Duisburg. Duisburg macht beim deutschlandweiten Ranking Smart City Index einen Sprung nach vorne. In einigen Bereichen ist Duisburg bundesweit spitze.

Die Stadt Duisburg zählt zu den 20 besten Städten Deutschlands beim Smart City Index des Branchenverbands Bitkom. Im aktuellen Ranking, das am Donnerstag veröffentlich wurde, belegt sie Platz 19 und verbessert sich damit um 14 Plätze. „Duisburg gehört zu den Gewinnern des Jahres“, sagt Projektleiterin Svenja Hampel. „Die Stadt hat sich in vier von fünf Themenbereichen zweistellig verbessert.“

Das sind die Ergebnisse 2020 von Duisburg im Smart City Ranking

Energie & Umwelt: Besonders gut im bundesweiten Ranking schneidet Duisburg beim Smart City Index im Themenbereich Energie und Umwelt ab. Dazu beigetragen haben unter anderem eine smarte Stadtbewässerung, eine intelligente Entsorgung und autonome Rasenmäher und Kehrfahrzeuge. Um 20 Plätze verbessert im Vergleich zu 2019 landet Duisburg hier auf Rang 15.

Grund dafür sind gleich zwei Spitzenwerte in Deutschland: 100 Punkte erreicht die Stadt bei den Themen „intelligente Straßenbeleuchtung“ und „Smart Waste“. Heruntergezogen wird dieser Bereich vor allem durch den Anteil der E-Fahrzeuge, für den es magere 1,20 Punkte gibt. Dennoch: In Sachen Energie & Umwelt ist keine Ruhrgebietsstadt digitaler aufgestellt.

Mobilität: Minimale Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr: Platz 19 (2019: 20). Dafür verantwortlich ist hauptsächlich die gute Bewertung des Smart Parkings, das 87,50 Punkte erzielt – das ist der zweithöchste Wert bundesweit (zusammen mit anderen Städten). Lob gibt es von Projektleiterin Svenja Hampel für WLAN im ÖPNV, das DVG-Angebot MyBus und die Videochat-Funktion an Fahrkartenautomaten zur Tarifberatung.

Schwach hingegen: die letzte Meile der Logistik mit 25 Punkten.

Im Ruhrgebiet ist nur Bochum auf Platz 9 digitaler unterwegs.

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Verwaltung: Platz 20 bundesweit und damit 14 Plätze besser als 2019. Ausgerechnet das oft gescholtene Bürgeramt erreicht den Höchstwert unter allen deutschen Städten und damit 100 Punkte. Auch die sogenannten „internen Prozesse“ schneiden mit 87,50 Punkten gut ab. Schwach dagegen die City-App: Hierfür gibt’s gerade mal 16,67 Punkte. Die nächstbeste Stadt im Ruhrgebiet in Sachen digitale Verwaltung ist Bochum auf Platz 32.

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IT & Kommunikation: Hierfür gibt’s Platz 24 in Deutschland (2019: 45). Auffällig: Das öffentliche WLAN wird sehr gut bewertet; zusammen mit einigen anderen Städten bekommt Duisburg hierfür den zweithöchsten vergebenen Wert im Smart City Index: 92,59 Punkte. Auch die Datenplattform der Stadt schneidet mit 87,50 Punkten gut ab.

Katastrophal hingegen die Ausbeute beim Glasfaserausbau: Magere 2,25 Pünktchen von möglichen 100 gibt es hier. Gleich drei Ruhrgebietsstädte sind bei IT & Kommunikation besser im Ranking als Duisburg: Bochum (Platz 5), Gelsenkirchen (6) und Dortmund (16).

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Gesellschaft: Im Deutschland-Vergleich ist die Gesellschaft Duisburgs schlechtester Bereich mit Rang 27. Aber: Seit 2019 hat die Stadt 19 Plätze gutgemacht. Den bundesweiten Spitzenwert von 100 Punkten gibt es für „Smart Culture“. Die Digitalszene bekommt mit 33,33 Punkten die wenigsten. Dennoch: Rang 27 beim Themenfeld Gesellschaft bedeutet die beste Platzierung im Ruhrgebiet.

Smart City Index von Bitkom vergleicht Digitalisierung der Städte

„Der Smart City Index zeigt, wie digital die deutschen Großstädte sind“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Erfolgsfaktoren sei vor allem „eine umfassende und in die Stadtentwicklung integrierte Digitalstrategie. So können es auch Städte in strukturschwachen Regionen und mit höherer Pro-Kopf-Verschuldung in einzelnen Bereichen ganz nach vorn schaffen.“

Im Ruhrgebiet ist nur eine Stadt besser als Duisburg: Bochum auf Platz 18. Düsseldorf ist an 11. Stelle nur noch acht Plätze vor Duisburg – im Vorjahr trennten die Nachbarstädte noch 20 Plätze. Spitzenreiter im Ranking bleibt Hamburg, auf die Plätze zwei und drei kommen in diesem Jahr München und Köln. 2019 belegte Duisburg Platz 33 in Deutschland und Platz 3 im Ruhrgebiet.

>> DAS BEWERTET DER SMART CITY INDEX

  • Der Smart City Index soll die deutschen Großstädte bei der Digitalisierung vergleichbar machen. Der Branchenverband Bitkom wertet dazu fünf Themenfelder aus: Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität, Gesellschaft.
  • Die fünf Bereiche des Smart City Index sind unterteilt in 38 Indikatoren, die wiederum aus 136 Parametern bestehen: vom Online-Bürger-Service über Sharing-Angebote für Mobilität oder intelligente Mülltonnen bis zur Breitbandverfügbarkeit. Insgesamt wurden so mehr als 11.000 Datenpunkte ausgewertet.
  • Die Faktoren sind normiert auf eine Skala von 0 bis 100, wobei 100 dem höchsten tatsächlich erreichten Wert entspricht. In jedem Bereich wurden zusätzlich innovative Projekte außerhalb der erfassten Indikatoren bewertet.
  • Analysiert und bewertet wurden alle 81 Großstädte in Deutschland, also Städte, die mindestens 100.000 Einwohner haben.