Duisburg. Rund 1,43 Millionen Euro Landesmittel stehen der DRK-Familienbildung 2018 zur Verfügung, um den Einstieg ins Bildungssystem zu erleichtern.

Zugewanderten Familien den Einstieg in das Bildungssystem und den Spracherwerb zu erleichtern, dabei geht es im Flükids-Landesprojekt „Kinderbetreuung in besonderen Lebenslagen“. In diesem Jahr flossen rund 1,43 Millionen Euro dafür nach Duisburg, das Geld wird vom DRK- Familienbildungswerk in Angebote umgesetzt.

Die verändern sich auch durch die Lage der Familien. Weil große Flüchtlingsunterkünfte aufgelöst wurden, verlagern sich Sprachkurse, Spielgruppen und Beratungen in Schulen, Kitas, Familienzentren und große Wohnanlagen wie den Citywohnpark in Hochfeld. An der Tersteegenstraße in Hochfeld hat das Rote Kreuz bereits im vergangenen Jahr eine Außenstelle eröffnet. „Sie wird gut angenommen“, sagt Judith Crichton, Leiterin des Fachbereichs Migration und Integration beim DRK.

Erfolgreich: Judith Crichton und Sylvia Schroerter vor der DRK-Außenstelle in Hochfeld.
Erfolgreich: Judith Crichton und Sylvia Schroerter vor der DRK-Außenstelle in Hochfeld. © Zoltan Leskovar

Außerdem helfen die „Vielfalt gGmbH“ und die Spielmobile der Trägergemeinschaft „Spielmobile Arbeit in Duisburg“, die Angebote dem veränderten Bedarf anzupassen. Ein Schwerpunkt des Teams in der DRK-Außenstelle liegt auf dem „begleiteten Schulanfang“. Da werden Maxikinder, die zuvor keinen Kindergarten besucht haben, auf den Schulbesuch vorbereitet, Awo und Ev. Bildungswerk kooperieren mit dem DRK. „Von November bis Sommer bieten wir an sechs Stunden in der Woche Spielgruppen an“, erklärt Judith Crichton.

Hemmschwelle zur Institution Schule

Honorarkräfte betreuen die Kinder in fünf Hochfelder Grundschulen, zwei Marxloher und vier Rheinhauser Grundschulen. Ziel sei die Förderung des „grundlegenden Spracherwerbs“ auch bei den Eltern – sie zählen ebenso zur Zielgruppe. „Sie sollen die Schule kennenlernen, die Regeln, den offenen Ganztag und die Gebäude“, so die Fachbereichsleiterin, „das erleichtert für die Eltern auch den Ablösungsprozess, wenn die Kinder dann die Schule besuchen. Die Hemmschwelle zur Institution Schule wird niedriger.“

Früher setzt Sylvia Schroeter mit dem Angebot „Kita-Einstieg“ in der Außenstelle an der Tersteegenstraße an. Sie profitiert von den Kontakten, die Flüchtlingsfamilien bereits über die Angebote in den Unterkünften zum DRK knüpften. „Viele, die heute in Wohnungen leben, sind nun in die Gruppen gewechselt, die hier und in anderen Stadtbezirken angeboten werden“, sagt Crichton. Finanziert wird dieses und weitere Angebote wie „Starke Netzwerke – Elternbegleiter“ aus Bundesmitteln. Parallel gibt es weitere Angebote wie Elterncafés, Beratungen und Begleitungen, auch ein erstes Ferienprogramm gab es im Sommer.

Ein starkes Netzwerk von Vereinen, Initiativen, Bildungseinrichtungen und der Gebag – sie alle unterstützen die Flükids – verstärkt die Wirkung. Eine Fortsetzung des Landesprogramms sei dennoch dringend geboten, findet Judith Crichton. „Die Fragen bleiben, es kommen weitere Familien, neue Kinder.“ In den Grundschulen, die oft unter großer Personalnot leiden, würde sie gern die Integration der Kinder weiter unterstützen, ebenso die Mütter: „Zu Themen wie Wohngeld, Kindergeld und Sprachkursen gibt es viele Fragen.“

>> KONTAKT ZUM DRK-ANGEBOT

Die Außenstelle des DRK an der Tersteegenstraße 19 bietet jeweils mittwochs von 12.30 bis 14 Uhr Beratung und Info zu den Angeboten an.Wer sich ehrenamtlich oder als Honorarkraft beim DRK engagieren möchte, wendet sich per E-Mail an Judith.Crichton@drk-duisburg.de