Duisburg-Wanheim. In Wanheim gibt es am Knevelshof eine neue Begegnungsstätte für die Hausbewohner. Von den Kursen profitieren auch Menschen, die nicht mitmachen.

Die Wohnanlage am Knevelshof rückt in Zukunft enger Zusammen. Das Projekt „Offene Tür Biegerhof“ des DRK-Familienbildungswerks soll nachbarschaftliche Beziehungen aufbauen und stärken – und tut das mit ganz besonderen Angeboten.

„Hier war vorher ein anderer Treff, wir haben die Räumlichkeiten übernommen“, erklärt Anna Zalac, Leiterin des Familienbildungswerks in Duisburg. Die Gebag vermietet die Wohnungen am Knevelshof und hat dem DRK die Räumlichkeiten mietfrei zur Verfügung gestellt. Bei der Eröffnung am vergangene Woche tummeln sich schon viele Besucher in der Erdgeschosswohnung, Kinder wie Erwachsene. „Wir haben mit ‘Flükids’, einem Angebot für Flüchtlingskinder, hier am Knevelshof schon viel Erfahrung gesammelt, aber die ‘Offene Tür’ ist für alle Kinder und Erwachsenen.“

Die Kursangebote gelten für alle Hausbewohner, aber auch für Interessenten aus der Umgebung. „Einige Kurse laufen auch schon seit einigen Wochen, die Mädchengruppe bastelt heute zum Beispiel Weihnachtsschmuck“, erklärt Zalac, viele Bewohner des Hauses hätten außerdem das Nähen für sich entdeckt. Neben Mädchengruppe, Yogakursen und Hausaufgabenhilfe gibt es, auf Bewohnerwunsch, auch einen Kurs, der den Hausbewohnern direkt zugute kommt.

Hausbewohner können ihre Kleidung beim Nähtreff flicken lassen

Anna Zalac und Sedef Dumoulin (von links) vom DRK Familienbildungswerk wollen mit der Offenen Tür die Nachbarschaft in der Wohnanlage am Knevelshof in Duisburg-Wanheim stärken.
Anna Zalac und Sedef Dumoulin (von links) vom DRK Familienbildungswerk wollen mit der Offenen Tür die Nachbarschaft in der Wohnanlage am Knevelshof in Duisburg-Wanheim stärken. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Um den Nähtreff, der in Zukunft wohl auch noch zu einem Häkel- und Strickkurs erweitert wird, hatten vor allem die älteren Damen des Hauses gebeten. „Da wird dann genäht, aber natürlich auch viel gequatscht und gelacht“, freut sich Anna Zalac über die Begeisterung der Hausbewohner für das neue Angebot.

Bewohner des Hauses können dann zum Beispiel ihre Kleidung flicken lassen, außerdem näht die Gruppe auch die Säckchen für den Unverpackt-Laden in der Innenstadt. „Durch die Spenden, die wir erhalten, können wir die Kurse mit niedrigen Teilnahmegebühren oder sogar ganz umsonst anbieten.“ Zur Feier der Eröffnung gibt es am Mittwoch auch noch einen Mosaikkurs.

Überwiegend Frauen besuchen die Kurse – bislang

Sedef Dumoulin, Bezirksleiterin des Familienbildungswerks im Süden, kennt das Kursangebot der Offenen Tür ganz genau. „Die Mädchengruppe ist sehr beliebt, dann gibt es noch die Hausaufgabenbetreuung, Jugendgruppen und die Nähwerkstatt, da sind jetzt schon zwischen acht und zehn Frauen drin.“ Tatsächlich sind es überwiegend Frauen, die die Angebote der Offenen Tür in Anspruch nehmen, aber Zalac und Dumoulin können sich auch ein Männercafé vorstellen.

Ein Jugendzentrum soll das neue DRK-Projekt indes nicht werden. „Das Jugendzentrum ist ja auch direkt nebenan“, erklärt Dumoulin, „wir setzen hier auf eine Kursstruktur“. Es gehe den Machern um die Lebensqualität der Bewohner, „und zwar durch mehr Kontakt untereinander“, erklären sie. „Wir wollen Vorurteile unter Nachbarn abbauen und zeigen, dass hinter jeder Haustür eine Geschichte steckt“, erläutert Anna Zalac. Deswegen wird es bald noch mehr Angebote der Offenen Tür geben, zum Beispiel die Pflege von Hochbeeten im Heimatgarten der Gebag – und natürlich den gemeinsamen Verzehr der Ernte.