Duisburg-Wanheim. Der Schwanenteich droht auszutrocknen: Die Uferlinie ist drei Meter zurückgegangen. Die Wirtschaftsbetriebe sehen den Wasserstand entspannt.
Ute Werner macht sich Sorgen. Bei ihrem letzten Spaziergang zum Schwanenteich an der Kaiserswerther Straße war sie sehr entsetzt darüber, wie wenig Wasser sich nur noch im Teich befindet. „Zwischen ursprünglichem Ufer und der aktuellen Wassergrenze sind es bestimmt schon drei Meter, und es wird immer weniger“, berichtet die Duisburgerin. „Ich habe direkt bei der Stadt angerufen. Es muss doch etwas getan werden. Wenn es so weitergeht, haben die Tiere dort kein Wasser mehr.“ Denn selbst im Sommer, bei den heißen Temperaturen, sei der Wasserstand im See bedeutend höher gewesen. „Wie es aussieht, kommt kein Wasser nach. Im Gegenteil.“
Anwohner: „Die Schwäne brüten im Müll“
Etwas deutlicher wird da Thomas Kaupa. Der Wanheimer ist mehr als nur erbost über den Zustand des Schwanenteichs. „Der Zulauf ist ausgetrocknet und vermüllt. Von Flora und Fauna ist hier doch fast nichts mehr zu sehen. Die Schwäne brüten – nicht wie es sich gehört auf einer Insel im See – die brüten im Müll! Es kümmert sich keiner um den Schwanenteich.“
Sarah Lampe, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe, gibt indes Entwarnung. „Der Schwanenteich ist unter ständiger Beobachtung. Der Fließweg des Wassers ist jedoch sehr lang, und unterwegs versickert eine ganze Menge.“
Die Anger wurde renaturiert – davon ist nichts mehr zu sehen
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Darüber kann Thomas Kaupa nur lachen. „Irgendwo in Düsseldorf wird Wasser abgezapft. Wo soll denn alles versickern?“ Im vergangenen Jahr habe er sich auch schon mehrfach über den Zustand des Teichs beschwert. „Irgendwann war dann plötzlich wieder Wasser da, den Müll hat aber niemand beseitigt.“ Seit der Hitze im vergangenen Sommer sei von der renaturierten Anger nichts mehr übrig. „Es hat doch damals knapp eine halbe Million DM gekostet, das alles hier schön zu machen. Und jetzt lässt die Stadt alles verkommen“, ist Thomas Kaupa sauer.
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Gespeist wird der Schwanenteich durch den Alten Angerbach. Der Alte Angerbach kommt aus dem Süden und fließt auf dem Weg Richtung Mündung durch den Sandmühlenteich an der Düsseldorfer Landstraße. „Der Schieber am Sandmühlenteich kann jedoch nicht einfach unkontrolliert geöffnet werden, weil sonst der Sandmühlenteich, ein relativ flaches Gewässer, überläuft“, erklärt Sarah Lampe.
Wirtschaftsbetriebe lenken Wasser gezielt in den Teich
Vom Sandmühlenteich fließt der Alte Angerbach dann vorbei am Haus Böckum, dem Golfplatz, speist das Biotop im Biegerpark und fließt dann in den Schwanenteich, bevor er an der Kläranlage vorbei schließlich im Rhein mündet. „Wir lenken das Wasser so gezielt wie möglich in den Schwanenteich, und der Wasserstand ist auch bereits wieder gestiegen“, so die Sprecherin.
Für Ute Werner ist das aber noch nicht erkennbar. „Ich hoffe, das ändert sich bald. So macht mich der Anblick nur traurig.“ Thomas Kaupa ist hingegen wütend. „Da muss jetzt endlich etwas passieren. Die Stadt verstößt doch mit Sicherheit gegen Gesetze, wenn sie die Natur derart verkommen lässt, die erst durch Steuergelder renaturiert wurde.“