Duisburg-Großenbaum. Die naturwissenschaftlichen Räume der Gesamtschule Duisburg-Süd haben erhebliche Mängel. Schon vor fünf Jahren sollten sie neu gebaut werden.

Die naturwissenschaftlichen Klassenräume der Gesamtschule Duisburg-Süd in Großenbaum sind schon seit über einer Dekade Sorgenkinder im Stadtsüden. 2015 genehmigte die Stadt das Geld für die nötige Renovierung der Räume nicht, seitdem saß die Schule auf einer tickenden Zeitbombe – die jetzt explodiert ist, zum Glück nur metaphorisch. In den vergangenen Sommerferien fiel bei der gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfung in einem Chemieraum eine undichte Gasleitung auf, die Gaszufuhr wurde daraufhin abgestellt. In den Ferien wurde ein Wasserrohrbruch in einem Physikraum repariert.

„Der Prüfbericht nannte noch weitere Mängel“, erklärt Stadtsprecher Malte Werning, doch wie die undichte Gasleitung sollen auch diese Schäden im Laufe der letzten Augustwoche behoben werden. Das heißt aber noch nicht, dass die naturwissenschaftlichen Räume der Schule dann wieder im vollen Umfang nutzbar sind – dass könnte erst Ende 2022 wieder der Fall sein.

Stadt Duisburg koordiniert Reparaturen mit der Gesamtschule-Süd

Spuren des Lebens: Die naturwissenschaftlichen Räume der Gesamtschule Duisburg-Süd in Großenbaum haben schon etliche Dienstjahre auf dem Buckel. Momentan können sie nicht in vollem Umfang genutzt werden, es wurden erhebliche Mängel gefunden.
Spuren des Lebens: Die naturwissenschaftlichen Räume der Gesamtschule Duisburg-Süd in Großenbaum haben schon etliche Dienstjahre auf dem Buckel. Momentan können sie nicht in vollem Umfang genutzt werden, es wurden erhebliche Mängel gefunden. © FUNKE FotoServices | Foto: Kerstin Bögeholz

„In den naturwissenschaftlichen Räumen müssen einige Ausstattungsteile erneuert oder repariert werden, um sie wieder in vollem Umfang nutzbar zu machen“, sagt Werning. Genutzt werden können die Räume nämlich schon, bloß stehen den Schülern und Lehrern nicht alle Möglichkeiten zur Verfügung. Die Stadt Duisburg kläre momentan mit der Schulleitung, welche Reparaturen die dringlichsten sind, „um schnellstmöglich Verbesserungen zu erreichen“, ergänzt Malte Werning.

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Eine generelle Erneuerung der Ausstattung in den naturwissenschaftlichen Räumen wird aber wohl noch Jahre auf sich warten lassen. „In der Gesamtschule werden verschiedene Maßnahmen im Rahmen der Projekte „Gute Schule 2020“ und „KIDU Schule“ (Kommunalinvestitionsförderungsgesetz) bis Ende 2022 durchgeführt“, erklärt Malte Werning. In diesen Baumaßnahmen inbegriffen sind zum Beispiel Fenstersanierungen und die Überholung des Trinkwassernetzes inklusive der Sanitärtechnik, außerdem sollen die Toiletten in der Schule barrierefrei umgebaut werden.

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Voraussichtlicher Baubeginn im Juli 2021

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Zu den gesammelten Bauvorhaben gehört aber auch die Erneuerung der Ausstattung der naturwissenschaftlichen Räume. „Die Durchführung dieser Maßnahmen wird hauptsächlich durch externe Fachplaner gesteuert, beauftragt und erledigt“, sagt Werning, „der Gesamtprozess hierzu war dabei sehr zeitaufwendig.“ Momentan rechnet die Stadt mit einem Baubeginn im Juli 2021, voraussichtlich sollen die Arbeiten dann 14 Monate dauern.

>>> SANIERUNG IST SEIT ZEHN JAHREN EIN DAUERTHEMA

  • Aus Ärger über nicht eingehaltene Sanierungsversprechungen der Verwaltung hatte die Gesamtschule-Süd im Oktober 2015 die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung zu einer Podiumsdiskussion in die Schule eingeladen. „Das Pingpong-Spiel zwischen Schule und Verwaltung hört auf“, hatte Thomas Krützberg, damals Bildungsdezernent und heute Geschäftsführer des städtischen Immobilienmanagements (IMD), da versprochen. „Das Geld steht zur Verfügung, die Planung läuft, ab Frühjahr 2016 wird gebaut“, gelobte Uwe Rhode, damals IMD-Chef.
  • Fünf Jahre später ist nichts passiert. Aktuell seien Experimente wegen der Corona-Lage ohnehin nicht möglich, erklärt Schulleiterin Elke Bergers. „Aber die Sanierung bleibt natürlich unser großes Anliegen.“ Es gebe bereits Konzepte, auch mit Innenausstattern sei gesprochen worden. Weil aber auch die naturwissenschaftlichen Sammlungen neu geordnete werden, Anschlüsse für Gas und Wasser neu gelegt, Wände eingerissen und neu gebaut werden müssten, sei die Sanierung aber nur außerhalb der Unterrichtszeiten vorstellbar. Bergers: „Dazu braucht man schon die kompletten Sommerferien.“