Duisburg-Wanheim. Logport baut eine Logistikhalle am Fuße von Tiger & Turtle. Warum der Neubau vor dem Duisburger Highlight für massiven Ärger sorgt.
Am Fuße von Tiger & Turtle türmen sich beachtliche Berge von grauem Gestein. Auf dem Gelände zwischen Ehinger Straße und Richard-Seiffert-Straße rangieren Bagger und Baumaschinen, Was geschieht vor einer der meist fotografierten Attraktionen Duisburgs? Die Antwort: Logport baut dort eine Logistikhalle, insgesamt 1500 Quadratmetern groß. Die Baugenehmigung wurde der Bezirksvertretung Süd in der Januarsitzung zur Kenntnis vorgelegt.
Das Bauvorhaben stößt in der Umgebung nicht unbedingt auf Zustimmung. „Das ist nicht gerade prickelnd. So eine triste Halle neben einem unserer Highlights“, kommentiert Theo Küpper, der Vorsitzende des Bürgervereins, den geplanten Neubau.
Mit Tiger & Turtle wirbt Duisburg in jeden Prospekt
„Das ist eine verschenkte Chance“, meint Küpper. Er sei sehr enttäuscht, dass das Gelände unterhalb der aufwändig sanierten Heinrich-Hildebrand-Höhe nicht anders genutzt werde. Das Gelände gehört Duisport.
Vor zehn, zwölf Jahren, so erinnert sich der Wanheimer, sei schon einmal von einer Bebauung die Rede gewesen. Dann habe man ewig nichts gehört. Der Bürgerverein hatte gehofft, „dass man es sich in der Zwischenzeit anders überlegt hat“.
Statt einer Logistikhalle hält Küpper ein kleines Besucherzentrum für die vielen Leute, die sich Tiger & Turtle anschauen, für wesentlich angebrachter. „Oder wenigstens ein Parkplatz, der wäre dringend erforderlich“, meint der Anwohner. Schließlich sei die Landmarke eine der Hauptattraktionen der Stadt, auf jedem Prospekt vertreten.
Bürgerverein richtet Kritik an OB Link
Mit der Halle sei man von Seiten des Bürgervereins keineswegs einverstanden. Seinen Unmut will Theo Küpper auch Oberbürgermeister Link, der im Aufsichtsrat von Logport sitzt, mitteilen.
Mancher Wanheimer sorgt sich zudem um die Umwelt. Zur Zeit wird Hochofenschlacke auf dem Gelände abgekippt und planiert. Der Wanheimer Frank Michael Rich befürchtet, dass die darin enthaltenen Schwermetalle in den Grund der mit vielen Millionen Euro sanierten Hildebrand-Höhe dringen könnten.
„Das Material ist untersucht worden“
Auch interessant
„Die Schlacke ist inert. Das heißt, sie enthält keine löslichen Anteile an Schwermetallen. Schutzmaßnahmen sind weder für den Untergrund noch für die Umgebung erforderlich“, erklärt dazu Julia Rohden, Sprecherin von Duisport, Betreiber von Logport.
Ein Hingucker
Tiger & Turtle ist eines der am meisten fotografierten Motive in Duisburg. Seit der Eröffnung 2011 geistert die Skulptur durch die Magazine in ganz Deutschland.
Tiger & Turtle steht auf einer Halde über der ehemaligen Deponie der Zinkhütte. Schon bei Planung der Halde wurde eine Bebauung des unteren Geländes festgesetzt. Damals war von der Skulptur oben auf der Halde noch nicht die Rede.
Die Sorgen seien unbegründet, versichert Stadtsprecherin Susanne Stölting auf Nachfrage der Redaktion. „Das Material ist untersucht worden“. Um auf dem Gelände zu bauen, ist zusätzlich eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich gewesen. Die Baumaßnahme wird vom Amt für Abfall und Wasserwirtschaft begleitet. Im übrigens sei bei der Sanierung die Folie, die die giftigen Hinterlassenschaften der Sudamin-Metallhütte abriegelt, bis an die Ehinger Straße durchgezogen worden.
Auch interessant
Eine weitere Sorge treibt einige Wanheimer um: Von der Ehinger Straße aus könnte die Aussicht auf tiger & turtle soll künftig besser vermarktet werden Tiger & Turtle beeinträchtigt werden. „Selbst wenn das so wäre, wäre das kein Grund die Baugenehmigung zu verweigern“, sagt dazu die Stadtsprecherin.