Duisburg. . Die Stiftung Deutsches Rotes Kreuz Duisburg hat 400 000 Euro gesammelt für den Lkw, der über modernste Kommunikationstechnik verfügt.

Planen, lenken und führen der Einsatzkräftig – das können die Helfer des DRK künftig effektiver und komfortabler mit einer neuen mobilen Einsatzleistelle. Das Fahrzeug, ein Zwölftonner-Lkw mit einem etwas sechs Meter langen Kofferaufbau, wurde am Donnerstag in der Mercedes Benz-Niederlassung in Meiderich dem Rotkreuz-Kreisverband übergeben von der Stiftung Deutsches Rotes Kreuz Duisburg. Sie hatte in einem auf vier Jahre angelegten Projekt rund 400 000 Euro gesammelt, um den Ersatz für die 30 Jahre alte mobile Einsatzzentrale der Rotkreuzler anzuschaffen.

Bei Bombenfunden muss es schnell gehen

Wo viele Menschen an einem Ort zusammentreffen – etwa bei den Heimspielen des MSV und bei den Karnevalsumzügen setzt das DRK die mobile Leitstelle ein. Immer auch bei Bomben-Entschärfungen – dort gilt es oft, ganze Straßenzüge zu evakuieren, Bewohner von Seniorenheimen und Patienten von Krankenhäusern in Sicherheit zu bringen. Die Kommunikation aller Helfer läuft in der mobilen Leistelle zusammen. „Bei Bombenfunden muss es schnell gehen, weil bereits wenige Stunden nach der Entdeckung entschärft wird“, erklärt Jean-Claude Schenck, DRK-Kreisbereitschaftsleiter.

Markus Strasser (DRK) an einem der Funk-Arbeitsplätze im Innern der neuen mobilien Einsatzleitstelle.
Markus Strasser (DRK) an einem der Funk-Arbeitsplätze im Innern der neuen mobilien Einsatzleitstelle. © Tanja Pickartz

„Richtig und wichtig“ nennt er die Anschaffung des neuen Fahrzeugs, dass den Helfern eine effektivere Arbeit ermöglicht. Drei Arbeitsplätze mit digitalem Funk und Bildschirmen stehen zur Verfügung – hier kann sich das DRK-Team mit die Einsatzleitung mit den Einsatzleitungen von Polizei und Feuerwehr zusammenschalten, falls Netze ausfallen, steht Satteliten-Telefonie zur Verfügung. „Eine Störung der Kommunikation, die auch die Loveparade-Katastrophe mit ausgelöst hat, ist damit nicht mehr möglich“, erklärt Berend Virgils, Vorsitzender des Kuratoriums der DRK-Stiftung. Er hat in den vergangenen vier Jahren um Unterstützung für das Projekt geworben, stieß auf Gehör bei der Otto-Beisheim-Stiftung (Metro) und der Sparkasse Duisburg, die mit größere Beiträgen die Grundlage für die Finanzierung schufen. „Es haben uns aber auch viele Privatleute mit großen und kleinen Spenden unterstützt“, so Berend Virgils, der bald den Kuratoriumsvorsitz an Helge Kipping (Vorstand Sparkasse) abgeben wird.

Autarke Stromversorgung

Bereits zum Jahreswechsel 2016/17 wurde das Fahrzeug bestellt – die Einzelanfertigung des Koffer-Aufbaus nach Anforderungen des DRK brauchte Zeit, ebenso der Einbau der Technik für Funkplätze und die Leitstelle mit Kartentisch und Bildschirm. Die „ELW 2“ – so das Kürzel – verfügt über Standheizung, Klimaanlage und autarke Stromversorgung. „Wir müssen jetzt nicht mehr mit 100 Meter Kabel die nächste Steckdose suchen“, sagt Bereitschaftsleiter Schenck. Den ersten Praxistest gibt’s am 24. März: Bei der Sprengung des „Weißen Riesen“ in Homberg müssen 2500 Anwohner in Sicherheit gebracht und rund 700 Helfer koordiniert werden.

STIFTUNG UNTERSTÜTZT KREISVERBAND

>> Die Stiftung Deutsches Rotes Kreuz Duisburg wurde 2001 zur Unterstützung des DRK-Kreisverbandes gegründet. Ihr erstes Projekt war die Finanzierung des „Sterntaler“-Hauses in Meiderich, das 2009 eröffnete. Nach der Finanzierung der mobilen Leitstelle geht die Stiftung das nächste Projekt an: Der Ausbau der DRK-Kita „Schwedenheim“ in Hochfeld zum Familienzentrum.