Wedau. . Der letzte der Sechs Seen dient dem Erhalt der Artenvielfalt. Dabei helfen ab sofort 14 Ziegen

Auf einem 2,3 Hektar großen Gelände am Haubachsee sorgen nun wieder 14 Ziegen von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet für die Entwicklung ei­nes Biotops, in dem seltene Pflanzen wie Königsfarn und Johanniskraut sowie geschützte Tiere wie Baumpieper und Zauneidechse gedeihen.

Seit 2003 hat die Station die Naturschutzwürdigkeit der Fläche im Auge. Im vergangenen Jahr wurden erstmals die meckernden „Rasenmäher“ eingesetzt. Zuvor war die städtische Fläche unter der Regie von Revierförster Axel Freude freigeschnitten worden, um die Voraussetzung zu schaffen für die Entwicklung eines „mageren Standortes“ für eine Heideentwicklung im Süden der Sechs-Seen-Platte.

Im Winterquartier in Oberhausen

Sieben Thüringer Waldziegen, fünf afrikanische Zwergziegen und zwei bunte deutsche Edelziegen brachte Philipp Geuting, Mitarbeiter der Station, am Donnerstag aus dem Winterquartier auf seinem Oberhausener Bauernhof nahe der Station an den Haubachsee. Vier Heidschnucken folgen in der nächsten Woche. „Die Tiere hätten auch den Winter dort verbringen sollen. Es waren aber Erdarbeiten erforderlich, die sie gefährdet hätten“, erklärt Stephan Müller, Landschaftsarchitekt und wissenschaftlicher Mit­arbeiter der Station.

Obwohl das öffentlich unzugängliche Gelände mit einem 900 Meter langen Zaun umgeben ist und ein Anwohner ehrenamtlich fast täglich nach dem Rechten sieht, hat die Station immer wieder Ärger mit ungebetenen Gästen. Ein weder angeleinter noch angemeldeter Hund, der durch den See schwamm, verletzte eine Ziege schwer. Die Station blieb auf den Kosten der Behandlung sitzen, weil sich die uneinsichtige Besitzerin weigerte, zu zahlen, berichtet Stephan Müller.

Bitte nicht füttern

Ermittelt werden konnten zwei Angler, die über den Zaun stiegen und eine Überwachungskamera abmontierten. „Sie hatten aber die zweite Kamera übersehen, die knackscharfe Bilder gemacht hat“, so Müller. Auch von der Fütterung der Ziegen bittet Philipp Geuting abzusehen. „Zwei Ziegen sind verendet, weil sie frisches Brot bekommen haben. Das sind Wiederkäuer. Sie vertragen es nicht.“

Anfragen für Besuchergruppen gebe es in wachsender Zahl, berichtet Stephan Müller. „Wir kommen den Wünschen gern nach, müssen aber die Zahl begrenzen, um die Entwicklung des Geländes nicht zu gefährden. Anfragen an die Station unter der Tel. 0176/780 52 672.