Duisburg-Huckingen. Bis zu 17 Straßen im Neubaugebiet Am Alten Angerbach brauchen einen Namen. Zwei aussichtsreiche Kandidaten gibt es schon – und ein Problem.

Das Kind braucht einen Namen! Und nachdem die Bezeichnung „Am alten Angerbach“ für das Luxus-Bauprojekt in Huckingen im Duisburger Süden sich auf den daran entlang fließenden Bach bezieht, können die Duisburger und die, die es noch werden wollen, auf interessante Namen der neuen Straßen hoffen. Dabei können sie sogar selber mithelfen, wie Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske im Gespräch erzählt, denn für Vorschläge ist die Bezirksvertretung Süd immer offen – obwohl schon zwei mehr oder weniger berühmte Huckinger in den Startlöchern stehen.

Berühmte Duisburger müssen für Straßenbenennung ein Jahr tot sein

Arzt oder Hebamme: Ein paar Vorschläge für Straßennamen des Duisburger Prestige-Bauprojekts „Am alten Angerbach“ in Huckingen sind schon bei Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske eingegangen.
Arzt oder Hebamme: Ein paar Vorschläge für Straßennamen des Duisburger Prestige-Bauprojekts „Am alten Angerbach“ in Huckingen sind schon bei Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske eingegangen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Potenzielle Namensgeber müssen mindestens ein Jahr tot sein. Gute Chancen auf die Wiederbelebung seines Namens auf einem Straßenschild hat Dr. Heinrich Börger, von ihm hat die Bezirksbürgermeisterin per E-Mail erfahren. „Börger war von 1914 durch beide Weltkriege hindurch Chefarzt im St. Anna Krankenhaus. Die Zerstörung des Krankenhauses durch Fliegerbomben am 22. Mai 1944 habe er nie verwunden, Zeit seines Lebens hat er wohl immer Fotos der Zerstörung in seiner Brieftasche mit sich geführt“, erzählt Lieske.

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Auch Margarete Füßer hat ihre Lebensleistung im St. Anna Krankenhaus, also in direkter Nachbarschaft zum künftigen Neubaugebiet, vollbracht, von 1961 bis 1989 brachte sie als Hebamme 7500 Kinder auf die Welt. Dafür gab es 1995 sogar das Bundesverdienstkreuz – und bald vielleicht eine eigene Straße.

„Es hat mich gewundert, wie sehr sich die Duisburger mit ihren Straßen identifizieren“, freut sich Beate Lieske über das Interesse der Bürger. Nach einem Gespräch mit Bewohner der Straße „Am gebrannten Heidgen“ in Wanheim sei ihr noch einmal klar geworden, sagt Lieske, dass man bei Straßennamen hochsensibel sein müsse, „unkompliziert und verständlich, darum geht es.“

Auf der Suche nach weiblichen Namensgeberinnen

Ganz klar ist für die Bezirksbürgermeisterin, dass die Straßennamen „keinen Nazi-Hintergrund oder sonst wie belastete Vergangenheit“ haben dürfen. „Nach der Verwaltungsvorlage gibt es meistens Gespräche mit den Fraktionsvorsitzenden, um schon mal auf potenziellen Widerstand vorzufühlen“, erklärt Lieske das Prozedere, „aber die Bezirksvertretung hat auch eine große Macht bezüglich der Namensgebung.“

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Ein wenig schwierig gestalte sich die Suche nach Namensgeberinnen: „Wir haben Probleme, Frauen zu finden, die etwas gemacht haben“, bedauert Beate Lieske. Generell setzt sich die Bezirksbürgermeisterin für Namen ein, die „in Wort und Schrift klar verständlich sind“ – der gebrannte Heidgen lässt grüßen. „Ich finde die Idee reizvoll, die Straßennamen aus einem Themenbereich zu wählen“, überlegt Lieske, das Wasserviertel oder das Komponistenviertel in Neudorf sind Beispiele für das Konzept. Lokale Nähe, entweder zu Duisburg oder gleich zu Huckingen, sei ebenfalls ein wichtiger Aspekt, „Künstler, Sportler oder Ratsherren und -frauen sind Ideen, die mir dabei in den Sinn kommen“, sagt die Bezirksbürgermeisterin. Aber sagen Sie doch mal, liebe Leser: Welche Namen wünschen Sie sich für das Neubaugebiet Am Alten Angerbach?

>> NAMEN FÜR BIS ZU 17 STRASSEN GESUCHT

  • Wer Ideen für potenzielle Straßennamen im Duisburger Neubauprojekt Am Alten Angerbach hat, kann sich per E-Mail direkt an Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske wenden: b.lieske@stadt-duisburg.de.
  • Insgesamt werden Namen für maximal 17 Straßen gesucht, die auf dem aktuellen Bebauungsplan noch den pragmatischen Namen „Planstraße“ tragen.
  • Diese Planstraßen werden möglicherweise noch zusammengefasst, so dass sich die Zahl der Straßen noch verringern kann.