Duisburg-Süd. Schon vor der Wahl des Bezirksbürgermeisters steht fest: Beate Lieske dürfte das Amt behalten. Warum das so ist, und welche Kandidaten es gibt.
Nach der Kommunalwahl vom 13. September kommen am kommenden Donnerstag die Mitglieder der neuen Bezirksvertretung Süd zum ersten Mal zusammen. Zentraler Tagesordnungspunkt ist die Neuwahl des Bezirksbürgermeisters. Diesen Posten hat seit zwei Jahren Beate Lieske (SPD) inne. Die Amtsinhaberin macht sich berechtigte Hoffnungen auf eine Wiederwahl.
SPD: Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske hofft auf ihre Wiederwahl
Für die SPD geht Amtsinhaberin Beate Lieske ins Rennen. „Da hab’ ich ja nie einen Hehl draus gemacht“, bestätigt sie ihre Kandidatur. Die Sozialdemokraten stellen eine gemeinsame Liste mit den Grünen auf, Lieske hofft aber auch über Rot-Grün hinaus auf Unterstützung: „Die anderen demokratischen Parteien könnten mich eigentlich mitwählen“, meint sie. Und ist zuversichtlich, dass das zumindest zum Teil der Fall sein wird: „Das müsste theoretisch für den ersten Wahlgang reichen.“
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Eine Bestätigung im Amt würde für Beate Lieske zunächst eine Doppelfunktion bedeuten: Denn weil die SPD abgesehen von ihr selber mit einem komplett neuen Team in der Bezirksvertretung Süd sitzt, hat sie erst einmal auch den Fraktionsvorsitz inne. Von diesem würde sie, ihren Erfolg bei der Wahl zur Bezirksbürgermeisterin vorausgesetzt, „in absehbarer Zeit zurücktreten“, kündigt sie an. Als Fraktionsvorsitzender würde ihr dann Stellvertreter Stephan Baumgarten nachfolgen.
Grüne im Duisburger Süden nominieren Heide Apel für die Wahl
Die Grünen stellen mit Heide Apel zwar eine Kandidatin für die Wahl auf, allerdings nicht mit dem Ziel, sie zur Bezirksbürgermeisterin zu wählen, sondern zur Stellvertreterin: „Wir machen eine gemeinsame Liste mit der SPD“, sagt Michael Kleine-Möllhoff. Er ist bisher Fraktionsvorsitzender und dürfte auch der neue sein; in Schriftform gegossen ist das zwar noch nicht, doch dabei dürfte es sich lediglich um eine Formsache handeln.
CDU stellt eine Kandidatin für die Wahl zur Bezirksbürgermeisterin auf
Die CDU geht mit einer eigenen Kandidatin ins Rennen um den Posten der Bezirksbürgermeisterin: Sie stellt Angelika Kleinefeldt auf. Zu ihren Erfolgschancen möchte sich Wolfgang Schwertner nicht äußern: „Ich habe leider keine Kristallkugel.“ Da die Unterstützung von zehn der 17 BV-Mitglieder bereits festzustehen scheint, ist ein Sieg Kleinefeldts bei der Abstimmung aber unwahrscheinlich.
Den Fraktionsvorsitz bei der CDU wird weiterhin Daniel Kegler innehaben, sein Stellvertreter wird Wolfgang Schwertner.
Neue Fraktion: keine Kandidatur als Bezirksbürgermeister für Duisburg-Süd
Keinen Kandidaten aufstellen wird die Fraktion von FDP und dem aus der CDU ausgetretenen und jetzt parteilosen Manfred Helten, der bisher stellvertretender Bezirksbürgermeister war. Dabei habe er „von mehreren Leuten den Hinweis bekommen, ich sollte mich aufstellen“, sagt Helten. Die Fraktion verfolge allerdings das Ziel, die Zahl der Kandidaten für das Amt des Bezirksbürgermeisters und seiner Stellvertreter zu reduzieren: von derzeit drei (ein Amtsinhaber, zwei Stellvertreter) auf zwei (nur noch ein Stellvertreter).
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Die Unterstützung der neuen Fraktion nach Heltens Auskunft gilt Rot-Grün, so dass Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske auf zwei weitere Stimmen zählen kann. Den Fraktionsvorsitz übernimmt Manfred Helten, Stellvertreter wird entsprechend Albin Schreiner (FDP).
SPD, Grüne und die neue Fraktion bringen es zusammen auf zehn von 17 Stimmen – eine Wiederwahl von Beate Lieske ist damit sehr wahrscheinlich. Rechnerisch würde ein anderes Ergebnis als ihre Wahl auch zur neuen Bezirksbürgermeisterin Abweichler aus den gerade erst formierten eigenen Reihen bedeuten.
Die Wahl eines Einzelvertreters zum Bezirksbürgermeister ist unwahrscheinlich
Theoretisch können auch Einzelvertreter bei der Wahl zum Bezirksbürgermeister antreten. Eine Mehrheit für einen solchen Kandidaten ist aber unwahrscheinlich: Der neue Bezirksbürgermeister muss mindestens die Hälfte der Stimmen bekommen.
>> SITZUNG IST TROTZ CORONA ÖFFENTLICH
- Die Sitzung der Bezirksvertretung Süd findet wegen der Corona-Pandemie statt in der Aula des Bertolt-Brecht-Berufskollegs, Am Ziegelkamp 28-30. Beginn ist um 17 Uhr.
- Nach jetzigem Stand ist die Sitzung trotz der aktuellen Lage öffentlich, das bedeutet: Zuhörer sind willkommen. In der Sitzung äußern dürfen Besucher sich aber nicht.
- Wegen Corona werden Besucher gebeten, sich vorab frühzeitig telefonisch in der Bezirksverwaltungsstelle anzumelden: 0203 283-7121. Zugang gibt es nur bei Tragen einer Mund-Nase-Schutz-Bedeckung.