Duisburg-Süd. Die KG Südstern Serm und die KG Alle Mann an Bord haben ihre ersten Karnevalsveranstaltungen wegen Corona abgesagt. Worauf sie jetzt hoffen.

Aus einer Überlegung wird traurige Gewissheit: Die Jecken im Duisburger Süden müssen in dieser Session aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Karneval verzichten. Zwar gibt es noch immer kein offizielles Verbot aller Veranstaltungen rund um das närrische Treiben wegen der Corona-Pandemie. Dennoch haben sich jetzt die ersten beiden Karnevalsvereine im Duisburger Süden dazu durchgerungen, einige ihrer Veranstaltungen abzusagen.

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Vom späten Dienstagabend stammt die Facebook-Nachricht der KG Südstern Serm, die die meisten erwartet und doch befürchtet haben dürften. „Eigentlich würden wir jetzt von Vorfreude, Aufregung und diesem gewissen Kribbeln schreiben“, heißt es da. „Eigentlich. Leider nicht dieses Jahr.“ Es folgt die erste definitive Absage des Sermer Karnevals 2020/2021: „Schweren Herzens haben wir uns dazu entschlossen, dieses Jahr kein Hoppeditzerwachen zu feiern.“

Karneval in Duisburg: Veranstalter können Schutz vor Corona nicht garantieren

Der wird normalerweise um den 11. November herum wachgeküsst – ausgerechnet, ein Mindestabstand zwischen Paginnen und Hoppeditz ist also quasi von Natur aus ausgeschlossen, und auch unter den Besuchern eher unwahrscheinlich. Die KG Südstern Serm schreibt weiter: „Auch mit dem besten Konzept zum Schutz vor Corona-Infektionen können wir nicht garantieren, dass alle die Veranstaltung ohne Ansteckung verlassen würden. Wir möchten nicht, dass die KG als Auslöser neuer Infektionen verantwortlich wäre und damit Eurer Gesundheit und dem Karneval schaden würde.“

Paginnen erwecken den Sermer Hoppeditz normalerweise mit Bützchen zum Leben – in Zeiten der Corona-Pandemie undenkbar.
Paginnen erwecken den Sermer Hoppeditz normalerweise mit Bützchen zum Leben – in Zeiten der Corona-Pandemie undenkbar. © FUNKE Foto Services | Udo Milbret

Schon einen Tag zuvor hat die Karnevalsgesellschaft Alle Mann an Bord ganz offiziell zwei Veranstaltungen abgesagt: Das traditionelle Biwak mit Hoppeditzerwachen auf dem Norbert-Spitzer-Platz ist davon ebenso betroffen wie die Jubiläumsauftaktsitzung im Mannesmann-Gymnasium. Beide Events standen für den November auf dem Sessionsplan.

KG Alle Mann an Bord: Künstler für andere Veranstaltungen buchen

Auch die KG Alle Mann an Bord stellt klar: „Die Gesundheit der langjährigen Gäste und Mitglieder hat Vorrang gegenüber allen wirtschaftlichen Aspekten.“ Mit allen Künstlern habe die Karnevalsgesellschaft „eine einvernehmliche Absprache getroffen“: Wer wegen der corona-bedingten Absagen auf den beiden Veranstaltungen nicht auftreten kann, soll „bei den nächsten Veranstaltungen als erstes berücksichtigt werden.“

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Im Januar und Februar stehen bei der KG Alle Mann an Bord eigentlich Damen- und Herrensitzung sowie Weiberfastnacht und Bordfest an. Ob sie für die Jecken in dieser Ausnahme-Session zumindest ein Trostpflaster darstellen werden, steht noch nicht fest: Darüber „wird zu einem späteren Zeitpunkt unter Berücksichtigung der dann geltenden Corona-Schutzmaßnahmen entschieden“, teilt die KG mit.

Karneval und Corona, das passt aus offensichtlichen Gründen nicht zusammen. Die Narren sind enttäuscht: „Wir werden keine Session haben, wie wir sie kennen und lieben“, schreibt die KG Südstern. Eine Hoffnung, so klein sie auch sein mag, haben die Karnevalisten noch nicht aufgegeben: „Ob man an den tollen Tagen vielleicht wenigstens ein paar Stunden gemeinsam verbringen kann, kann heute noch niemand sagen.“

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  • Der Straßenkarneval fällt in NRW dieses Jahr aus, darauf haben sich Mitte September die Landesregierung und Vertreter des Karnevals geeinigt. Karnevalsumzüge sind damit nicht möglich. Für alle andere Veranstaltungen unter freiem Himmel gilt: Sie müssen den Vorgaben der Coronaschutzverordnung entsprechen, die unter anderem einen Mindestabstand vorsieht.
  • Große Veranstaltungen wie Bälle, Partys und Sitzungen wird es in dieser Session demnach nicht geben. Kleinere karnevalistische Kulturveranstaltungen sollen aber möglich sein, sofern sie nach einem genehmigten Hygienekonzept ablaufen.