“ war Anton Lamerz, der immerhin 20 Jahre im Amt blieb.
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Direkt nach der Gründung der KG „Alle Mann an Bord“ wurde auch die passende Uniform gefunden. Natürlich entschied man sich dabei – dem Vereinsnamen entsprechend – für den Marine-Look. Auch ein eigenes schmissiges Vereinslied gehörte schnell zu jedem Auftritt. Darauf wurde sogar der WDR aufmerksam, der den Song im Rahmen einer mit Karnevalsliedern gespickten Sendung im Jahr 1957 einem breiten Publikum vorstellte.
Uniformen sind das Alleinstellungsmerkmal der „blauen Jungs“
Die schmucke Uniform, die bis heute ein Alleinstellungsmerkmal der Buchholzer ist, ersetzte 1978 das bis dahin gängige Outfit. In ihrer der britischen Marine von 1854 nachempfundenen maritimen Uniform – mit den Accessoires Zweispitz und Degen – erweckt die KG bis heute bei jedem Auftritt immer wieder großen Eindruck.
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Acht Stadtprinzen stellten die „blauen Jungs“ bisher, dazu zahlreiche Hofmarschälle, Paginnen und Mitglieder der Kinderprinzencrew. Große Nachwuchssorgen haben die Buchholzer nicht, aktuell hat der Verein über 250 Mitglieder. Mehr als 100 davon sind aktiv in den Abteilungen dabei, gehören dem Offizierskorps, dem Korps der Admiralität oder den Ehrensenatoren an.
Dazu gehören natürlich auch die Tanzgarden, die nicht nur bei eigenen Veranstaltungen zur Karnevalszeit ihr großes Potenzial zeigen. Dass dieses Niveau nicht ohne hartes Training zu erreichen ist, versteht sich von selbst. Die Übungsstunden finden jeden Dienstag in der Turnhalle der GGS Klosterstrasse statt. Thomas Erlacher und die Trainerinnen würden sich über Tanznachwuchs freuen: „Einfach vorbeikommen, das Training beginnt um 17.30 Uhr“.
Aber nicht nur die Mädels sind tänzerisch aktiv. Seit einigen Jahren sorgt auch wieder die etwas in die Jahre gekommene Boygroup „Die Tanzbären“ für nicht immer ganz mit der eingeübten Choreographie übereinstimmenden Schrittfolgen für Gaudi in den Veranstaltungssälen.
Das Highlight ist der Rosenmontagszug
Präsident Erlacher empfindet die Teilnahme am Rosenmontagszug immer noch als ein „absolutes Highlight“. Über eine Tonne an Süßigkeiten verschiedenster Art streuen die Vereinsmitglieder von ihrem Prunkwagen unters Narrenvolk, ein Erlebnis, das der Präsident erst in den letzten Jahren - wenn der Zug nicht gerade ausfällt – genießen kann. Denn von 2004 bis 2018 war er als Zugleiter dafür verantwortlich, dass der Duisburger Rosenmontagszug ohne große Zwischenfälle durchgeführt werden konnte: „Das war schon Stress, ich habe jedes Mal drei Kreuze gemacht, wenn der Zug beendet war und nichts passiert ist“.
Jetzt hofft er, dass auch in Sachen Corona nicht mehr viel anbrennt. Nach der Karnevalspause im letzten Jahr soll wieder gefeiert werden, die Veranstaltungen stehen, sind teilweise schon ausverkauft. Die Skepsis bleib allerdings: „In diesen Zeiten weiß man nie, was passiert.“
DIE SESSION 2021/2022
- Die nächste Veranstaltung ist am Sonntag, 7. November, das Biwak mit dem Hoppeditzerwachen auf dem Norbert-Spitzer-Platz in Buchholz. Beginn ist um 11.11 Uhr. Am Samstag, 13. November, ist die Auftaktsitzung der Session. Beginn ist um 19 Uhr.
- Am Sonntag, 13. Februar, beginnt um 11 Uhr die Damensitzung. Die Herrensitzung beginnt am Sonntag, 20. Februar, um 11 Uhr. Weiberfastnacht am 24. Februar, beginnt um 19 Uhr. Das Bordfest steigt am 26. Februar, 19 Uhr.
- Kartenbestellungen sind per Mail unter bestellungen@allemannanbord.de möglich. Alle Saalveranstaltungen finden in der Aula des Reinhard- und Max-Mannsmann-Gymnasiums statt.
