Duisburg. Die Helios Kliniken übernehmen die Duisburger Malteser Krankenhäuser St. Anna (Huckingen) und St. Johannes (Homberg). Das sagen Verantwortliche.

Die Helios Kliniken GmbH wird neuer Träger des Malteser Klinikums in Duisburg. Eine entsprechende Vereinbarung ist am Mittwoch unterzeichnet worden. Das haben beide Unternehmen am Donnerstag mitgeteilt.

Vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamtes könnte die Klinik-Tochter des Fresenius-Konzerns, die in Duisburg bereits das St. Johannes (Hamborn) und das Marien-Krankenhaus (Hochfeld) sowie die Rheinklinik (Beeckerwerth) betreibt, das St. Anna (Huckingen) und das St. Johannes (Homberg) noch in diesem Jahr übernehmen. Die beiden Häuser zählen zusammen 608 Betten und 1.345 Mitarbeitende.

Malteser: Von der Helios-Qualität überzeugt

Helios übernimmt außerdem die medizinischen Versorgungszentren der Malteser (55 Mitarbeiter) und das St. Josefshospital in Uerdingen aus dem Verbund der Malteser Rhein-Ruhr. In Krefeld betreibt Helios seit 2007 bereits das einstmals städtische Klinikum. Die leitenden Mitarbeiter informierte Geschäftsführer Hauke Schild am Vormittag persönlich, die Belegschaft aus Corona-Schutzgründen per E-Mail oder über die Vorgesetzten. „Alle sind erleichtert, dass jetzt bekannt ist, wie es weitergeht“, schilderten Mitarbeiter die Stimmung, Helios sei „eine gute Wahl“.

„Ein regional verwurzelter Verbund ist einer der Schlüssel, um in Zeiten sinkender Vergütung und staatlicher Förderung eine hochwertige Versorgung der Patienten sicherzustellen. Darüber hinaus hat uns die erwiesene Kompetenz und die hohe medizinische und pflegerische Qualität von Helios überzeugt“, meint Karl Prinz zu Löwenstein zur Einigung über die Übernahme.

Auch Malteser-Haus in Bonn geht an Klinikkonzern

Der Generalbevollmächtigte der Malteser Deutschland verweist auf die lange Zusammenarbeit mit Helios bei der Initiative Qualitätsmedizin (IQ). Beim Verkauf des Bonner Malteser-Hauses „Seliger Gerhard“ im Frühjahr habe man Helios als zuverlässigen Partner und engagierten Träger kennengelernt


Die Malteser hätten deshalb das Gespräch mit Helios gesucht und seien überzeugt, „die Häuser mit den zugehörigen Einrichtungen in gute Hände zu überführen“.


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„Die Malteser Krankenhäuser in Duisburg und Krefeld-Uerdingen passen mit ihrem medizinischen Angebot hervorragend zu Helios und zu unserer Strategie der Bildung vernetzter regionaler Cluster“, sagt der Vorsitzende der Helios Health, Dr. Francesco De Meo. „Zusammen mit unseren schon bestehenden Einrichtungen werden wir den Menschen in dieser Region künftig noch bessere, auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Versorgungsangebote machen können, bei denen ambulante und stationäre Behandlung eng Hand in Hand gehen“, lautet seine Botschaft zur Übernahme. „Dass wir drei Monate nach dem Erwerb des Krankenhauses in Bonn nun auch die drei Kliniken in Duisburg und Krefeld von den Maltesern übernehmen dürfen, verstehen wir als großen Vertrauensbeweis.“

Sechs von acht Akutkrankenhäusern wollen die Malteser verkaufen

Die Malteser hatten sich im Herbst 2019 entschieden, sechs ihrer insgesamt acht Akutkrankenhäuser in neue Trägerschaften zu überführen. Hintergrund ist, dass aufgrund steigender Kosten und sinkender Vergütungen die Malteser mit ihren Strukturen und ihrer finanziellen Ausstattung eine hochwertige medizinische und pflegerische Versorgung nicht an allen Standorten nachhaltig sicherstellen können.

Angestrebt wurde ein Verkauf im Paket, was aber nicht gelang. Nach dem bereits vollzogenen Verkauf der Häuser in Köln (St. Hildegardis, an die Celitinnen) und Bonn (Helios) wird noch ein Käufer für die beiden Kliniken in Görlitz und Kamenz (beide Sachsen) gesucht.

>>>„WOHNEN UND PFLEGEN“ BLEIBT BEI MALTESERN

  • Das Engagement der Malteser im Geschäftsbereich „Wohnen und Pflegen“, in dem die katholische Organisation ihre Aktivitäten in der Altenhilfe und Pflege bündelt, bleibt vom Trägerwechsel der Akutkrankenhäuser unberührt.
  • Dieser Geschäftsbereich wurde bereits in die neue Malteser Wohnen und Pflegen gGmbH übertragen.
  • Die 15 Pflegeeinrichtungen, das Hospiz St. Raphael sowie die zwei ambulanten Pflegedienste in der Region werden ebenso wie alle weiteren Tätigkeiten des Malteser Hilfsdienstes oder der Malteser Werke unverändert fortgesetzt.