Duisburg-Wanheimerort. Die Fischerstraße in Duisburg-Wanheimerort soll aufgewertet und schöner werden. Doch erstmal wurden nun Rattenköder ausgelegt.
Die Fußgängerzone in Duisburg-Wanheimerort soll schöner werden. Um die Nebenzentren in den Stadtteilen zu stärken, hat die Stadt Geld für Investitionen zur Verfügung gestellt. Als ersten Schritt wurden nun auf der Fischerstraße aber erst einmal Rattenköder ausgelegt. Langfristig träumen die Bezirkspolitiker und engagierten Bürger im Stadtteil jedoch davon, dass der Michaelplatz saniert oder die Laternen sogar smart werden.
20.800 Euro fließen nach Duisburg-Wanheimerort
„Nachdem uns Ladenbesitzer auf der Fischerstraße auf einen Schädlingsbefall ansprachen, haben der Ratskollege Ünsal Başer und ich den Bezirksmanager informiert“, erklärt Ratsherr Torsten Steinke (SPD). In den kommenden Tagen sollen die Köder regelmäßig kontrolliert werden. Wer über die Fischerstraße spaziert, sieht die Löcher in den Beeten, in denen sich die Ratten verkriechen.
Die Stadt bestätigt auf Nachfrage, dass die Wirtschaftsbetriebe auf der Fischerstraße „tätig“ geworden seien. Sprecher Malte Werning betont jedoch: „Das hat allerdings nichts mit dem Konzept zur Stärkung der Nebenzentren oder mit den finanziellen Mitteln zur Pflege des Ortsbildes zu tun.“ 20.800 Euro fließen demnach nach Wanheimerort, mit denen etwa Reparaturen an Sitzgelegenheiten, Grünschnitt und Bepflanzungen realisiert werden können. Torsten Steinke bestätigt: „Es wurde bereits der Begrenzungspfosten mit der Informationstafel an dem Kunstwerk ,Worter Stele’ instandgesetzt und neu verankert.“ Außerdem sei beabsichtigt, dass alle Blumenkästen sandgestrahlt und Pflanzbeete überprüft sowie die Sitzwürfel gesäubert und repariert würden. Einige Fahrradbügel könnten zudem entfernt und erneuert werden. „Der Ersatz von Beeten ist immer mit Aufwand verbunden, da die Hochbeete älter als die umliegende Pflasterung sind und so Anpassungen erforderlich werden“, weiß Steinke.
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Wesentlich problematischer aus Sicht der Passanten sei aber, dass immer wieder Autos durch die Fußgängerzone fahren würden. „Das wird sich aber nicht ganz ändern lassen, denn einige Anwohner haben hier ihre Zufahrten und der Anlieferverkehr für die Geschäftsleute muss auch gewährleistet werden“, sagt Joachim Schneider (CDU), Vorsitzender der Stadtteiloffensive Wanheimerort. Ihn ärgert viel mehr, dass sich seit Jahren nichts am Zustand des Michaelplatzes tue. Das Pflaster ist hinüber und bei einer Generalüberholung, so Schneiders Vorschlag, könnten auch direkt die Stromkästen an den Rand versetzt werden. Dann müssten die Marktleute oder Organisatoren von Veranstaltungen die Kabel nicht immer quer über den Platz ziehen. Dafür würden freilich die rund 20.000 Euro nicht ausreichen. „Wir haben schon 2013 mit dem Oberbürgermeister darüber gesprochen, dass sich in Wanheimerort etwas tun soll. Passiert ist seitdem nichts.“ Stattdessen gingen die Fördergelder in andere Stadtteile.
Einsatz von smarten Laternen könnte Falschfahrer aus der Fischerstraße verbannen
Auch Torsten Steinke wünscht sich, dass es nicht bei diesen Investitionen für Wanheimerort bleibt. In einer Online-Konferenz im September, bei der Stadtdirektor Martin Murrack zu Gast war und an der auch Teilnehmer des Bürgervereins teilgenommen haben, wurde beispielsweise überlegt, inwieweit smarte Laternen helfen könnte, Falschfahrer aus der Fußgängerzone zu verbannen. Die intelligente Technik könnte ungewöhnliche Bewegungen melden und somit Ordnungskräften ermöglichen, bei ihren Kontrollfahrten einen Abstecher zur Fischerstraße zu machen. „Der Datenschutz wäre dabei nicht gefährdet“, betont Steinke. Ein Ortstermin, um sich die Möglichkeiten vor Ort anzuschauen, werde noch folgen. Derzeit gibt es an der Friedrich-Wilhelm-Straße in der Innenstadt ein Testfeld mit 23 Laternen, die auch Verkehr und Parkraum überwachen.
So schneidet Wanheimerort im Einzelhandelskonzept ab
Im Einzelhandel- und Zentrenkonzept wird jedes Nahversorgungsgebiet und Nebenzentrum genau beschrieben. Um die Stadtentwicklung begleiten zu können, hat die Stadt Duisburg das Büro „Dr. Acocella“ mit der Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes von 2010 beauftragt. In dem Konzept stellen die Stadtplaner fest, dass sich die Geschäfte zwischen Michaelplatz und Düsseldorfer Straße konzentrieren, westlich des Michaelplatzes seien hingegen eher Dienstleistungsangebote zu finden.
Bereits in dem Konzept notierten die Planer: „Die Fußgängerzone und der Michaelplatz bieten eine gute Aufenthaltsqualität, es zeigen sich jedoch gestalterische Defizite. So wirken Pflasterung und Stadtmöblierung erneuerungsbedürftig.“