Duisburg-Wedau. . Der Stadtverband der Sportfischer hat knapp 3000 Fische in die Sechs-Seen-Platte gesetzt. Nicht nur die Angler holen die Fische aus dem Wasser.

Fast 3000 neue Bewohner hat die Sechs-Seen-Platte bekommen: 1700 Schleien und 1200 Zander hat der Stadtverband der Sportfischer in den letzten Tagen des Jahres 2018 eingesetzt. Jedes Jahr entlässt er Fische im Wert von 10.000 Euro in fünf der sechs Seen. Ohne diese Investition würde die Sechs-Seen-Platte wohl irgendwann leergefischt sein – und das nicht nur von den Anglern.

Kormoran und Raubfische jagen die Fische in den Seen

Auch Raubfische wie der Wels ernähren sich von den Fischen.
Auch Raubfische wie der Wels ernähren sich von den Fischen. © Bernd Wüstneck/dpa/Archiv

Gefiederte Konkurrenz fliegt in Form des Kormorans über die Seen. Gerade die Jungfische, die sich noch unvorsichtig an der Wasseroberfläche aufhalten, statt sich in tieferen Gewässern zu verstecken, sind für ihn ein gefundenes Fressen. Auch weiter unten lauern allerdings Gefahren: „Wir haben auch Raubfische im Wasser“, erklärt der 1. Vorsitzende des Stadtverbands der Sportfischer, Klaus Lattenstein. „Hechte, Zander und den Wels, der frisst richtig was weg.“

 
  © Klaus Lattenstein

Die ausgesetzten Fischarten variieren von Jahr zu Jahr. In den vergangenen beiden Jahren waren es zum Beispiel Zander, Rotaugen, Rotfedern und Brassen, die im Duisburger Süden eine neue Heimat fanden. „Das kommt immer drauf an, was der Angler so fängt“, erklärt Lattenstein. Schließlich ist es Sinn des sogenannten Fischbesatzes, einen biologischen Ausgleich vorzunehmen und die Aktivität der Sechs-Seen-Platte zu erhalten. Sprich: Die Seen sollen Fischgewässer bleiben, und was rausgeangelt wurde, muss auf diese Weise wieder reinfinden.

Wegen des heißen Sommers bieten die Züchter nur wenige Fische an

Jedes Jahr zu dessen Ende sorgt der Stadtverband der Sportfischer für schwimmenden Nachwuchs in der Sechs-Seen-Platte, und das schon seit mehr als 60 Jahren – nämlich seit dem Gründungsjahr des Verbands, 1954. In diesem Jahr wird der Verband schon im Frühjahr die nächsten Fische ausbringen: Eigentlich wollte man auch Rotaugen und Rotfedern aussetzen. Doch sie waren auf dem Markt nicht erhältlich. Der Grund: Wegen des heißen Sommers bieten die Züchter keine an. Nur einer der sechs Seen geht jedes Jahr leer aus: Der Haubachsee, denn er ist Naturschutzgebiet.

30 Fischarten schwimmen durch die Seen der Platte

Den Frost, sollte er kommen, fürchten weder Fische noch Fischer. Sollten die Seen einmal zufrieren, wäre unterhalb einer Wassertiefe von 40 Zentimetern immer noch genug Platz zum Schwimmen – tiefer gefrieren die Seen nicht. Gute Chancen also dafür, dass sich spätestens nach dem Besatz im Frühjahr wieder die üblichen etwa 30 Fischarten in den Gewässern tummeln.

So mancher von ihnen endet einmal im Maul des Zanders, im Schnabel des Kormorans – oder eben am Köder der Sportfischer. Zurückgeworfen werden sie von Letzteren nicht: Das ist verboten. Ohnehin haben die Angler eine andere Verwendung im Sinn. Lattenstein: „Das landet alles auf dem Teller.“