Duisburg-Huckingen. Das Duisburger Prestigeprojekt „Am Alten Angerbach“ lost bald die ersten 36 privaten Käufer aus. Zweite Bewerbungsrunde könnte anders laufen.

Das Großbauprojekt „Am Alten Angerbach“ in Duisburg-Huckingen beginnt, Formen anzunehmen. Am Montag, 17. August, führte Projektentwickler Gebag das erste Mal Vertreter der Politik und der Presse über das Baugelände – und verkündete neue Informationen zu ersten Bewerbungsrunde für private Bauherren, die am 23. August endet. Aus 1000 Bewerbern für die ersten 36 Grundstücke haben sich 90 „ernsthafte“ Käufer herauskristallisiert, Menschen also, die einen Finanzierungsplan der Bank vorlegen können. Anfang September wird in einem notariellen Losverfahren der Zufall entscheiden, wer ein Grundstück im Prestige-Bauprojekt bekommt.

Hochwertige Wohnbebauung am Alten Angerbach: „Das braucht Duisburg“

Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer lobte den „Alten Angerbach“ als „besondere Fläche“. „Das ist eine tolle Lage hier, an der Stadtgrenze zu Düsseldorf. Das hier ist ein Baugelände für zukünftige Duisburger, die etwas mehr ausgeben können. Das braucht Duisburg“. Allerdings, betont Wortmeyer, seien die privaten Bewerber auf die ersten 36 Grundstücke gedrittelt: „Wir haben je zu einem Drittel Bewerber aus Duisburg, Düsseldorf und von anderswo. Dabei gibt es die Grundstücke zu einem Festpreis, die Bewerbungen wurden ausschließlich nach Qualität bewertet. Wortmeyer deutet dann allerdings an, dass eine Versteigerung der übrigen Grundstücke für Privatpersonen möglich sein könnte.

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Oberbürgermeister Sören Link (SPD) freut sich, dass „nach Jahren der Planung nun etwas sichtbar wird.“ Die Mehrheit im Rat vom Projekt zu überzeugen sei nicht einfach gewesen, „aber ich bin froh, dass wir den Rücken durchgedrückt haben und dem Gegenwind standgehalten haben. Denn dieses Projekt wird Duisburg zum Positiven verändern.“ Das nötige Kleingeld vorausgesetzt versteht sich, denn bei Quadratmeterpreisen von 720 Euro sind die Käufer der größten Grundstücke schon 400.000 Euro los, bevor auf ihrem Stückchen Land überhaupt gebaut wird.

Neue Siedlung soll ökologisch wertvoll und attraktiv werden

Von einem schillernden Wohnquartier ist bei der ersten Begehung des Geländes freilich noch nichts zu sehen. Der Hochbau beginnt vermutlich mit dem Jahr 2021, noch stehen die Beobachter in einer riesigen, platten Staubwüste mit ein paar behelfsmäßigen Wegen, eine einsame Archäologin wischt über einen potenziellen Wasserkanal aus vergangenen Tagen. OB Link freut sich trotzdem schon auf die „ökologisch vorbildlichen“ Aspekte der Siedlung. So sieht der Bebauungsplan etwa begrünte Flachdächer vor und wird im Sinne der „wassersensiblen Stadt“ errichtet.

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Der Bebauungsplan, der für Projektentwickler und private Bauherren gleichermaßen gilt, soll für ein stimmiges Gesamtbild der Siedlung sorgen. Außerdem gibt es, über das Gelände verteilt, sogenannte „Quartiersplätze“, insgesamt, so sagt die Gebag, seien 20 Prozent der 17 Hektar großen Fläche öffentliche Grünflächen. Fürs’ Erste ist davon noch nichts zu sehen, schon fertig sind dafür aber die ersten Kanalisationsarbeiten, im September beginnt die Verlegung der Versorgungsleitungen für den ersten Bauabschnitt. Anfang 2021 geht es dann mit dem Bau der Kindertagesstätte und des Blockheizkraftwerks am Eingang zur zukünftigen Siedlung los.

>> Am Alten Angerbach: Zufahrten, Sperrungen und die nächste Bewerbungsrunde

• Wenn die Siedlung „Am Alten Angerbach“ fertig ist, wird sie zwei Zufahrten haben: Die „Hauptstraße“ unter der U79-Trasse neben dem Edeka-Getränkemarkt und eine kleinere Zufahrt über die Hermann-Spillecke-Straße.

• Als Baustellenzufahrt wird die Hermann-Spillecke-Straße während der Arbeiten hin und wieder gesperrt werden müssen. „Aber nur teilweise“, sagt eine Expertin, „der Verkehr kann zu jeder Zeit in beide Richtungen fahren.

• Alle Infos zum Bauprojekt und zu der kommenden, zweiten Bewerbungsrunde für private Bauherren gibt es im Internet unter am-alten-angerbach.de.