Duisburg-Großenbaum. Seit einem Jahr hat Duisburg eine vegane Kantine. Inzwischen gibt es dort auch Abendessen. Jetzt planen die Gründerinnen einen zweiten Standort.

Hier wird Grün gewählt: In der Kantine „Green Day“ mitten im Großenbaumer Gewerbegebiet Keniastraße bekommen die Kunden alles, was mit grünem und gesundem Essen zu tun hat. Anders ausgedrückt: Mahlzeiten ohne Fleisch, ohne tierische Produkte.

Vegane Kantine „Green Day“ in Duisburg: „Viele unserer Kunden sind sonst Fleischesser“

Sogar die Inneneinrichtung passt dazu: An der Wand hängt ein selbstgestaltetes Bild aus saftigem Moos. Grün und gesund am Buffet – das gibt’s hier jetzt schon seit einem Jahr. Die Gründerinnen Petra Altmiks und Anna Heying bieten eine vegane Vielfalt aus Salaten und warmen Speisen an. Für die kommen nicht nur Vegetarier und Veganer. „Viele unserer Kunden sind sonst Fleischesser“, sagt Anna Heying. „Gerade die Männer, die bei uns einkehren, nehmen oft das Paprika-Gulasch ohne Fleisch. Die Menschen wollen weg vom ständigen Fleischkonsum und merken, dass es auch gut ohne geht.“

Wurstiger Spott wie dieser gehört der Vergangenheit an: Kinder, kommt rein, das Essen wird welk … Alles ist selbst gemacht und frisch: Salate mit Roter Beete und Walnüssen, Drillings-Kartoffelsalat mit Gurken-Relish oder türkischer Bulgur. Dazu hausgemachte Aioli, ein Paprika-Tomaten-Dip. In der zweiten Theke warten geschmorte Champignons, Paprikagemüse, Kartoffeln und Hummus. Alles kombinierbar.

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Je nach Hunger stehen drei Tellergrößen zur Auswahl – auch zum Mitnehmen. Das Konzept geht auf, resümiert Petra Almiks (56). „Wir haben mittlerweile einige Stammkunden, aber es könnten natürlich noch mehr sein. Corona hat uns das Leben echt schwer gemacht.“ Ihre Kollegin Anna Heying (53) fügt hinzu: „Wir lavieren uns so durch, waren zwischenzeitlich im reinen Überlebensmodus.“

Essen und Trinken in Duisburg- Zu unseren Gastro-TippsSchuld daran: die Pandemie. Seit dem 9. September 2020 führen die beiden Frauen, die mit einer Catering-Firma begonnen hatten, gleichberechtigt das „Green Day“. Nur sechs Wochen später mussten sie erstmal wieder schließen: Teil-Lockdown, für unbestimmte Zeit.

Alles so schön bunt hier: In der veganen Kantine „Green Day“ gibt es zum Beispiel frische Salate mit roter Beete und Bulgur.
Alles so schön bunt hier: In der veganen Kantine „Green Day“ gibt es zum Beispiel frische Salate mit roter Beete und Bulgur. © Kathrin Hänig

„Da war erstmal nichts mehr möglich, Buffet sowieso nicht, der reinste Dornröschenschlaf“, erinnert sich Anna Heying. Irgendwann haben sie dann Gerichte zum Abholen angeboten. „Auch der Partyservice lief nicht gut. Feiern war ja verboten. Nur kleine Geburtstage mit sechs Personen, das war erlaubt. Da haben wir dann zum ersten Mal sehr, sehr kleines Catering angeboten. Sonst waren es immer um die 150 Menschen, die wir bewirtet haben: Hochzeiten, Geburtstage, Firmenfeste.“

„Green Day“ will wachsen: mit neuem Koch und neuem Standort in Duisburg-Mitte

Auch wenn Corona die beiden Frauen viel Kraft gekostet hat, sie blicken nach vorne. „Wir suchen einen Aushilfskoch. Er muss keine Ausbildung haben, eher eine studentische Aushilfe, ein Hobbykoch. Und wir würden gerne noch einen kleinen Laden eröffnen mit Buffet to go. Am liebsten in der Stadtmitte. Vielleicht in einem der neuen Quartiere, die dort entstehen sollen.“

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Beim Essen zum Mitnehmen wollen die beiden nachhaltig sein. Sie bieten Boxen an, die wiederverwendet werden können. Der Kunde zahlt ein einmaliges Pfand von fünf Euro und bekommt immer, wenn er seine Behälter abgibt, eine „Rebowl-Box“ zurück.

Die beiden Green-Day-Köchinnen sind übrigens auch privat Veganerinnen. „Wir sind aber tolerant und außer Haus auch nicht anstrengend. Wenn es da mal keine Hafermilch gibt oder Sahne im Gericht ist, dann lehnen wir das nicht ab“, sagt Petra Altmiks. Alles im grünen Bereich also.

>> ESSEN GEHEN IN DUISBURGS ERSTER VEGANER KANTINE „GREEN DAY“

  • „Green Day“ findet man an der Keniastraße 33 in Großenbaum.
  • Die Kantine liegt gegenüber dem Baumarkt, es gibt auch Parkplätze vor der Tür im kleinen Wendehammer.
  • Geöffnet ist immer dienstags bis samstags von 12 bis 19 Uhr. Es gibt drei Gerichtsgrößen: S für 6,90 Euro, M kostet 8,90 Euro, und L für den großen Hunger gibt es für 10,90 Euro.
  • Am 9. Oktober nimmt „Green Day“ an der kulinarischen Schnitzeljagd durch Duisburg teil. In zwölf ausgewählten Restaurants, Cafés und Feinkostläden bekommen die Schnitzeljäger an diesem Tag zwischen 11 und 18 Uhr kulinarische Kostproben. Anmelden kann sich jeder über das Internet: kulinarische-Schnitzeljagd.de/duisburg