Duisburg-Huckingen. Zwei IT-Firmen entwickeln in Duisburg Halbleiter und Anwendungen fürs Internet der Dinge. Darunter ist einer der besten Arbeitgeber Deutschlands.

Ein knappes Jahr nach dem Aus für Intel an der Duisburger Technologiemeile in unmittelbarer Nähe des Neubaugebiets Am Alten Angerbach deutet sich an, dass das markante Gebäude an der Düsseldorfer Landstraße 401 weiterhin Unternehmen aus der Technologiebranche Büros bieten wird: Zwei IT-Firmen haben Mietverträge unterschrieben, darunter ein Weltmarktführer.

Halbleiterhersteller Advantest zieht in Duisburger Technologie-Immobilie „The Campus“

Advantest ist nach eigenen Angaben „Weltmarktführer für automatisierte Testsysteme in der Halbleiterindustrie“, auf seiner Homepage schreibt das Unternehmen: „Mehr als die Hälfte aller weltweit produzierten Mikrochips gehen durch unsere Hände.“ Anwendungsbereiche sind zum Beispiel Smartphones, Laptops, Autos oder Anwendungen für den Bereich Smart Home.

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Das Unternehmen wurde 1954 in Tokyo gegründet und hat weltweit 5000 Mitarbeiter. In Deutschland war es bisher im süddeutschen Raum ansässig mit Standorten in und nahe bei München sowie bei Stuttgart. In Duisburg will Advantest eine Abteilung für Forschung und Entwicklung einrichten. Duisburg gewinnt mit Advantest einen attraktiven Arbeitgeber: 2019 wurde das Unternehmen zum wiederholten Mal als einer der besten Arbeitgeber Deutschlands ausgezeichnet.

Ingenieurdienstleister Cyient gründet eine Niederlassung in Duisburg

Zweiter neuer Mieter in Huckingen ist Cyient. Bei diesem Unternehmen handelt es sich um einen international tätigen Ingenieurdienstleister, der in Indien gegründet wurde. Cyient beschäftigt 15.000 Mitarbeiter in 21 Ländern. Sie arbeiten zum Beispiel mit der Luftfahrtindustrie zusammen, mit Stromerzeugern, Telekommunikationsunternehmen und Firmen aus dem Bereich der Medizintechnologie.

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In Deutschland hat Cyient bislang nur in Stuttgart einen Sitz. In Duisburg, so ist es Stellenausschreibungen zu entnehmen, soll eine Abteilung für Halbleiter sowie das Internet der Dinge (Internet of Things) entstehen. Auf eine Anfrage der Redaktion nach weiteren Angaben hat Cyient nicht reagiert.

Beide Neuansiedlungen zusammen belegen gut 2000 Quadratmeter Bürofläche. Bewegung gibt es auch innerhalb der Immobilie: Infineon zieht um, bleibt aber im Gebäude. Mit 2700 Quadratmetern ist Infineon Technologies Ankermieter in dem Gebäude, das der Vermittler auf den neuen Namen „The Campus“ getauft hat. Die Mieter dort kostet nach Angaben des Vermittlers Anteon Immobilien 14,50 Euro pro Quadratmeter – zuzüglich Umsatzsteuer und Nebenkosten.

„The Campus“ in Duisburg: Es gibt „diverse Interessenten“ für Büroflächen

Trotz Vermietung an Infineon und die beiden neuen Mieter steht erst einmal mehr als die Hälfte des Gebäudes leer: Dessen Gesamtmietfläche umfasst beinahe 10.700 Quadratmeter. Bisher lag ein großer Teil der Fläche in der Nutzung von Intel. Das Unternehmen hatte an der Adresse bis zu seinem Abschied aus Duisburg Modem-Chips und Software für Smartphones entwickelt.

6000 Quadratmeter warten an der Düsseldorfer Landstraße 401 nun auf neue Mieter. Laut Vermittler Anteon Immobilien soll das nicht lange so bleiben: Es gebe „diverse weitere Interessenten, sowohl aus der Technologiebranche als auch aus dem Dienstleistungssegment“, sagt Geschäftsführer Heiko Piekarski.

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Anteon Immobilien ist eine Immobilienberatungsgesellschaft, die vornehmlich Objekte in der „Metropolregion Düsseldorf“ vermittelt, wo die Gesellschaft ihren Sitz hat. In Duisburg hat Anteon zum Beispiel die Targobank auf ihrem Weg zu ihrem neuen Sitz begleitet.

Duisburg-Huckingen wird als Bürostandort immer beliebter

Tatsächlich trennen „The Campus“, das Anteon als „repräsentative Solitärimmobilie“ beschreibt, und Düsseldorf nur wenige Kilometer. Überhaupt sei der Stadtteil Huckingen „nicht nur ein beliebter Wohnort, sondern gewinnt zunehmend als Bürostandort an Beliebtheit.“ Grund sei neben der guten Verkehrsanbindung mit den Autobahnen A 3, A 52 und A 59 auch „die grüne Umgebung“.

Eigentümer von „The Campus“ ist seit dem Jahr 2006 MPC Capital, das die Immobilie damals für 26,7 Millionen Euro kaufte. Bei dem Hamburger Unternehmen handelt es sich um einen international tätigen Investment Manager. MPC Capital ist börsennotiert.

>> HALBLEITER UND DAS INTERNET DER DINGE

  • Halbleiter werden zum Beispiel in Handys und Computern eingesetzt.
  • Das Internet der Dinge (oder Englisch Internet of Things) bezeichnet die Vernetzung von Alltagsgegenständen oder von industriellen Maschinen über das Internet. Dadurch können sie bestimmte Aufgaben automatisiert übernehmen. Ein oft angeführtes Beispiel aus dem privaten Bereich ist der Kühlschrank, der selbstständig Vorräte nachbestellen kann.